Die Schweiz startet furios in die Fussball-EM in Deutschland und weist Ungarn im ersten Gruppenspiel in die Schranken. Die Stimmen aus dem Nati-Lager.
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- Die Schweiz gewinnt das erste EM-Gruppenspiel gegen Ungarn dank einer starken ersten Halbzeit mit 3:1 und fährt im Kampf um den Achtelfinal drei wichtige Punkte ein.
- Nach dem Schlusspfiff zeigen sich Granit Xhaka und Co. mit der gezeigten Leistung zufrieden. «Es war brutal wichtig, dass wir mit einem Sieg starten», sagt der Captain.
- Torschütze Kwadwo Duah freut sich über sein erstes Nati-Tor und hat eine Botschaft für seine Kritiker. «Es hätten nicht viele gedacht, dass ich so etwas leisten kann.»
Michel Aebischer
«Ich weiss, was ich für Qualitäten habe und dass ich diese Position auch spielen kann. Muri hat mir während der Woche erklärt, was er vorhat und was seine Idee ist. Von dieser war ich überzeugt und deshalb war ich nicht überrascht.»
«Ich kenne Kwadwo Duah aus dem YB-Nachwuchs, da haben wir zwei, drei Jahre zusammen gespielt. Wir verstehen uns gut. Vielleicht hat der Pass und der Laufweg deshalb so gut zusammengepasst. Schlussendlich ist es wichtig, dass man sich sucht. Das hat gut geklappt.»
Kwadwo Duah
«Zweites Länderspiel, erstes Tor – ich bin innerlich am Explodieren. Ich freue mich sehr. Schöner Pass von Michel. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich brauche noch ein paar Tage, bis ich das realisiere. (...) Ich bin überglücklich. Dieses Tor widme ich allen, die an mich geglaubt haben. Vor allem dem Trainer. Es ist nicht selbstverständlich, dass du einen Spieler einlädst, der in Bulgarien spielt.»
«Es hätten nicht viele gedacht, dass ich so etwas leisten kann. Meine Familie und die Leute um mich herum haben mitbekommen, dass die Leute etwas skeptisch sind. Ich glaube, mit diesem Tor heute konnte ich zeigen, dass auch ich Tore schiessen kann.»
«Vor zwei Tagen kam Giorgio Contini zu mir und sagt, dass es gut sein kann, dass ich von Anfang an spiele. Das Ziel war, dass ich mit meiner Schnelligkeit etwas machen kann. Das Tor fiel genau so. Ich bin immernoch am Träumen, es ist krass.»
Granit Xhaka
«Es war brutal wichtig, dass wir mit einem Sieg starten. Eine sehr gute Halbzeit. Es war genau das, was wir in der ganzen Vorbereitung trainiert haben. Es war sehr intensiv. (...) Wir haben eine gute Bank. Man heute einmal mehr gesehen, wie wichtig eine gute Bank ist – mit Breel, Fabian und Vincenct, Zeki und Leo, die reingekommen sind. Wir brauchen alle und heute haben wir einen guten Schritt gemacht.»
«Kwadwo hat heute die Chance bekommen und sie ausgenutzt. Ein super Junge, sehr angenehm und locker drauf. Vor dem Tor eiskalt, auch im Training. Er hat nicht nur mich überzeugt, sondern auch viele andere Spieler. Wir sind froh, dass er bei uns ist und heute getroffen hat.»
«Wir haben sehr intensiv trainiert. Wir haben die Phase, in der es nicht gut gelaufen ist, vielleicht gebraucht. Für die Mentalität. Damit wir nicht das Gefühl haben, es läuft von alleine.»
Breel Embolo:
«Wie alle wissen, habe ich Oberschenkelprobleme. Deshalb muss ich mit Kompressionsstrümpfen spielen. Ich muss mit dem Physio schimpfen, sie waren nicht genug fest. Umso schöner, dass es mich beim Tor nicht gestört hat. Ich bin froh, durfte ich heute auf dem Platz sein. Es war eine lange Zeit, auch in den letzten zwei Wochen, in denen ich hart gearbeitet habe, mit den Physios, Athletiktrainern und Ärzten. Das Tor geht ein Stück weit an sie. Das Wichtigste war, dass wir drei Punkte holen. So wollen wir weitermachen. Wir wollen Geschichte schreiben.»
«Das Jahr war etwas speziell für mich. Aber solche Sachen passieren und gehören zum Leben. Ich habe immer das Positive gesehen. Und das einzig Positive nach dem Kreuzbandriss war die EM. Daran konnte ich mich festhalten und das hat mich motiviert. (...) Die ersten sechs, sieben Monate habe ich die Nati nicht als Fussballer angeschaut, sondern nur als Fan. Ich habe sie unterstützt und habe mich bewusst nicht eingemischt. Wenn du nicht auf dem Platz bist, hast du nichts zu sagen.»
«Ich definiere mich nicht nur über Tore, sondern auch über die Art und Weise, wie ich der Mannschaft helfen kann. Sei es spielerisch oder menschlich. Ich bin froh, dass ich hier bin und das erleben darf.»
Murat Yakin
«Die Spieler, die wir auf den Platz gebracht haben, sind gut in Form. Mit Michel auf der linken Seite mussten wir eine Position für Dan suchen, der offensiv etwas mehr Wirkung ins Spiel geben. (...) In der ersten Halbzeit haben sie das umgesetzt, was wir vorhatten.»
«Wir haben bei der Aufstellung der Ungarn gesehen, dass sie Ndoye links erwartet hatten. Sie hatten dort einen defensiven Spieler. Aebischer hat auf dem Papier links angefangen. Aber wie wir in der ersten Halbzeit gesehen haben mit den Rotationen, das hat er hervorragend umgesetzt. Und so konnten wir Dan auf die rechte Seite nehmen, wo er lieber spielt und wir Druck machen konnten.»