Nach dem packenden 2:2 in der Europa League beim FC Barcelona gab es bei Manchester United keine Spur der Zufriedenheit.
Ein Remis gegen das formstarke Barça ist auf dem Papier eine solide Basis für die Red Devils. Doch Spieler und Trainer des englischen Rekordmeisters waren nach der Partie angefressen über eine nicht gegebene Rote Karte – und damit eine womöglich noch bessere Ausgangssituation vor dem Rückspiel im Stadion Old Trafford am 23. Februar. «Es war ein gutes Spiel, aber am Ende ist es etwas enttäuschend», sagte Marcus Rashford.
Marcos Alonso (50. Minute) und Raphinha (76.) hatten für die Katalanen getroffen, der Treffer von Rashford (53.) und ein Eigentor von Joules Koundé (59.) hatten die Partie zwischenzeitlich zugunsten von United gedreht.
Rashford ärgerte insbesondere ein ausgebliebener Pfiff. «Das ist eine Rote Karte und hätte die Dynamik des Spiels verändert. Ich verstehe nicht, warum der Schiedsrichter denkt, ich gehe da runter. Ich habe dadurch überhaupt keinen Vorteil in dieser Position», hielt er fest.
«Fühlt sich an wie eine Niederlage»
Die Analysen der Trainer
Auch Trainer Erik ten Haag äusserte Unverständnis. «Ich denke, das war ein klares Foul an Rashy. Man kann darüber diskutieren, ob es ausserhalb des Strafraums war, aber es ist eine Rote Karte, weil es sonst ein eins-gegen- eins gegen den Torwart gewesen wäre», betonte der Niederländer. «Das hat einen grossen Einfluss, nicht nur auf dieses Spiel, sondern diese Runde. Es kann nicht sein, der Schiedsrichter kann nicht so einen Fehler machen.»
Der 53-Jährige resümiert: «Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Wir hatten viele Chancen, mehr als wir uns in einem solchen Spiel erhoffen konnten. Wir sind enttäuscht, weil wir mindestens vier Tore hätten schiessen müssen.» Sie seien in ihren Aktionen nicht klinisch genug gewesen, so Ten Hag.
Ten Hag weiter: «Es waren zwei tolle Mannschaften, ein hohes Niveau, es hat Spass gemacht zuzuschauen. Beide Teams haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin froh, dass meine Mannschaft ein so gutes Spiel gegen eine so starke Mannschaft abgeliefert hat.»
Sein Antipode Xavi war zufrieden nach Spiel: «Obwohl ich normalerweise mit einem 2:2 nicht zufrieden bin, denn wir sind Barça, wir mögen keine Unentschieden. Aber wir sind gegen einen Gegner angetreten, der derzeit eine der besten Mannschaften in Europa ist.»
Ihm hat vor allem die Schlussphase gefallen. «In der Vergangenheit sind wir bei einem Rückstand immer mental zusammengebrochen. Heute hatten wir eine grossartige Reaktion, wir hätten das Spiel am Ende sogar gewinnen können.»
Speziell die Konterstärke hat Xavi beim Gegner beeindruckt: «Rashford hat uns oft zurückgedrängt, sie sind erstaunlich gut im Umschalten. Wir wollten Gegenstösse vermeiden, indem wir Druck auf den Ball ausübten. Das ist uns manchmal gelungen, aber natürlich sind sie gute Spieler: Rashford oder Bruno (Fernandes), der sehr gut bei Pässen aus der Distanz ist.»
SB10/DPA