Auch die letzte noch offene Viertelfinalserie wird in einer «Belle» entschieden. Der HC Davos komplettiert mit einem 7:3-Heimsieg über die Rapperswil-Jona Lakers das Comeback nach einem 0:3-Rückstand.
Die Davoser verdienten sich den Ausgleich in der Serie mit einer äusserst starken ersten Spielhälfte. Die Davoser begannen entschlossen. Sie machten Druck und erspielten sich Chancen. Und sie kamen zu Toren: Mathias Bromé nach zwei Minuten, Jesse Zgraggen nach 13 Minuten und Kristian Pospisil fünf Sekunden vor der ersten Pause brachten den HCD dreimal in Führung.
So verdient diese drei Tore waren, so ungewöhnlich verlief die Partie auch. Melvin Nyffeler, der Goalie und zweitwichtigste Spieler der Lakers (hinter Roman Cervenka), wehrte von acht Schüssen auf sein Tor lediglich fünf ab. Auf der Gegenseite kamen Jérémy Wick (nach einem Fehlpass von Dominik Egli) und Yannick-Lennart Albrecht für die Lakers mit einem Minimum an Aufwand zu zwei Ausgleichstoren.
Kristian Pospisil ist der Mann der Stunde
Zur grossen Figur des Abends avancierte Kristian Pospisil. Der 25-jährige Slowake hatte in Spiel 5 in der zweiten Verlängerung das sechste Spiel erzwungen. Und er traf zwei Tage später erneut zum 3:2 – diesmal im Powerplay. Pospisil, der seit dem Abbruch seines Nordamerika-Abenteuers drei Jahre lang in Finnland für Lukko Rauma gespielt hat, rutschte erst durch die Sperre gegen Nygren in die Davoser Aufstellung. In der Regular Season bestritt er bloss acht Partien für den HCD, und dabei glänzte er mit nur einem Tor und einer Minus-5-Bilanz gar nicht etwa.
Mit einem imposanten Überzahlspiel schaffte Davos die Rückkehr in die Serie. Drei Goals erzielte der HCD am Montag mit einem Mann mehr auf dem Eis. Die Bündner nützten alle ihre Powerplay-Chancen. Davos erzielte in der Viertelfinalserie bislang sieben Powerplay-Tore und benötigte dafür nur 17 Überzahlgelegenheiten.
Das bedeutsame 4:2 gelang Captain und Vorarbeiter Andres Ambühl schon nach 24 Minuten und nicht im Powerplay. Erst danach legten die Lakers ihre Hemmungen ab und suchten (gezwungenermassen) die Offensive. Die Davoser verfielen in dieser Phase in etwas gar grosse Passivität. Die Lakers vermochten indes kein Kapital zu schlagen – und resignierten schliesslich, was sich in einem torreichen (aber bedeutungslosen) Schlussabschnitt äusserte.
Das Spiel 7 findet am Mittwoch in Rapperswil-Jona statt. Der Sieger trifft in den Halbfinals, die am Freitag beginnen, auf den EV Zug.
Telegramm
Davos – Rapperswil-Jona Lakers 7:3 (3:2, 1:0, 3:1)
5230 Zuschauer. – SR Lemelin/Hebeisen, Altmann/Wolf. – Tore: 2. Bromé (Powerplaytor) 1:0. 7. Wick 1:1. 13. Zgraggen (Nussbaumer) 2:1. 17. Albrecht (Cervenka, Sataric) 2:2. 20. (19:55) Pospisil (Zgraggen, Bromé/Powerplaytor) 3:2. 25. Ambühl 4:2. 47. Stransky (Wieser/Powerplaytor) 5:2. 52. Rasmussen 6:2. 58. Ambühl (Wieser) 7:2. 60. (59:57) Profico (Cervenka, Lammer/Powerplaytor) 7:3. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: Ambühl; Wetter.
Davos: Aeschlimann; Heinen, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Gärtner; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Chris Egli, Schmutz; Nussbaumer, Prassl, Pospisil; Knak.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vouardoux, Djuse; Jelovac, Profico; Sataric, Maier; Baragano; Lammer, Albrecht, Cervenka; Eggenberger, Kossila, Lehmann; Wick, Dünner, Brüschweiler; Zangger, Mitchell, Wetter; Neukom.
Bemerkungen: Davos ohne Simic, Stoop (beide verletzt) und Nygren (gesperrt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Forrer, Rowe (beide verletzt) und Moses (überzähliger Ausländer).
bi, sda