In Zeiten der Corona-Pandemie sind die intransparenten Spielerlöhne in der National League immer wieder das vorherrschende Diskussionsthema. Gemäss Schätzungen von Experten ist die Lohnschere dabei zu gross.
In Zeiten der Corona-Krise greift der Bundesrat auch den National-League-Klubs unter die Arme und bietet mit A-fonds-perdu-Beiträgen Hilfe an. Diese sind allerdings an Bedingungen geknüpft, welche den Vereinen teils Kopfschmerzen bereiten. Eine davon: Löhne von über 148'000 Franken müssen um 20 Prozent gekürzt werden. Aber wer ist davon überhaupt betroffen?
Weil die Spielerlöhne in der Schweiz nicht transparent sind, ist das nur schwierig zu sagen. Dennoch wagt «20min» anhand der Schätzungen von sechs Experten, welche die Lohnstruktur in der National League kennen, einen Versuch und teilt die Profis in insgesamt acht Kategorien ein. Vom «Superstar» bis zum «ausländischen Mitläufer» bewegen sich die geschätzten Brutto-Jahreslöhne demnach zwischen 20'000 und 900'000 Franken – je nach Nationalität, Alter und Stellenwert in der Mannschaft.
Das Fazit: Die Lohnschere ist zu gross – aber nicht nur zwischen den Kategorien gross, sondern teilweise auch innerhalb. Und so gibt es in der National League nicht nur überbezahlte Spieler, die mehr verdienen, als ihnen gemäss ihren Leistungen tatsächlich zusteht.
Es gibt auch solche, die trotz Profisportler-Status keine grossen Sprünge machen können. Junge Talente, die sich teilweise mit einem Bruttolohn von 20'000 Franken zufriedengeben müssen und so auf die Unterstützung der Eltern angewiesen sind. Sollten auch sie nun noch auf Einkommen verzichten müssen, dürfte der Kampf ums finanzielle Überleben beginnen.