Playoff-Final Servette hadert mit den Schiedsrichtern – und hofft auf die Wende

sda

5.5.2021 - 22:33

Tanner Richard wünscht sich für den Freitag endlich Genfer Tore bei fünf gegen fünf Feldspielern, denn «das war bislang in den Playoffs unsere grosse Stärke».
Tanner Richard wünscht sich für den Freitag endlich Genfer Tore bei fünf gegen fünf Feldspielern, denn «das war bislang in den Playoffs unsere grosse Stärke».
Bild: Keystone

Der EV Zug kann schon am Freitag Schweizer Meister werden. Derweil hadert der Genève-Servette Hockey Club mit den Schiedsrichtern – und hofft auf die Wende.

Keystone-SDA, sda

Aber die Geschichte spricht klar gegen Genf. Bis 1997 und noch einmal 2004 (im Final) wurden die Playoffs nach Modus «best of 5» gespielt. Nie holte ein Team nach einem 0:2-Rückstand im Final noch den Titel. Und auch vor dem Final blieben Wenden vom 0:2 zum 3:2 Raritäten: Sie gelangen nur Fribourg-Gottéron im Viertelfinal 1991 gegen Ambri-Piotta und dem SC Bern 1997 im Viertelfinal gegen die ZSC Lions.

Für Servette lief im zweiten Viertelfinal vieles schief. «Wir wollten physischer spielen als in Zug», meinte Daniel Winnik. «Uns unterliefen ausserdem nicht viele Fehler. Dennoch reichte es am Ende wieder nicht. Aber wir müssen nicht viel ändern, wir müssen nur in der Offensive etwas mehr kreieren.»

Mit Tanner Richard fragt sich ein anderer Genfer Stürmer, warum Servette plötzlich bei 5 gegen 5 Feldspieler auf dem Eis keine Tore mehr schiessen kann, denn «das war doch in diesen Playoffs bislang unsere grosse Stärke».



Kritik für die Schiedsrichter

Aber die Genfer hadern auch. In diesem Spiel, das von Kleinigkeiten entschieden wurde, ärgerten sie sich nicht ganz ohne Argumente über die Referees. Und auch die Schiedsrichter werden in der Nachbetrachtung mit ihrer Leistung nicht zufrieden sein. Sie beraubten Servette gleich zweier Powerplay-Chancen, einmal wegen einer vermeintlichen Schwalbe von Eric Fehr. Zudem übersahen sie im Schlussabschnitt ein klares Foul von Santeri Alatalo gegen Henrik Tömmernes.

In einem Spiel, in dem ausschliesslich in Überzahl Tore fallen, fallen derartige Entscheide ins Gewicht. «Sie werden ausser auf Zuger Seite nicht viele Leute finden, die sagen, die Schiedsrichter seien gut gewesen», so Tanner Richard, «auch wenn wir nicht wegen der Schiedsrichter verloren haben.»

Primär ist ein erzieltes Tor in 120 Minuten für Servette viel zu wenig. Dabei spielt keine Rolle, dass erst einmal in der Geschichte der Playoffs in den ersten beiden Finals gleich wenige Tore fielen. 2014 gewannen die ZSC Lions im «Derby-Final» gegen Kloten die ersten zwei Partien ebenfalls 1:0 und 2:1 und die Finalserie daraufhin mit 4:0 Siegen. Damals hiess der Held Lukas Flüeler, der mit Shutouts in den entscheidenden siebenten Spielen gegen Lausanne (1:0 im Viertelfinal) und Servette (4:0 im Halbfinal) sein Team in den Final «hexte» und dann in der Finalserie bloss vier Gegentreffer zuliess.

Auch Leonardo Genoni, dem Torhüter des EV Zug, gelangen vor der Finalserie zwei Shutouts (jeweils gegen Bern) und in den ersten beiden Finalpartien liess er bloss einen von 58 Schüssen auf sein Tor passieren. «Wir müssen für noch mehr Verkehr vor dem Zuger Tor sorgen. Wir müssen uns noch mehr anstrengen. Denn dieser Genoni ist nicht so schlecht», so Tanner Richard.