Die ManCity-Stars Manuel Akanji und Rodri haben sich in den letzten Tagen beklagt, dass es immer noch mehr Spiele gibt. Die blue Sport Experten Marcel Reif und Mladen Petric stimmen in den Kanon ein. Letzterer hält es gar für möglich, dass die Spieler in den Streik treten.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die beiden ManCity-Stars Manuel Akanji und Rodri laufen am Limit, wie sie unter der Woche verrieten. Sie stören sich daran, dass immer noch mehr Spiele in den ohnehin schon prall gefüllten Kalender gedrückt werden.
- Marcel Reif ist diesbezüglich besonders die Klub-WM ein Dorn im Auge, bei der 2025 erstmals 32 statt wie bisher 7 Mannschaften teilnehmen. «Das ist alles Wahnsinn. Das geht nicht.»
- Ex-Profi und blue Sport Experte Mladen Petric hält es für «durchaus möglich», dass Spieler in naher Zukunft in den Streik treten.
- Nach der Partie gegen ManCity (0:0) sagt Inter-Goalie Yann Sommer, dass er die Kritik «sehr, sehr gut nachvollziehen» könne. Für ihn als Torhüter sei es allerdings weniger problematisch.
- Im Video oben hörst du weiter, was die Expertenrunde vom neuen Champions-League-Modus hält.
Die Champions League ist zurück und lässt die Herzen der Fussball-Fans höher schlagen. Und die der Fussballer? Jein. Für viele ist es zweifellos das grösste Highlight der Karriere, auch nur ein einziges Mal in der Königsklasse aufzulaufen. Admir Mehmedi sagte jüngst im Fussball-Talk Heimspiel auf blue Sport, dass er bei jedem seiner 15 Auftritte Gänsehaut hatte, sobald er die Hymne gehört habe.
Auch für die YB-Spieler ging mit der neuerlichen Qualifikation zur Champions League ein Traum in Erfüllung, auch wenn sich nach der Auftaktpartie gegen Aston Villa (0:3) letztlich keine Glücksgefühle breit machten.
Die Spieler der absoluten Top-Teams dagegen kommen langsam aber sicher an den Anschlag. Dass in der Champions League in einer ersten Phase alle qualifizierten Teams acht statt wie bisher sechs Spiele bestreiten, macht keinen allzu grossen Unterschied. Für die Teams, die am Ende der Ligaphase die Plätze 9 bis 24 belegen, für die kommen dann aber noch einmal mindestens zwei Playoff-Spiele hinzu. Und auch in der Nations League warten auf die Nationalspieler noch mehr Spiele.
Noch mehr Sorgen bereitet den Profis der besten Vereine die Klub-WM, bei der ab 2025 statt 7 neu 32 Mannschaften (12 aus Europa) um den Titel des Klub-Weltmeisters kämpfen. Gespielt wird in acht Vierergruppen, wobei die Gruppenersten und -zweiten in die K.-o.-Runde einziehen. Immerhin findet das Welt-Turnier nur alle vier Jahre statt. Sie geht nächsten Sommer erstmals über die Bühne und startet am 15. Juni – zwei Wochen nach dem Champions-League-Final.
Akanji und Rodri schlagen Alarm
Jürgen Klopp hatte zu seiner Zeit als Liverpool-Trainer immer wieder den Mahnfinger gehoben und den überladenen Spielplan kritisiert, andere Trainer taten es ihm gleich. Und nun schlugen in den letzten Tagen auch zwei Stars von Manchester City Alarm. Manuel Akanji sagte halb im Ernst, halb im Scherz: «Ich muss vielleicht mit 30 in Rente gehen.» Der Nati-Crack wies darauf hin, dass kaum Zeit zur Regeneration bleibt.
Rodri legte an der Pressekonferenz vor dem Kracher gegen Inter Mailand nach und meinte gar, dass sie vielleicht irgendwann in den Streik treten müssten, weil das Ganze gesundheitsgefährdende Züge annehme. Der Nationalspieler Spaniens rechnete vor, dass auf ihn bis zu 80 Spiele zukommen könnten.
Marcel Reif und Mladen Petric sind besorgt
blue Sport Experte Marcel Reif bringt viel Verständnis für die Kritik auf und ärgert sich vor allem über die aufgeblasene Klub-WM: «Das ist alles Wahnsinn. Das geht nicht. Ihr könnt nicht zwei Wochen Urlaub machen und danach so ein Ding.»
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Natürlich würden die Vereine und Spieler dadurch auch so viel verdienen, «aber das ändert am Körper nichts». Das Spiel sei so athletisch geworden und verlange dem Körper viel ab und dann komme noch die mentale Komponente hinzu: «Die Favoriten müssen, müssen, müssen, müssen. Und das kostet Körner. Das ist Irrsinn.»
Ex-Profi Mladen Petric hält die Flut an Spielen ebenfalls für problematisch und glaubt, dass es durchaus möglich sei, dass in näherer Zukunft Spieler in den Streik treten werden. Konkret darauf angesprochen sagt er: «Ich kann mir das schon vorstellen.» Akanji und Rodri seien ja auch bei weitem nicht die einzigen Spieler, die sich kritisch geäussert hätten. «Also es ist durchaus denkbar, dass man irgendwann so etwas erlebt. Auch Trainer Jürgen Klopp hat das immer wieder erwähnt, dass es zu viele Spiele sind, zu wenig Regeneration. Mich würde es nicht wundern.»
Reif appelliert an die Vernunft der Verantwortlichen
blue Sport Moderator Roman Kilchsperger würde dem Thema gerne eine eigene Sendung widmen und meint: «Wir würden sogar einmal einen Tag ohne Fussball leben können als Zuschauer.» Der Gesundheit der Spieler wegen und damit der Sport so athletisch bleibt, wie er es derzeit ist.
Das sieht auch Marcel Reif so und nimmt sich gleich selbst mit in die Pflicht: «Wir müssen auch als Begleiter des Ganzen das mal laut und deutlich sagen. Vielleicht kommt dann irgendwo hier oben auf dem Zürichberg (Hauptsitz der FIFA; A.d.Red.) oder in Nyon (Hauptsitz der UEFA; A.d.Red.) mal ein bisschen das Nachdenken. Und nicht noch mehr. Noch mehr rauspressen, noch ein Wettbewerb, noch mehr Nations League, noch ein Schmarrn. Das ist absurd.»
Yann Sommer: «Ich kann das sehr, sehr gut nachvollziehen»
Nach dem 0:0 gegen Manchester City will blue Sport von Inter-Goalie Yann Sommer wissen, ob er Verständnis für die Kritik am Spielplan hat. Der Ex-Nati-Goalie meint: «Ja klar, ich gebe den Spielern recht. Die Spieler brauchen Pause. Ich meine, ich bin Torwart, für mich ist es eine andere Belastung. Aber ich kann das sehr, sehr gut nachvollziehen. Es sind viele Spiele, es sind hohe Belastungen und es ist klar, dass man dazwischen immer wieder mal eine Pause braucht. Und ich hoffe, dass man die als Spieler auch bekommt.»