YB verliert bei Villarreal auch, weil das Glück nicht aufseiten der Berner liegt. Nach dem aberkannten Ausgleichstreffer erhalten die Young Boys auch den gewünschten Penalty nicht – ein Entscheid, der zu reden gibt.
Es läuft die 68. Minute, YB ist in einer starken Phase und auf dem Weg zum Ausgleich. Silvan Hefti – nicht im Abseits stehend – wird mit einem langen Ball lanciert und schlägt die Flanke in den Strafraum. Meschak Elia kommt an den Ball – und fällt.
Im ersten Moment sieht es nach einem harmlosen Zweikampf aus. Doch in der Wiederholung ist zu sehen, wie Pau Torres dem YB-Stürmer zunächst unten auf die Ferse steht und ihn dann auch noch in den Rücken stösst. Der VAR überprüft die Szene, macht gegenüber dem Schiedsrichter aber keinen klaren Fehlentscheid geltend.
Die Berner können das überhaupt nicht verstehen. «Ein klarer Penalty für mich», sagt Michel Aebischer nach der Partie. Auch Trainer David Wagner meint: «Wenn Meschack liegen bleibt, bin ich mir sicher, dass da ein penalty-würdiger Kontakt war. Ihm wurde sogar der Schuh bei der Aktion ausgezogen. In meinen Augen war das ein Elfmeter. Der Entscheid ist für mich nicht nachvollziehbar.»
Auch in den Schweizer Medien ist der Entscheid mehr als umstritten. «20 Minuten» schreibt von einem «Skandal». Für den «Blick» ist es ebenfalls «eine penalty-würdige Aktion». «Nau» titelt: «Hier wird YB gegen Villarreal ein Penalty verwehrt.»
Urs Meier: «Kein eindeutiges Vergehen»
Der ehemalige Spitzenschiedsrichter Urs Meier sagt gegenüber blue Sport: «Für mich ist es eher ein Elfmeter als keiner. Wenn gepfiffen worden wäre, dann hätte von Villarreal niemand reklamieren können.» Die ganz klaren Bilder habe es jedoch nicht gegeben, um den Schiedrichter überstimmen zu können, so der blue-Experte: «Man kann nur spekulieren, ob das Stossen ausreichend ist für den Pfiff. Und unten müsste man die Lupe draufhalten, um es zu sehen. Ein eindeutiges Vergehen ist es daher nicht.» Das grosse Pech für YB sei gewesen, dass die TV-Bilder nicht gut genug gewesen wären, meint Meier.
Erneuter VAR-Ärger für YB
Natürlich sorgt der ausbleibende Penaltypfiff aber bei den Fans für rote Köpfe. Auf den YB-Tweet zur Aktion kommentiert einer: «Jetzt funktioniert der VAR auch international nicht mehr.» Vor drei Wochen wurden die Berner bekanntlich schon in der Super League vom VAR benachteiligt, als ein reguläres Tor aberkannt wurde.
Nach dem Cup-Aus und der Niederlage in der Liga gegen St.Gallen ist die 0:2-Pleite gegen Villarreal ein weiterer herber Rückschlag für die Wagner-Elf. Fortuna meint es derzeit wahrlich nicht gut mit den Young Boys.