Granit Xhaka ist der neunte Schweizer Spieler, der mindestens einmal deutscher Meister wurde. Ein Blick auf seine acht Vorgänger, von Yann Sommer bis Stéphane Chapuisat.
Yann Sommer: Bayern 2023
Den einzigen Titel in seinen neun Saisons in Deutschland holte Yann Sommer in jenem halben Jahr, in dem er am stärksten in der Kritik stand. Im Winter stiess er als Ersatz für den verletzten Manuel Neuer zum Serienmeister, dort konnte er die anspruchsvollen Münchner nie vollends überzeugen. Weil Dortmund in der letzten Runde gegen Mainz nur unentschieden spielte, gab es für den FC Bayern überraschend doch noch den 33. Titel.
Xherdan Shaqiri: Bayern 2013 bis 2015
Zum Leistungsträger wurde Xherdan Shaqiri bei Bayern München nie. Aber er sammelte in zweieinhalb Jahren drei Meistertitel. Beim letzten im Sommer 2015 war er bereits längst zu Inter Mailand weitergezogen. Statistisch lässt sich seine Zeit in der Bundesliga aber sehen: 21 Skorerpunkte in 52 Spielen, wovon er viele nur als Ersatzspieler bestritten hat.
Diego Benaglio: Wolfsburg 2009
Fast zehn Jahre lang spielte Diego Benaglio in Wolfsburg. In seiner ersten kompletten Saison wurde er mit dem damals von Felix Magath trainierten Klub überraschend deutscher Meister. Mehr noch als der für seine Zuverlässigkeit bekannte ehemalige Schweizer Nationalgoalie brillierten die beiden Stürmer. Edin Dzeko und Grafite schossen 54 der 80 Wolfsburger Tore in jener Saison.
Ludovic Magnin: Bremen 2004 und Stuttgart 2007
Mit 165 Minuten Einsatzzeit wurde Ludovic Magnin 2004 ein erstes Mal deutscher Meister. Die Bremer stützten sich auf ein Offensivtrio mit Johan Micoud, Ailton und Ivan Klasnic. Drei Jahre später war sein Einfluss beim Titel der jungen Stuttgarter Mannschaft um Samir Khedira deutlich grösser.
Marco Streller: Stuttgart 2007
An der Seite von Magnin war 2007 Marco Streller. Der Basler Stürmer war meistens nur zweite Wahl im Sturm, trug aber mit fünf Toren seinen Teil zum fünften Meistertitel der Stuttgart bei.
Ciriaco Sforza: Kaiserslautern 1998 und Bayern 2001
Es ist der überraschendste Titel der Bundesliga-Geschichte: Kaiserslautern schaffte das Kunststück, als Aufsteiger die gesamte Konkurrenz hinter sich zu lassen. Dreh- und Angelpunkt in der Mannschaft von Coach Otto Rehhagel: Ciriaco Sforza. Der Schweizer war im Sommer von Inter Mailand gekommen und wie bei Granit Xhaka wurde aus dem vermeintlichen Abstieg ein geschichtsträchtiger Höhenflug. Drei Jahre später war er auch Teil der Mannschaft von Bayern München, die Meisterschaft und Champions League gewann.
Stéphane Chapuisat: Dortmund 1995 und 1996
Der erste Schweizer Spieler, der in der Bundesliga zu Titelehren kam, hätte die von Dortmund gewonnenen Meisterschaften 1995 und 1996 wohl noch viel stärker geprägt, wenn er sich nicht das Kreuzband gerissen hätte. Bis zur schweren Verletzung im Frühjahr 1995 hatte er in 20 Runden zwölf Tore geschossen. Erst im Februar 1996 kehrte er danach zurück aufs Feld.
Marwin Hitz: Wolfsburg 2009
Der heutige Basler Goalie war 2009 Teil der Wolfsburger Mannschaft, kam aber zu keinem Einsatz. Trainiert wurden die Schweizer Keeper Benaglio und Hitz im Meisterjahr vom Aargauer Goalietrainer Andreas Hilfiker.