Noch immer hat Yann Sommer bei Borussia Mönchengladbach seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus hat nun über die Gründe gesprochen.
In diesem Sommer wäre es beinahe so weit gewesen und Yann Sommer hätte Gladbach nach acht Jahren verlassen. Nizza flirtete heftig mit dem Nati-Goalie und auch aus der Premier League soll es Interessenten gegeben haben. Letztlich entschied sich Sommer aber doch für den Verbleib in der Bundesliga.
In einem Interview erklärte der Keeper, wie wohl er sich bei Gladbach fühle und dass die Borussia für ihn zu einer Familie geworden sei. Und doch fragt man sich, weshalb Sommer seinen Vertrag noch immer nicht verlängert hat. Dieser läuft schliesslich im Juni 2023 aus.
Dann ist Sommer 34 Jahre alt und wird wahrscheinlich zum letzten Mal einen grossen Vertrag unterschreiben. Die Frage ist nur, wo er diesen unterschreiben wird. Denn mit seinen Weltklasse-Auftritten in den letzten Monaten hat der Schweizer mehrmals bewiesen, dass er sich in der Form seines Lebens befindet – und auch bereit wäre für eine Herausforderung bei einem absoluten Top-Klub.
«Ich bin jetzt 33 und fühle mich sehr gut. Ich merke, dass mein Körper noch mitmacht. Ich fühle mich aktuell am besten, wenn ich das mit allen Jahren aus meiner Karriere vergleiche», sagte Sommer im August zu «Sky».
Gladbach will Sommer unbedingt halten, aber ...
Nun hat sich auch Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus zu den Vertragsverhandlungen mit dem 74-fachen Nati-Spieler geäussert. Die Fohlen würden selbstverständlich sehr gerne mit Yann Sommer verlängern, der Verein müsse sich aber im «natürlichen Rahmen» seiner Möglichkeiten bewegen, sagt Virkus der «Sport Bild».
«Obwohl Yann seit langer Zeit eine absolute Stütze dieser Mannschaft ist, muss man sagen, dass es Dinge im Leben gibt, die man sich nicht so einfach leisten kann», so der Sportdirektor weiter. Berichten zufolge wollen die Fohlen ihrem Stammkeeper einen Dreijahresvertrag anbieten. «Wir würden ihn unheimlich gerne halten, sind in regelmässigen Gesprächen. Jetzt müssen wir schauen: Kommen wir zusammen?»
Womöglich hat der formstarke Sommer bereits das eine oder andere Vertragsangebot vorliegen, von Vereinen, die ihm mehr anbieten können als Gladbach. Die Fohlen wissen aber auch, was sie an Sommer haben, und laut Virkus sei man «gerade dabei, sich anzunähern».
Der Sportdirektor deutet auch an, dass die Vertragsverlängerung mit dem Schweizer mehr Priorität geniesse als die von anderen Profis. Mit Marcus Thuram, Ramy Bensebaini, Lars Stindl und Christoph Kramer besitzen weitere wichtige Spieler auslaufende Verträge. «Wir müssen vielleicht überdenken, ob wir auf der einen Seite etwas mehr geben, woanders etwas abziehen», so Virkus.
Letztlich wird es Yann Sommer aber auch kaum nur ums Geld gehen. Der Schweizer sagte schon im August, dass auch Ehefrau Alina ein Wörtchen mitzureden hat, wenn es um seine Zukunft geht. «Ein sehr Grosses sogar. Ich habe sie ja auch hier kennengelernt. Klar bespricht man die Zukunft. Ist ja logisch, dass man sich an einen Tisch setzt und zusammen überlegt», so der Familienvater (zwei Kinder).
Bevor es um die langfristige Zukunft geht, steht für Sommer nun aber erstmals die Schweizer Nati im Vordergrund. Es stehen die Nations-League-Spiele gegen Spanien (Samstag) und Tschechien (Dienstag) an. Und im November dann mit der WM in Katar das Highlight des Jahres.