Spitäler Vorstellungen zur Sanierung des Spitals Wetzikon gehen auseinander

leph, sda

25.10.2024 - 14:50

Die Verantwortlichen des Spitals Wetzikon haben am Freitag ihr Sanierungskonzept vorgelegt. Es steht in vielen Punkten im Widerspruch zu den schon länger bekannten Vorstellungen einer Gruppe von Anleihegläubigern.

Der am Freitag präsentierte Sanierungsplan des GZO Spital Wetzikon basiert auf drei Säulen: Beim Betrieb des Spitals soll mehr gespart werden, die Gläubiger sollen auf einen grossen Teil ihrer Forderungen verzichten und die Eigentümergemeinden sollen frisches Geld einschiessen.

Die Massnahmen im einzelnen:

* Bereits seit Anfang Jahr wird im Spital ein Sparprogramm umgesetzt. Dieses sieht unter anderem Einsparungen beim Personalaufwand sowie Effizienzsteigerungen vor.

* Den bereits angekündigten Schuldenschnitt halten die Spitalverantwortlichen für «unumgänglich». Am Freitag wurde er erstmals beziffert: die Nachlassdividende soll sich auf 30 bis 35 Prozent belaufen. Heisst im Umkehrschluss: Die Gläubiger – darunter auch die Gläubiger der zur Rückzahlung fälligen 170-Millionen-Franken-Anleihe – müssten auf 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten.

* Das Eigenkapital des Spitals soll substanziell erhöht werden. Die Aktionärsgemeinden sollen dazu «einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag» neu einschiessen.

* Der Neubau, für dessen Finanzierung die Anleihe vor rund zehn Jahren aufgenommen wurde, soll vorerst nicht fertiggestellt werden. Nach der nötigen Bilanzsanierung soll das Spital einem Spitalverbund beitreten und zusammen mit diesem die Fertigstellung des Erweiterungsbau realisieren.

Ganz andere Pläne zur Rettung des Spitals Wetzikon hat eine Gruppe von Anleihegläubigern. Bereits im Juli teilte diese ihre zentralen Forderungen mit:

* Die Laufzeit der seit Juni dieses Jahres fälligen Anleihe in der Höhe von 170 Millionen Franken soll um drei Jahre verlängert werden, damit das Spital Zeit für eine Sanierung gewinnt. Im Gegenzug soll die Verzinsung der Anleihe von ursprünglich 1,875 Prozent pro Jahr schrittweise auf 4,875 Prozent erhöht werden.

* Mit diesem Schritt soll das Spital aus der provisorischen Nachlassstundung entlassen werden und zum normalen Geschäftsbetrieb zurückkehren können.

leph, sda