Coronavirus Stocker befürchtet Milliardenloch wegen Coronakrise

SDA

29.4.2020 - 05:43

Der Zürcher Regierungsrat und Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) kritisiert die Fluggesellschaft Swiss, die trotz hoher Gewinne beim Staat um Unterstützung nachsuche. (Archivbild)
Der Zürcher Regierungsrat und Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) kritisiert die Fluggesellschaft Swiss, die trotz hoher Gewinne beim Staat um Unterstützung nachsuche. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Coronakrise hinterlässt tiefe Spuren in der Rechnung des Kantons Zürich. Wegen der Corona-Pandemie wird sich die Rechnung laut Finanzdirektor Ernst Stocker bis 2023 um mindestens eine Milliarde Franken verschlechtern.

Trotz des hohen Defizits will der SVP-Politiker die Steuern nicht erhöhen, wie er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Mittwochausgabe) sagte. Die Steuerpflichtigen müssten Geld ausgeben können, um die darbende Wirtschaft zu stützen.

Steuersenkungen lehnt Stocker ebenfalls ab. Man müsse realistisch bleiben. Der Kanton könne ohne Probleme zwei Jahre lang Defizite im Umfang von 200 bis 300 Millionen Franken schreiben. Das Budget des Kantons beträgt aktuell rund 16 Milliarden Franken.

Das kantonale Corona-Hilfsprogramm werde dagegen die Rechnung weniger stark belasten als erwartet. Von der bereitgestellten halben Milliarde Franken für Kredite hätten Banken bisher erst einige wenige Millionen ausbezahlt. Es zeige sich, dass der Bund mit seinem Programm den grössten Teil des Bedarfs abdecke.

Kein Verständnis hat Stocker für die Forderung der Fluggesellschaft Swiss nach staatlicher Unterstützung. Es störe ihn, dass die Swiss nur 10 Tage nach den Einschränkungen im Flugverkehr beim Staat auf der Matte stehe, obwohl sie 500 Millionen Franken Gewinn mache.

Ebenso wenig verstehe er Unternehmen, die aktuell Kurzarbeit beantragten und gleichzeitig Dividenden ausschütteten.

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