Chemikalien Erhöhte Unterstützung für St. Galler Bauern mit PFAS-belasteten Böden

masn, sda

12.11.2024 - 12:13

Die Eggersrieter-Höhe gehört zu den Gebieten mit PFAS-belasteten Böden. (Archivbild)
Die Eggersrieter-Höhe gehört zu den Gebieten mit PFAS-belasteten Böden. (Archivbild)
Keystone

Im Kanton St. Gallen sollen landwirtschaftliche Betriebe mit PFAS-belasteten Böden künftig bis zu 200'000 Franken Unterstützung erhalten. Eine Kommission des Kantonsrates setzt sich für diese Erhöhung ein und befürwortet einen Sonderkredit von fünf Millionen Franken.

Landwirte im Kanton St. Gallen, deren Böden durch PFAS-Chemikalien kontaminiert sind, könnten bald von einer erhöhten finanziellen Unterstützung profitieren. Eine vorberatende Kommission des Kantonsrates hat sich dafür ausgesprochen, die maximale Unterstützung pro Betrieb von bisher 100'000 Franken auf 200'000 Franken anzuheben. Diese Massnahme soll im Rahmen eines von der Regierung vorgeschlagenen Sonderkredits von fünf Millionen Franken umgesetzt werden, den die Kommission ebenfalls unterstützt.

Die Regierung plant, ab 2025 für drei Jahre einen Sonderkredit bereitzustellen, um die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe zu unterstützen. Die Kommission betonte, dass die bisherige Begrenzung der Unterstützung angesichts der erforderlichen Massnahmen zur Reduzierung der PFAS-Belastung zu niedrig sei. Der Kantonsrat wird in der kommenden Wintersession über diesen Vorschlag beraten.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den die Kommission hervorhob, ist die Notwendigkeit, den betroffenen Betrieben ausreichend Zeit zu geben, um die erforderlichen Massnahmen zur Senkung der PFAS-Belastung effektiv umzusetzen. Zudem soll die Kommunikation mit den betroffenen Landwirten verbessert werden, um die Umsetzung der Massnahmen zu erleichtern.

Entdeckung und Massnahmen

In einer umfassenden Untersuchung wurden im Kanton St. Gallen zahlreiche Flächen entdeckt, die mit der problematischen Chemikalie PFAS belastet sind. Als erste Reaktion wurde Ende August in einigen Landwirtschaftsbetrieben der Verkauf von Fleisch gestoppt. Die kontaminierten Flächen befinden sich in den Gemeinden Mörschwil, Eggersriet, Untereggen, Goldach, Altenrhein und St. Margrethen.

PFAS sind langlebige Chemikalien, die über Jahrzehnte in der Industrie verwendet wurden, etwa in wasserabweisenden Regenjacken, teflonbeschichteten Pfannen oder Löschschaum. Diese Stoffe können gesundheitsschädlich sein, was die Dringlichkeit der Massnahmen zur Reduzierung ihrer Belastung unterstreicht.

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