SchwesterngemeinschaftImmobilienfirma kauft Klosterliegenschaften in Wikon und Melchtal
SDA
8.1.2020 - 16:49
Die Frauenklöster Marienburg in Wikon LU und St. Niklaus von Flüe in Melchtal OW haben ihre Liegenschaften an eine Immobilienfirma verkauft. Die Benediktinerinnen sind seit 2019 in Sarnen zu Hause. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Käuferin der beiden Liegenschaften ist die Transterra Immobilien AG in Luzern, wie die Stiftung «Ora et Labora – Leben im Kloster» am Mittwoch mitteilte. Sie hatte die Verhandlungen zwischen den beiden Schwesterngemeinschaften als Verkäuferinnen und der Käuferschaft geführt.
Stiftungsratspräsident Hanspeter Kiser sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, es hätte viele und sehr unterschiedliche Bewerber für die beiden Liegenschaften gegeben. Dass beide Objekte an die gleiche Käuferin gegangen seien, habe man nicht angestrebt, es habe sich so ergeben, weil das Gesamtpaket am besten gestimmt habe.
Über den Verkaufspreis hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart. Er sei akzeptabel, diene er doch der finanziellen Absicherung der beiden Schwestergemeinschaften.
Unterhaltskosten
Kiser wies darauf hin, dass der Zustand der Immobilien massive Investitionen bedinge. Zudem gebe es Auflagen der Denkmalpflege und Einschränkungen durch die geltenden Zonenregelungen, in denen sich die Klöster befänden. Das Kloster in Melchtal wurde im Jahr 1866 gegründet, jenes in Wikon geht auf die Initiative von Schwester Maria Gertrud Leupi im Jahre 1891 zurück.
Die Transterra Immobilien AG von Bruno Amberg habe Erfahrung mit alten Liegenschaften, sagte Kiser. Ausschlaggebend für den Zuschlag sei auch gewesen, dass man einen vollständigen Verkauf anstrebte, also etwa landwirtschaftliche Grundstücke und Gebäude als Paket veräussern wollte. Zudem seien die Schwestergemeinschaften erleichtert über den recht schnellen Verkauf, hätten sie doch Unterhaltskosten zu tragen gehabt.
Die Benediktinerinnen sicherten vertraglich ab, dass der Geschichte, der Tradition und den Werten der Klosterliegenschaften Rechnung getragen wird. So sollen die Liegenschaften etwa nicht extreme religiöse Gemeinschaften beherbergen. Auch der Friedhof müsse weiter gepflegt und die Grabesruhe gewährleistet sein.
Zwischennutzungen denkbar
Die neuen Besitzer lassen in einem ersten Schritt den regionalen Bedarf analysieren und erarbeiten verschiedene mögliche Konzeptstudien. Bis feststeht, was mit den Liegenschaften passiert, könnten zwei bis vier Jahre vergehen, sagte Kiser. Denkbar seien Zwischennutzungen.
Die beiden benediktinischen Schwesterngemeinschaften hatten Ende Februar die Klöster in Wikon und Melchtal verlassen um im neu renovierten Kloster St. Andreas in Sarnen ihren Lebensabend zu verbringen. Dort bilden sie zusammen mit den Sarner Schwestern das Benediktinische Zentrum Sarnen.
Von den insgesamt 24 Schwestern gehören sechs dem Kloster St. Andreas an, zehn Schwestern stammen aus dem Kloster St. Niklaus von Flüe sowie deren acht aus dem Kloster Marienburg.
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