Theater Bühnen Bern stellen ein thematisch vielfältiges Programm vor

fa, sda

3.5.2024 - 15:36

Verantwortliche von Bühnen Bern, hinten stehend: (v.l.n.r.) Isabelle Bischof, Florian Scholz, Rainer Karlitschek, vorne sitzend: Roger Vontobel.
Verantwortliche von Bühnen Bern, hinten stehend: (v.l.n.r.) Isabelle Bischof, Florian Scholz, Rainer Karlitschek, vorne sitzend: Roger Vontobel.
Keystone

Egal, ob Konzert, Oper, Schauspiel oder Ballett: Bühnen Bern warten in der Spielzeit 2024/25 mit einem umfangreichen und thematisch vielfältigen Programm auf. Es ist das letzte diesen Umfangs, bevor kulturpolitische Entscheide anstehen zur weiteren Finanzierung.

«Wir arbeiten mit einer Unterfinanzierung von zwei Millionen Franken», sagte Florian Scholz, Intendant von Bühnen Bern am Freitag vor den Medien. Er verwies auf die Finanzdiskussionen, die für die Spielzeiten ab 2027 in der Bundeshauptstadt anstehen. Doch die kommende Saison 2024/25 «sieht noch nicht nach Sparmassnahmen aus», sagte Scholz.

Fünfzig Premieren und Konzerte stehen denn auch auf dem Programm, neben weiteren Projekten in allen Sparten von Bühnen Bern. Zehn dieser Premieren seien Ur- oder Erstaufführungen. Scholz betonte, dass es dem Haus ein Anliegen sei, sich mit dem Programm an ein breites Publikum zu richten.

Gaming- und Filmmusik

Als Konzertdirektor verwies er vor diesem Hintergrund auf ein Extrakonzert Ende Juni im Stadttheater. Unter dem Dirigat von Zsolt Czetner steht Gaming-Musik auf dem Programm. Oder zur Eröffnung der Festhalle auf dem Bern Expo-Gelände soll im Mai nächsten Jahres die Musik aus «James Bond 007: Casino Royale» zur Aufführung gebracht werden. «Wir wollen Neues ausprobieren», so Scholz.

Dafür steht auch der neue Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters Krzysztof Urbański. Mit ihm sind fünf Abonnements- und ein Extrakonzert vorgesehen. Scholz versprach «eine Mischung aus Populärem und Anspruchsvollem» und «einen neuen Stil». Dies, weil Urbański seine Ausbildung zu guten Teilen in den USA absolviert hat und von dort neue Töne nach Bern mitbringen wird.

Neue Zeiten kündigen sich zudem für das Dirigentenpult der Oper an: Wie bereits bekannt, wird die russische Dirigentin Alevtina Ioffe ab Sommer 2025 die Nachfolge von Nicholas Carter antreten. Bereits in der kommenden Saison wird sie sich dem Berner Publikum mit zwei Konzerten vorstellen. Auf dem Bundesplatz eröffnet sie am 24. August die neue Orchestersaison, und sie dirigiert das Neujahrskonzert.

Neuer Hausautor

Auch in der Sparte Schauspiel tritt eine neue Stimme vor das Berner Publikum. Der Schweizer Autor Ralph Tharayil wird neuer Hausautor und folgt damit auf Anaïs Clerc. Gleich zum Start der neuen Spielzeit kommt Tharayils Debütroman «Nimm die Alpen weg» in der Adaption des Schweizer Schauspielers und Regisseurs Marin Blülle auf die Bühne.

Daneben ist gerade im Schauspiel das thematische Spektrum weit, etwa mit einer Schauspielfassung von Emily Jane Brontës Roman «Sturmhöhe» (orig. «Wuthering Heights"), mit Frank Wedekinds Kindertragödie «Frühlingserwachen» oder mit «Bühnenbeschimpfung» der israelischen Dramatikerin Sivan Ben Yishai.

Bern und Bielefeld

In der Sparte Ballett hob Tanzdirektorin Isabelle Bischof die Zusammenarbeit mit Tanz Bielefeld hervor. «Fortuna» heisst die gemeinsame Produktion, die gleichzeitig in der ostwestfälischen Stadt und in Bern erarbeitet wird. Premiere wird erst in Bielefeld und Ende Januar in Bern sein.

Ein inhaltlicher Roter Faden ist im Programm der kommenden Spielzeit nicht auf den ersten Blick auszumachen. Der ergebe sich meist erst mit der Arbeit an den eigentlichen Produktionen, so Schauspieldirektor Roger Vontobel. In seiner Sparte zeige sich etwa eine Öffnung von Bern in die Schweiz und in die Welt. Er und sein Team wollten generell mit dem Theater eine Plattform bieten, auf der latent aktuelle Themen diskutiert werden.

fa, sda