Wetter auf der Nordhalbkugel«Was einst extrem, aber selten war, wird zunehmend häufiger»
Von Seth Borenstein, AP
24.6.2024 - 07:04
Amtliche Hitzewarnung für Teile der USA
Der US-Metropole Detroit im Bundesstaat Michigan an der kanadischen Grenze könnte die schwerste Hitzewelle seit mehr als zehn Jahren bevorstehen. Vorhersagen prognostizieren tagelange Hitze mit Temperaturen oberhalb der 35 Grad Celsius. Der Nationale Wetterdienst hat eine Warnung für den Grossraum Detroit herausgegeben.
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Das Extremwetter auf der Nordhalbkugel ist eine Folge des vom Menschen gemachten Klimawandels, ist sich die Wissenschaft einig. Eine Forscherin schlägt Alarm, weil Hitzewellen nicht mehr aussergewöhnlich seien.
24.06.2024, 07:04
24.06.2024, 08:40
dpa
Der vom Menschen verursachte Klimawandel hat einer Studie zufolge die Wahrscheinlichkeit von hohen Temperaturen erhöht, die in Teilen der USA für Hitzschläge gesorgt haben. Grund dafür ist die Erwärmung, die durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas entsteht, teilt die Forschervereinigung World Weather Attribution mit.
Von der tödlichen Hitze im Juni sind neben dem Südwesten der USA auch Mexiko und Zentralamerika betroffen gewesen. Die hohen Tagestemperaturen in den USA seien wegen des durch den Menschen ausgelösten Klimawandels 35-mal wahrscheinlicher und um 1,4 Grad heisser gewesen, berichtete die Gruppe World Weather Attribution, die schnelle Studien zum Klima erstellt.
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Bislang seien mindestens 125 Menschen wegen der aktuellen Hitzewelle gestorben. «Das hat eindeutig mit dem Klimawandel zu tun, der Grad der Intensität, den wir erleben, diese Risiken», sagte die Co-Autorin der Studie, Karina Izquierdo, mit Sitz in Mexiko-Stadt.
Alarmierend sei an der jüngsten Hitzewelle, die auf dem nordamerikanischen Kontinent noch anhält, dass sie nichts Aussergewöhnliches mehr sei, sagte die Klimawissenschaftlerin Friederike Otto vom Imperial College London. Durch den Klimawandel seien die nächtlichen Temperaturen um 1,6 Grad wärmer geworden. Laut Ärzten sind kühlere Nachttemperaturen wichtig, um eine Hitzewelle zu überleben.
«Sehr schlimme» Auswirkungen
«Aus einer Art Wetterperspektive war es in diesem Zusammenhang nicht selten, doch die Auswirkungen waren tatsächlich sehr schlimm», sagte Otto der Nachrichtenagentur AP. «Die Veränderungen, die wir in den vergangenen 20 Jahren erlebt haben, was sich so anfühlt, als wäre es erst gestern gewesen, sind so stark.»
Ihrer Studie zufolge ist so eine Hitzewelle jetzt viermal so wahrscheinlich wie im Jahr 2000. Damals soll es etwa 0,5 Grad Celsius kühler gewesen sein als jetzt. Zwar beziehen sich andere Wissenschaftlergruppen auf die Erderwärmung seit der vorindustriellen Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts, doch hält Otto einen Vergleich des aktuellen Geschehens mit dem Jahr 2000 für verblüffender.
«Was einst extrem, aber selten war, wird zunehmend häufiger», sagte Carly Kenkel, die an der University of Southern California für Meeresstudien zuständig ist, zur Studie der World Weather Attribution, an der sie nicht beteiligt war. Die Analyse der Forschergruppe sei «die logische Schlussfolgerung basierend auf den Daten».
Immer wieder fallen Rekorde
Für die Studie wurde ein Grossteil des Kontinents betrachtet, darunter der Süden Kaliforniens und die US-Staaten Arizona, New Mexico, Texas und Oklahoma sowie Mexiko, Guatemala, El Salvador, Belize und Honduras. Untersucht wurden die heissesten fünf aufeinanderfolgenden Tage und die heissesten fünf aufeinanderfolgenden Nächte.
Für den Grossteil des Gebiets wurden die heissesten Tage in der Zeit vom 3. bis 7. Juni und die heissesten Nächte vom 5. bis 9. Juni ausgemacht. Otto zufolge begann der Höhepunkt der Hitze in einigen Gebieten aber bereits am 26. Mai.
In San Angelo in Texas wurde am 4. Juni die Rekordtemperatur von 43,8 Grad gemessen. Zwischen dem 2. und 6. Juni sank die Temperatur am Flughafen von Corpus Christi nachts nie unter 26,7 Grad, wie der nationale Wetterdienst mitteilte.
Hitzewellen in Asien 45-mal wahrscheinlicher
Für die Studie stellten die Forscher dem aktuellen Temperaturgeschehen das bei vergangenen Hitzewellen gegenüber. Anhand einer wissenschaftlich akzeptierten Methode ermittelten sie, wie sehr sich die Erderwärmung auf die Hitzewelle 2024 ausgewirkt hat.
Dabei werden Simulationen einer fiktiven Welt, in der es den vom Menschen verursachten Klimawandel nicht gibt, mit der derzeitigen Realität verglichen.
The U.S. is far from the only country seeing record heat, flash flooding and wildfires, among other extreme weather events. In fact, few places have been untouched recently.https://t.co/fCUJexO9L3
Die Hitzewelle verschlimmere «existierende Ungleichheiten» zwischen Arm und Reich, sagte Co-Autorin Izquierdo. Kenkel sagte, diese Ungleichheiten machten sich vor allem nachts bemerkbar, weil die Verfügbarkeit einer Klimaanlage von der finanziellen Lage einer Person abhänge.
Ähnliche Studien wurden übrigens auch mit Blick auf die Hitzewellen in Asien durchgeführt: Sie sind durch den menschgemachten Klimawandel 45 Mal wahrscheinlicher geworden, lautet das Ergebnis der Untersuchung von World Weather Attribution.
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