Biontech-Gründer Sahin «Sinnvoll, Booster nach drei Monaten anzubieten»

AFP/SDA/uri

10.12.2021

Der Mitgründer und Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Biontech Ugur Sahin spricht sich für eine Booster-Impfung nach drei Monaten aus. (Archiv)
Der Mitgründer und Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Biontech Ugur Sahin spricht sich für eine Booster-Impfung nach drei Monaten aus. (Archiv)
Bild: Andreas Arnold/dpa

Biontech-Gründer Ugur Sahin spricht sich wegen der Omikron-Variante für einen Booster nach bereits drei Monaten aus. Auch rechnet er damit, dass bereits kurze Zeit später eine vierte Dosis nötig wird.

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Biontech-Mitgründer Ugur Sahin hat sich in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» für eine Auffrischung bereits ab drei Monaten nach der Zweitimpfung ausgesprochen. Mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus «sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz», sagte Sahin. Wenn sich Omikron weiterhin so stark ausbreite, so Sahin, «wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten».



Ob Biontech einen neuen, speziell auf Omikron angepassten Impfstoff produzieren wird, sei noch nicht entschieden, erklärte Sahin weiter. Auch der Booster mit dem ursprünglichen Vakzin könnte reichen: «Nach den vorläufigen Daten neutralisieren drei Dosen das Virus deutlich und sollten die Geimpften schützen.»

Schon bald vierte Dosis nötig

Allerdings rechnet Sahin damit, dass dann in relativ kurzem Abstand eine vierte Dosis folgen muss: «Die vierte Impfung könnte aber auch ein an eine Omikron-Variante angepasster Impfstoff sein.» Deswegen sei Biontech bereits dabei, seine Produktionskapazität auf rund vier Milliarden Dosen für nächstes Jahr aufzustocken.



Booster-Impfungen gegen Covid-19 können auch nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA bereits nach drei Monaten erfolgen – ungeachtet der geltenden Empfehlung, sie nach sechs Monaten zu verabreichen.

EU-Behörde hält Impfung nach drei Monaten für sicher

Die derzeit verfügbaren Daten sprächen für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie, Marco Cavaleri, am Donnerstag in Amsterdam vor den Medien. Ein so kurzer Abstand wäre möglich, wenn dies «unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist». 

In der Schweiz wird bislang empfohlen, den dritten Stich sechs Monate nach dem zweiten vorzunehmen.