Entwicklung aus Lausanne Neuer Antikörper-Test misst Immunschutz gegen Virus-Varianten

stsc, sda

14.7.2021 - 15:30

Ein neuer Antikörper-Test erfasst binnen weniger Stunden, ob die nach einer Coronavirus-Infektion gebildeten Antikörper auch neue Varianten neutralisieren können. (Pressebild)
Ein neuer Antikörper-Test erfasst binnen weniger Stunden, ob die nach einer Coronavirus-Infektion gebildeten Antikörper auch neue Varianten neutralisieren können. (Pressebild)
Keystone

Mit einem neuen Antikörper-Test von Lausanner Forschenden lässt sich prognostizieren, wie gut die getestete Person gegen Coronavirus-Varianten geschützt ist. 

Schweizer Forschende haben einen neuen Antikörper-Test entwickelt, mit dem sich der Immunschutz gegen verschiedene Varianten des Coronavirus abschätzen lässt. Davon berichten sie im Fachmagazin «Science Translational Medicine».

Antikörper-Tests weisen darauf hin, ob jemand eine Corona-Infektion durchgemacht hat. Der unter Leitung von Forschenden der ETH und des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) entwickelte Test erfasst binnen weniger Stunden, ob das Immunsystem wirksame Waffen gegen Sars-CoV-2 gebildet hat.

Die Forschenden wendeten den Test auf Blutserum-Proben von 206 Personen an, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Demnach erreiche der Test eine Sensitivität von 96,7 Prozent und eine Spezifität von 100 Prozent, schreiben sie in ihrer Studie.

Geringerer Schutz gegen neue Varianten

Weitere Versuche mit 96 hospitalisierten Covid-19-Patienten, die sich vor November 2020 angesteckt hatten, ergaben, dass die neutralisierenden Antikörper das Spike-Protein des Wildtyp-Virus neutralisieren konnten, aber weniger wirksam gegen Spike-Proteine der Alpha- oder Beta-Varianten waren. Das gibt demnach einen Hinweis darauf, dass früh in der Pandemie Infizierte weniger gut gegen die neuen Corona-Varianten geschützt sind.

Mit dem Test lasse sich nicht nur die Wirksamkeit der neutralisierenden Antikörper auf besorgniserregende Varianten nach einer durchgemachten, natürlichen Infektion bestimmen, sondern auch die Impfstoff-induzierten Antikörperantworten, so die Forschenden. Sie schätzen, dass eine Fachkraft pro Tag mindestens hundert Proben vorbereiten und analysieren könnte.

Der Test koste hundert Franken, werde derzeit aber nicht von den Krankenkassen übernommen, hiess es in einer Mitteilung der EPFL und des CHUV. Auf ärztliches Verlangen könne ein solcher Test jedoch durchgeführt werden.

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