Besonders ansteckend Neue Corona-Variante KP.2 bringt höhere «virale Fitness» mit

Von Andreas Fischer

3.6.2024

Das Coronavirus SARS-CoV-2 mutiert weiter. Aktuell breitet sich die neue Variante KP.2 aus.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 mutiert weiter. Aktuell breitet sich die neue Variante KP.2 aus.
Bild: Keystone/NIAID/NIH

Auch in der Schweiz steigen die Infektionszahlen: Eine neue Corona-Variante ist weltweit auf dem Vormarsch. «KP.2» ist erneut ansteckender als der Vorgänger. Ob die Mutation zu einer Sommerwelle führt, ist unklar.

Von Andreas Fischer

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Corona-Fälle steigen derzeit in vielen Ländern wieder.
  • Verantwortlich dafür ist die neue Virusvariante KP.2.
  • Wissenschaftler bescheinigen der Mutation eine hohe «virale Fitness». Eine Sommerwelle scheint möglich.

Trotz der warmen Jahreszeit steigen in vielen Ländern die Corona-Fälle wieder. Auch in der Schweiz ist seit Anfang Mai – wenngleich auf niedrigem Niveau – eine leichte Zunahme zu beobachten, wie dem Corona-Dashboard des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu entnehmen ist.

Verantwortlich für die steigenden Infektionszahlen in Deutschland, den USA, Grossbritannien und anderen Ländern ist die Omikron-Variante KP.2, ein Abkömmling der zuletzt vorherrschende Variante JN.1. In Deutschland ist KP.2 gemäss Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits die dominierende Variante.

Impfstoffe sollen auf neue Variante abgestimmt werden

Neue Virusvarianten sind nicht ungewöhnlich. «KP.2 ist Teil der schrittweisen Evolution von SARS-Cov-2», wird Emanuel Wyler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, vom Berliner «Tagesspiegel» zitiert. Es sei «nicht zu erwarten, dass es je zu einem Stillstand kommen wird».

Allerdings reproduziert sich KP.2 um etwa 32 Prozent schneller als die Vorgängervariante. Eine japanische Studie bescheinigt KP.2 eine höhere «virale Fitness». Ob sich daraus eine Corona-Sommerwelle ergibt, können Wissenschaftlerinnen derzeit noch nicht abschätzen. Das Bundesamt für Gesundheit hat eine entsprechende Anfrage bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.

Einen grösseren Anlass zur Sorge sieht Emanuel Wyler jedenfalls nicht. Der Mutationssprung zur Vorgängervariante von KP.2 ist relativ klein. Nur drei Aminosäuren im Spikeprotein, mit dem die Viren an Zellen andocken, haben sich verändert. Das Immunsystem kann kleinere Veränderungen leichter abfangen als grössere. Dennoch rät die US-Arzneimittelbehörde FDA den Impfstoffherstellern, für die Herbstkampagne die Variante KP.2 ins Visier zu nehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfahren hat. 

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