Pro StundeKosmischer Staub verglüht: Dutzende Sternschnuppen zu sehen
dpa / tmxh
11.8.2020
Zahlreiche Sternschnuppen pro Stunde: Hobbyastronomen können diese Nacht mit einem Spektakel am Nachthimmel rechnen. Die Erde trifft auf zahlreiche Trümmerteilchen eines Kometen.
Verglühender Kometenstaub sorgt für Spektakel am Nachthimmel: Der Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch sichtbar für alle Himmelsgucker und Hobbyastronomen seinen Höhepunkt. Dann sei Experten zufolge stündlich mit bis zu 100 verglühenden Meteoren am Himmel zu rechnen.
Eine besonders gute Sicht gebe es am Dienstag in den späten Abendstunden. Gegen Mitternacht gehe der Mond auf, sodass schwächere Sternschnuppen dann nicht mehr zu sehen seien. Wer sich etwas wünschen möchte, muss seinen Blick am Abend nach Osten oder Nordosten wenden, denn dort geht das Sternbild Perseus auf, nach dem die Meteore benannt sind.
Trümmerteile von Kometen
Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Perseus zu entspringen. Die wahre Ursache der Perseiden liegt jedoch an anderer Stelle: Auf ihrer Bahn um die Sonne fliegt die Erde laut Experten durch Teile von Kometentrümmern, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn hinterlassen hat. Er wurde 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander entdeckt. Für seine Reise um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Das nächste Mal wird der Komet nach Astronomenberechnung im Jahr 2126 sichtbar sein.
Mit 60 Kilometern pro Sekunde, das sind 216'000 Kilometer pro Stunde, sind die Perseiden recht schnell. Helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, sind keine Seltenheit.
«Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken», erklärt Astrophysiker Manfred Gaida. Erfolgreicher sei die Suche mit dem blossen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem sogenannten Fisheye-Objektiv.