Ukrainische Seedrohne explodiert in russischem Kriegsschiff
Obwohl Kiew kaum über Schiff verfügt, haben die ukrainischen Streitkräfte der Schwarzmeerflotte bereits herbe Verluste beigebracht. Am heutigen 5. März 2024 ist erneut ein russisches Schiff getroffen worden.
05.03.2024
Der Krieg in der Ukraine befeuert die Evolution von Waffen: Zu Beginn des Konflikts waren Seedrohnen neu, die sich in gegnerische Schiffe rammen – nun können sie bereits Luft- und Seeziele bekämpfen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Ausgerechnet die ukrainische Marine trifft russische Luftabwehr an Land: Möglich machen das Seedrohnen, die mit Kamikaze-Drohnen bestückt sind. Es ist der jüngste Schritt einer Evolution.
- Im vergangenen Jahr hat Kiew die Entwicklung einer Flugabwehr für Seedrohnen erfolgreich beendet.
- Damit können Seedrohnen nun ihre grösste Bedrohung attackieren: gegnerische Helikopter.
- Das neueste, noch namenlose Modell kann zudem Minen legen.
- Preisvergleich: Seedrohnen sind deutlich billiger als Seeziel-Flugkörper.
Dass die ukrainischen Streitkräfte behaupten, sie hätten im Oblast Cherson drei russische Flugabwehrsysteme getroffen, ist zunächst keine Schlagzeile wert. Dass es die Marine ist, die am 6. Januar auf der Krim zwei Panzir-S1 und eine 9K33 Osa getroffen hat, erstaunt dann aber doch.
Ein Video, das Kiew dazu veröffentlicht, klärt auf: Darin stürzt sich eine ukrainische Kamikaze-Drohne auf ein 15 Millionen Dollar teures Panzir-System, dessen Radar sichtbar dreht, aber die Attacke nicht verhindern kann. Vielleicht sind die Russen überrascht worden, denn der Angriff erfolgt vom Meer her – über eine Seedrohne.
Welches Gerät genau die Marine auf der Krim benutzt hat, verrät sie nicht. Das staatliche Center for Strategic Communication and Information Security zeigt Bilder mit einer Seedrohne vom Typ Magura V5 und drei Multicoptern, die womöglich aber auch nur der Illustration dienen.
Only a week after Ukrainian sea-drones made history by successfully taking down russian helicopters, another historical first as our homegrown naval drones are now launching their own FPV drones, destroying Russia's air defense units.
The Black Sea will be liberated.
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— SPRAVDI - Stratcom Centre (@stratcomcentre.bsky.social) 7. Januar 2025 um 09:37
Helikopter sind die erfolgreichsten Seedrohnen-Jäger
Dass Kiews Seedrohnen nun auch Ziele an Land treffen können, ist signifikant, urteilt «The War Zone»: «Das ist die neueste Entwicklung im Schwarzmeer-Drohnen-Krieg der Ukraine, bei dem ein zunehmend innovativer Einsatz unbemannter Systeme zu beobachten ist.»
Die Evolution der ukrainischen Seedrohnen ist tatsächlich beeindruckend. Zunächst werden sie im Kamikaze-Modus als Sprengmittel eingesetzt, die Zuverlässigkeit der ferngesteuerten Boote wird verbessert. Das beste Gegenmittel ist für Russland der Helikopter: Aus der Luft sind die tief im Wasser liegenden Seedrohnen mit ihren Bugwellen gut zu sehen.
Es ist also kein Wunder, dass ukrainische Tüftlerinnen und Tüftler daran arbeiten, ihre Seedrohnen wehrhaft zu machen. Dabei müssen sie auch Rückschläge hinnehmen: Im Mai 2024 wird ein Video publik, das zeigt, wie ein russischer Ka-29-Helikopter eine Magura-Seedrohne zerstört, auf der zwei Starter für Luftabwehrraketen zu sehen sind.
Minen, Maschinengewehre und Raketenwerfer
Was im Sommer noch misslingt, klappt schliesslich im Winter: Am 31. Dezember schiesst eine Magura-V5-Seedrohne nahe der Krim erstmals zwei russische Helikopter ab und beschädigt einen weiteren, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Damit können Kiews ferngesteuerte Boote nun ihren grössten Gegner bekämpfen.
Und damit nicht genug: «Naval News» zeigt auf, dass der neueste Seedrohnen-Entwurf auch in der Lage ist, Seeminen zu legen. Eine Sea-Baby-Drohne sei weiterhin erfolgreich mit einem Maschinengewehr bestückt worden, mit dem Luft- wie Seeziele attackiert werden können.
Die Seedrohnen ersetzen inzwischen weitgehend die Raketen, mit denen die ukrainischen Streitkräfte zu Beginn des Krieges russische Schiffe versenkt haben. Ein Flugkörper des ukrainischen Typs Neptune kostet rund 1,5 Millionen Dollar. Storm Shadow schlägt mit einer Million zu Buche. Eine Seedrohne vom Typ Magura V5 kostet dagegen 273'000 Dollar.
Es ist der ukrainischen Marine bisher gelungen, etwa 28 Prozent der russischen Schwarzmeerflotte auszuschalten. Nun kann sie auch Luft- und Landziele bekämpfen. Die Evolution wird weitergehen: In Zukunft könnten auch Raketenwerfer auf den Booten installiert werden, um den Gegner auch weit hinter der Küste anzugreifen.
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