Verschollenes Wrack entdeckt?Grösstes Rätsel der Luftfahrt soll nach 87 Jahren gelöst sein
Von Tobias Benz
29.1.2024
Amelia Earharts letzter Flug
Die folgenden Bilder sind am 20. Mai 1937 kurz vor dem Aufbruch zur Welt-Umrundung in Burbank, Kalifornien entstanden. Amelia Earhart posiert vor der Electra 10E, die Hersteller Lockheed nach ihren Entwürfen 1936 gebaut hat. Das Flugzeug braucht natürlich grössere Tanks für den Mammut-Trip.
Bild: KEYSTONE
Die Navigation übernimmt dabei Fred Noonan, der entsprechende Erfahrung über Land wie über Wasser vorweisen kann.
Bild: KEYSTONE
Das Duo fliegt in Asien über Bangkok und Singapur nach Bandung auf der Insel Java. Auf der Weiterreise nach Surabaya gibt es ein Problem mit den Instrumenten: Das Duo muss umkehren und in Bandung Reparaturen vornehmen.
Bild: KEYSTONE
Am 29. Juni fliegen die beiden Amerikaner nach Lae im heutigen Papua-Neuguinea. Für die Strecke von gut 1900 Kilometern benötigen sie 7 Stunden und 43 Minuten. Das Paar hat nun bereits über 35'000 Kilometer hinter sich gebracht und ist auf der Zielgeraden.
Bild: KEYSTONE
Ihr nächstes Ziel ist allerdings über 4100 Kilometer entfernt: Howland Island im Pazifik. Ab dem 30. Juni bereiten Earhart und Noonan den Abflug vor, der für den 2. Juli geplant ist.
Bild: KEYSTONE
Nach dem Abflug um 10 Uhr werden Earhart und Noonan nie wieder lebend gesehen. Ihre letzte gesicherte Position ist bei Nikumaroro Island (im Bild). Earharts letzte Nachricht lautet: «Der Sprit geht zu Ende. Konnte euch nicht über Funk erreichen. Wir fliegen auf 300 Meter.»
Bild: KEYSTONE
Es ist die aufwändigste Rettungsaktion in der US-Geschichte: In den folgenden 17 Tagen versuchen Suchmannschaften erfolglos, die berühmte Pilotin und ihren Begleiter aufzuspüren. 4 Millionen Dollar – heute wären es gut 81 Millionen Dollar – hat die Suche gekostet. Seither ranken sich viele Spekulationen darum, was passiert ist.
Bild: KEYSTONE
Mal heisst es, Earhart wäre als Spionin unterwegs gewesen. Andere behaupten, Japaner hätten die Amerikaner festgenommen. Selbst Aliens werden ins Spiel gebracht. Es wird spekuliert, sie habe eine neue Identität angenommen.
Bild: KEYSTONE
Das Ganze führt so weit, dass eine gewisse Irene Craigmile Bolam aus Jamesburg, New Jersey, am 10. November 1970 eine Pressekonferenz in New York geben muss, um zu versichern, sie sei nicht Amelia Earhart. Der Grund: So war es in einem Buch behauptet worden.
Bild: AP
Amelia Earharts letzter Flug
Die folgenden Bilder sind am 20. Mai 1937 kurz vor dem Aufbruch zur Welt-Umrundung in Burbank, Kalifornien entstanden. Amelia Earhart posiert vor der Electra 10E, die Hersteller Lockheed nach ihren Entwürfen 1936 gebaut hat. Das Flugzeug braucht natürlich grössere Tanks für den Mammut-Trip.
Bild: KEYSTONE
Die Navigation übernimmt dabei Fred Noonan, der entsprechende Erfahrung über Land wie über Wasser vorweisen kann.
Bild: KEYSTONE
Das Duo fliegt in Asien über Bangkok und Singapur nach Bandung auf der Insel Java. Auf der Weiterreise nach Surabaya gibt es ein Problem mit den Instrumenten: Das Duo muss umkehren und in Bandung Reparaturen vornehmen.
Bild: KEYSTONE
Am 29. Juni fliegen die beiden Amerikaner nach Lae im heutigen Papua-Neuguinea. Für die Strecke von gut 1900 Kilometern benötigen sie 7 Stunden und 43 Minuten. Das Paar hat nun bereits über 35'000 Kilometer hinter sich gebracht und ist auf der Zielgeraden.
Bild: KEYSTONE
Ihr nächstes Ziel ist allerdings über 4100 Kilometer entfernt: Howland Island im Pazifik. Ab dem 30. Juni bereiten Earhart und Noonan den Abflug vor, der für den 2. Juli geplant ist.
Bild: KEYSTONE
Nach dem Abflug um 10 Uhr werden Earhart und Noonan nie wieder lebend gesehen. Ihre letzte gesicherte Position ist bei Nikumaroro Island (im Bild). Earharts letzte Nachricht lautet: «Der Sprit geht zu Ende. Konnte euch nicht über Funk erreichen. Wir fliegen auf 300 Meter.»
Bild: KEYSTONE
Es ist die aufwändigste Rettungsaktion in der US-Geschichte: In den folgenden 17 Tagen versuchen Suchmannschaften erfolglos, die berühmte Pilotin und ihren Begleiter aufzuspüren. 4 Millionen Dollar – heute wären es gut 81 Millionen Dollar – hat die Suche gekostet. Seither ranken sich viele Spekulationen darum, was passiert ist.
Bild: KEYSTONE
Mal heisst es, Earhart wäre als Spionin unterwegs gewesen. Andere behaupten, Japaner hätten die Amerikaner festgenommen. Selbst Aliens werden ins Spiel gebracht. Es wird spekuliert, sie habe eine neue Identität angenommen.
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Das Ganze führt so weit, dass eine gewisse Irene Craigmile Bolam aus Jamesburg, New Jersey, am 10. November 1970 eine Pressekonferenz in New York geben muss, um zu versichern, sie sei nicht Amelia Earhart. Der Grund: So war es in einem Buch behauptet worden.
Bild: AP
Ein neues Sonar-Bild sorgt im Fall der verschollenen Luftpionierin und Frauenrechtlerin Amelia Earhart für Aufregung. Die Aufnahme soll das Rätsel um ihr Verschwinden im Jahr 1937 aufklären.
Von Tobias Benz
29.01.2024, 14:00
29.01.2024, 15:08
Tobias Benz
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Amelia Earhart verschwindet 1937 spurlos bei ihrem Versuch, als erster Mensch die Erde am Äquator zu umfliegen.
Es ranken sich verschiedene Theorien um die vor 87 Jahren verschollene Flugpionierin. Ein neues Sonar-Bild soll nun die Absturz-These bestätigen.
Ob es sich dabei tatsächlich um eine Aufnahme des vermissten Flugzeugs handelt, soll während einer neuen Expedition mithilfe von Tauch-Robotern herausgefunden werden.
«Ist dies das lange verschollene Flugzeug von Amelia Earhart?», titelt das «Wall Street Journal» und veröffentlicht ein mittels Sonar aufgenommenes Bild, das eines der ältesten und grössten Rätsel der Luftfahrt gelöst haben soll.
Auf dem Foto könnte der Umriss von Amelia Eartharts längst verschollener Lockheed 10-E Electra zu sehen sein. Die amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin war damit bei einem Weltumrundungsversuch im Jahr 1937 über dem Pazifik spurlos verschwunden.
Das grosse Rätsel der Lockheed 10-E Electra
Earharts Verschwinden gehört zu den ältesten und grössten Rätseln der Luftfahrt. Am 2. Juli 1937 startet Amelia Earhart zusammen mit ihrem Navigator Fred Noonan zur letzten Etappe ihres Versuchs, als erster Mensch überhaupt die Erde am Äquator zu umrunden.
Um 10 Uhr Ortszeit hebt die erfahrene Pilotin in einer silbernen Lockheed 10-E Electra in Lae, Papua-Neuguinea, ab und steuert auf die 11'000 Kilometer entfernte US-Westküste zu. Ihr letzter Zwischenstopp: Howard Island, ein kleines Eiland mitten im Pazifischen Ozean. Doch die Maschine kommt nie dort an.
Ihre letzte gesicherte Position wird nahe des Nikumaroro-Atoll aufgezeichnet. Dann, kurz vor Howard Island, reisst der Kontakt zum Flugzeug ab. Earharts letzte Nachricht lautet: «Der Sprit geht zu Ende. Konnte euch nicht über Funk erreichen. Wir fliegen auf 300 Meter.»
Auf der Stelle leitet die amerikanische Regierung eine bis dahin unvergleichliche Suchaktion ein. Über sechzig Flugzeuge und mehrere Kriegsschiffe suchen während 16 Tagen unzählige Quadratkilometer Meeresoberfläche ab. Doch das Flugzeug bleibt spurlos verschwunden. 1939 wird Amelia Earhart für Tod erklärt.
Doch keine Notlandung auf einsamer Insel?
Seit Jahren ranken sich verschiedene Theorien um die damals schon weltbekannte Flugpionierin. So soll Earhart in japanische Gefangenschaft geraten oder gar unter falschem Namen in die USA zurückgekehrt sein, um ein Leben abseits der Öffentlichkeit zu führen. Sogar der Spionage wurde sie schon bezichtigt.
Die internationale Organisation zur Bergung historischer Flugzeuge (Tighar) war lange davon ausgegangen, Earhart und ihr Navigator Noonan seien auf einem Riff vor dem Nikumaroro-Atoll notgelandet und hätten vergeblich auf Rettung gewartet. Ein Foto, das vor knapp 15 Jahren während einer Expedition vor dieser Insel aufgenommen wurde und die Abdeckung eines Triebwerks zeigte, die zu Earharts Flugzeug passte, stellte diese These infrage.
Das neu aufgetauchte Sonar-Bild könnte nun endlich Klarheit verschaffen. Aufgenommen wurde es von Tony Romeo, einem ehemaligen Geheimdienstoffizier der US-Luftwaffe, der als Hobby-Forscher ein 11-Millionen-Dollar-Projekt startete, um die verschollene Maschine zu finden. Die 100-tägige Expedition mit einer Hightech-Tauchdrohne und einer 16-köpfigen Forschungscrew startete im vergangenen September rund um die Pazifikinsel Tarawa.
Ein geografischer Volltreffer
Das Sonar-Bild des flugzeugförmigen Objekts stammt von einer Position rund 160 Kilometer vor Howard Island. Geografisch entspräche dies genau dem Ort, an dem Earharts Lookheed nach heutigen Vermutungen abgestürzt sei, bestätigt Dorothy Cochrane, Kuratorin am «Smithsonian Institution's National Air and Space Museum» gegenüber dem «Wall Street Journal».
Anderen Experten reicht die unscharfe Aufnahme nicht. Solange man es sich nicht physisch sehe, könne man nicht mit Sicherheit sagen, was es ist, heisst es vom «Scripps Institution of Oceanography». Auch Romeo selbst ist sich noch nicht hundertprozentig sicher.
«Ich kann nicht sagen, dass wir sie definitiv gefunden haben», so der Hobby-Forscher gegenüber «The Post and Courier». Bei der Aufnahme könnte es sich auch um eine Ansammlung von Steinen handeln, die den Umriss eines Flugzeugs bilden. Deshalb will Romeo nun in das Gebiet zurückkehren und Klarheit schaffen.
Mithilfe von Tauch-Robotern will seine Organisation «Deep Sea Vision» näher an das vermutete Wrack herankommen, das in rund 5'000 Meter Tiefe schlummert. Dabei hofft er auf zusätzliche Beweise, wie zum Beispiel der Hecknummer des verschollenen Flugzeugs.