RaumfahrtEsa-Satellitenpaar soll präzisen Formationsflug zeigen
SDA
1.12.2024 - 03:23
Zwei europäische Satelliten sollen erstmals einen präzisen Formationsflug im All demonstrieren. Die Mission soll Einblicke in die schwer sichtbare Sonnenkorona ermöglichen.
01.12.2024, 03:23
SDA
Ihre «Proba-3» genannte Mission will die europäische Raumfahrtbehörde Esa am Mittwoch vom Satish Dhawan Space Centre in Indien aus ins All schicken. «Proba-3» ist eine Demonstrationsmission. Wie Esa-Chef Josef Aschbacher erklärte, testet die Esa mit ihr eine ganz neue Art, im All vorzugehen. Die beiden Satelliten, die zusammen 550 Kilogramm wiegen, werden auf eine grosse, elliptische Bahn um die Erde geschickt. Es dauert gut 19,5 Stunden, bis sie die Bahn einmal abgeflogen haben.
Etwa sechs Stunden ihres Fluges, nämlich wenn die Satelliten am weitesten von der Erde entfernt sind und die Schwerkraft somit weniger wirkt, verbringen die zwei in Formation, in einer festen Konstellation im Abstand von 150 Metern. Die geringste Distanz des Orbits zur Erde beträgt 600 Kilometer, der weiteste Punkt liegt etwa 60'000 Kilometer entfernt.
Satelliten sollen Sonnenfinsternis simulieren
Bei der Mission geht es um mehr als darum, präzises Formationsfliegen zu demonstrieren: Die Satelliten sollen Aufschluss über die Sonnenkorona geben, die Atmosphäre um die Sonne herum. Diese wird wegen des hellen und blendenden Lichts der Sonne nur bei einer totalen Sonnenfinsternis sichtbar, also wenn der Mond das Licht der Sonne für den Teil der Erde ausblendet, der in seinem Schatten ist.
Genau das sollen die beiden Satelliten simulieren. Einer der beiden verdunkelt und wirft einen acht Zentimeter grossen Schatten auf den 150 Meter entfernten zweiten Flugkörper. Dessen Teleskop mit einer fünf Zentimeter grossen Blende soll genau in der Mitte des Schattens sein. Die Sonne ist für das Teleskop dann verdeckt und die Korona wird sichtbar. Damit das gut funktioniert, müssen die sich selbst über Sensoren steuernden Satelliten auf den Millimeter genau arbeiten.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler könnten durch diese Technik deutlich mehr Daten über die Korona bekommen. Denn eine totale Sonnenfinsternis ist selten, «Proba-3» hingegen kann sie alle paar Stunden simulieren. Und während Forschende bei der Sonnenfinsternis lediglich wenige Minuten lang einen Blick auf die Korona erhaschen können, bietet die neue Mission sechs Stunden künstliche Sonnenfinsternis.
Erste Bilder möglicherweise im März
Schon jetzt können sogenannte Koronografen einen solchen Simulationseffekt erzeugen. Mit nur einem Satelliten können sie aber den inneren Teil der Sonnenkorona nicht gut sehen, weil ihnen gebeugtes Licht in den Weg kommt. «Proba-3» kann den Störeffekt der blendenden Lichtstrahlen dadurch umgehen, dass die zwei Satelliten – und damit Verdunklung und Teleskop – so weit voneinander entfernt sind.
Mit den Daten über die Sonnenkorona hoffen Forschende, mehr über Weltraumwetter, Auswürfe und Sonnenstürme zu lernen, die Satelliten beeinträchtigen und sich auch auf die Kommunikation auf der Erde auswirken können. Auch, warum die Korona so viel heisser als die Sonne selbst ist, wollen sie verstehen.
Erste Bilder der Sonnenkorona könnte «Proba-3» im März liefern. Insgesamt 14 Esa-Länder sind an der zweijährigen Mission beteiligt, darunter Österreich und die Schweiz.
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Ferien auf einem Kreuzfahrtschiff? Schon gemacht oder träumst du noch davon? Im 2025 werden 20 neue Kreuzfahrtschiffe in See stechen. Im Video kannst du erste Eindrücke von den acht wichtigsten erhalten.
29.11.2024
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende
Der Biber in Laufen-Uhwiesen sorgte bei der Gemeinde für schlaflose Nächte. Durch den Damm, kommt es zur Gefahr, dass die anliegenden Gebäude überschwemmt werden. Jetzt gibt es eine Lösung.
15.11.2024
EU-Klimadienst: 2024 wohl wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung
Ein Hauch von Weiss liegt auf dem Mount Fuji – sehr zur Freude von Anwohnern und Touristen, die am Donnerstag die zarte Schneedecke auf Japans berühmtestem Berg fotografierten. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren ist auf dem 3.776 Meter hohen Vulkan so spät im Jahr der erste Schnee gefallen. Mamoru Matsumoto, Meteorologe Japanischer Wetterdienst «Es gibt einen allgemeinen Trend, dass der erste Schneefall auf dem Berg Fuji immer später erfolgt. Die Ursache dafür ist noch nicht eindeutig geklärt, aber ein Grund, den wir anführen können, ist, dass die Temperatur um den Gipfel des Berges Fuji herum in diesem Herbst hoch ist.» Eine Beobachtung die auch viele andere weltweit in diesem Jahr gemacht haben.
08.11.2024
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende
EU-Klimadienst: 2024 wohl wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung