ESA-Sonde «Hera» soll Asteroiden-Abwehr erforschen
Eine Mission zum Schutz der Erde vor Gefahren aus dem All. Mit ihrer Raumsonde «Hera» will die Europäische Weltraumorganisation erforschen, wie eine mögliche Bedrohung durch Asteroiden abgewehrt werden könnte. Holger Krag, Leiter des ESA-Programms für Weltraumsicherheit
04.10.2024
Der Asteroid, der die Dinosaurier ausgelöscht hat, war kein Einzelfall: Forschende haben herausgefunden, dass im selben Zeitraum ein weiterer Himmelskörper mit 72'000 km/h vor Guinea eingeschlagen ist.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Neben dem Asteroiden in Mexiko, der die Dinosaurier ausgelöscht haben soll, ist am Ende der Kreidezeit auch im Meer vor Guinea ein Himmelskörper eingeschlagen.
- Der etwa 400 Meter grosse Asteroid hat den Nadir-Krater mit einem Durchmesser von 9,2 Kilometer verursacht.
- Der 72'000 km/h schnelle Asteroid hat einen Tsunami von über 800 Meter Höhe ausgelöst.
Die Existenz des Nadir-Krater haben Uisdean Nicholson und seine Kollegen bereits vor zwei Jahren enthüllt: 400 Kilometer vor der Küste des westafrikanischen Landes Guinea in 300 Meter Tiefe liegt eine Ausbuchtung mit einem Durchmesser von 9,2 Kilometern.
Mit anderen Kollegen hat Geologe Nichsolson von der Heriot-Watt University in Edinburgh nun herausgefunden, was diese riesige Narbe auf dem kontinentalen Schelf verursacht hat: Vor 65 bis 67 Millionen Jahren ist dort ein Asteroid mit 72'000 km/h einschlagen.
Der neuen Studie zufolge war dieser Asteroid nur 400 Meter gross, doch seine Kraft war so stark, dass das Sediment unter dem Meeresboden schmolz, was zu Verwerfungen des Bodens führte. Tausende von Quadratkilometern wurden demnach verwüstet.
800 Meter hoher Tsunami
Der Tsunami, der durch den Einschlag ausgelöst wurde, soll über 800 Meter hoch gewesen sein. «Am ehesten hat die Menschheit so etwas beim Tunguska-Ereignis 1908 gesehen, als ein 50 Meter grosser Asteroid in die Erdatmosphäre eingedrungen und am Himmel über Sibirien explodiert ist», sagt Nicholson dem «Guardian».
Der Naidr-Krater ist am Ende der Kreidezeit entstanden: Der Einschlag fällt in denselben Zeitraum wie derjenige, der den Chicxulub-Krater im Norden der Halbinsel Yucatán in Mexiko.geformt hat, der mit circa 180 Kilometer Durchmesser jedoch bedeutend grösser ist. Der Asteroid, der ihn verursacht hat, ist die derzeit wahrscheinlichste Erklärung für das Aussterben der Dinosaurier.
Um dem Nadir-Krater sein Geheimnis zu entlocken, haben die Forschen auf 3D Seismic Imaging zurückgegriffen, um das Gelände zu kartografieren. «Es gibt weltweit etwa 20 bestätigte Unterwasser-Krater, und keiner von ihnen wurde auch nur annähernd so detailliert aufgenommen«, freut sich Nicholson. «Es ist exquisit.»
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