Das ewige Eis brenntEin Teufelskreis – so viel CO2 setzen die Waldbrände in der Arktis frei
tafi
23.7.2019
Die Erde brennt: Jetzt wüten auch in der Arktis hunderte Waldbrände von bislang ungeahnten Dimensionen. Dabei wurde allein im Juni so viel C02 freigesetzt wie von Schweden in einem ganzem Jahr. Forscher warnen vor einem Teufelskreis.
50 Megatonnen – so viel Kohlendioxid stösst Schweden, eine mittelgrosse europäische Industrienation, jedes Jahr aus. 50 Megatonnen – so viel Kohlendioxid haben Waldbrände in der Arktis allein im Juni 2019 in die Atmosphäre geblasen. Jenseits des nördlichen Polarkreises wüten derzeit hunderte Grossbrände. Besonders betroffen sind Alaska und Sibirien.
Ungewöhnlich heisse und trockene Bedingungen in Teilen der nördlichen Hemisphäre haben zu den beispiellosen Bränden in der Arktis geführt, erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Laut der Sonderorganisation der Vereinten Nationen erhöhe der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmustern das Risiko von Waldbränden und verlängert die Saison.
Waldbrände so gross wie Lanzarote
Im Grunde seien Waldbrände in der nördlichen Hemisphere zwischen Mai und Oktober normal. Die Intensität und Anzahl von Grossbränden in diesem Jahr hat die Forscher jedoch alarmiert. Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) hat seit Anfang Juni mehr als hundert Grossfeuer innerhalb des nördlichen Polarkreises registriert. Einige seien so gross wie die Insel Lanzarote.
Für die Forscher sind die Waldbrände in der Arktis klar eine Folge des Klimawandels. Der nördliche Teil der Welt erwärmt sich schneller als der gesamte Planet. Diese Hitze trocknet Wälder aus und macht sie anfälliger für Brände. Durch die Feuer werden Partikel in die Luft geschleudert, die auf den Schnee- und Eismassen niedergehen und sie verdunkelt. Das Sonnenlicht wird daraufhin eher absorbiert als reflektiert, die Permafrostböden tauen weiter auf, was die globale Erwärmung verschlimmern könnte.
Der Teufelskreis ist längst geschlossen
Durch die starke Erwärmung sinken zudem die Temperaturdifferenzen zwischen Arktis und Tropen, die wiederum die grossen erdumspannenden Luftströmungen wie den Jetstream antreiben. Diese werden dadurch abgeschwächt, was zu mehr Grosswetterlagen mit Hitzewellen-Risiko führen könnte.
Das sei ein Teufelskreis, sagte Stefan Kruse vom deutschen Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung der ARD-Sendung «Weltspiegel». «Man spricht da eben auch von einem Kipp-Punkt, den man festlegen kann ab wieviel Grad zum Beispiel auf der Erde wir diesen Kipp-Punkt erreichen.» Dieser Kipp-Punkt sei möglicherweise schon erreicht.
Für Wanderferien ist die Schweiz die Destination Nummer eins – auf dem Bild: Schrattenfluh im Sörenberg.
Bild: UNESCO Biosphäre Entlebuch
Flugreisen sind mit einem Ausstoss von durchschnittlich 201 Gramm CO2 pro Personenkilometer besonders schädlich. Wenn man etwa nach Nizza in die Ferien geht und sich für das Flugzeug als Transportmittel entscheidet, werden 277 Kilogramm CO2 ausgestossen. Wählt man das Auto, reduziert sich dieser Wert auf 172 Kilogramm bei einem Mittelklassewagen.
Bild: Swiss
Viele Souvenirs werden in Massenproduktionen, fern von den Orten, wo sie verkauft werden, hergestellt.
Bild: Keystone
Vegetarische Leckereien auf dem Grill: Melanzane, Grill-Käse, Quorn-Plätzli, Soya-Burger, Halloumi…
Bild: iStock
Der Wochenmarkt in Luzern hat eine lange Tradition und bietet frische Produkte aus der ganzen Region.
Bild: Keystone
Biken ist schon fast ein Schweizer Nationalsport. Schwingen Sie sich auf den Sattel und entdecken Sie die Schweiz.
Bild: Keystone
Ab und an von Zuhause aus arbeiten schont die Umwelt und kann sehr effizient sein, wenn man nicht abgelenkt wird.
Bild: iStock
Ventilatoren sind zwar sparsamer als Klimaanlagen, brauchen aber trotzdem Strom. Wenn Sie einen verwenden, am besten nachts und nur kurze Zeit, um einen guten Durchzug in der Wohnung zu erzeugen.
Bild: Keystone
Doppelwandige Trinkflaschen halten Leitungswasser über längere Zeit kühl.
Bild: iStock
Bei Sonne und Wind trocknet Wäsche mindestens so schnell wie im Tumbler und man spart eine Unmenge an Strom.
EU-Klimadienst: 2024 wohl wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung
Ein Hauch von Weiss liegt auf dem Mount Fuji – sehr zur Freude von Anwohnern und Touristen, die am Donnerstag die zarte Schneedecke auf Japans berühmtestem Berg fotografierten. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren ist auf dem 3.776 Meter hohen Vulkan so spät im Jahr der erste Schnee gefallen. Mamoru Matsumoto, Meteorologe Japanischer Wetterdienst «Es gibt einen allgemeinen Trend, dass der erste Schneefall auf dem Berg Fuji immer später erfolgt. Die Ursache dafür ist noch nicht eindeutig geklärt, aber ein Grund, den wir anführen können, ist, dass die Temperatur um den Gipfel des Berges Fuji herum in diesem Herbst hoch ist.» Eine Beobachtung die auch viele andere weltweit in diesem Jahr gemacht haben.
08.11.2024
blue News fragt bei Experten nach // Trauen Sie künstlicher Intelligenz?
Alle reden von KI und alle nutzen sie auch. Doch wie denkt die Wirtschafts-Elite darüber, wenn es darum geht, dass Künstliche Intelligenz auch negative Folgen haben kann? blue News geht dieser Frage auf dem Grund.
28.10.2024
Holzsatellit ins All gestartet
Der von einem japanischen Forschungsteam entwickelte Holzwürfel hob vom Nasa-Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab. Der Test soll zeigen, wie «LignoSat» die Extrembedingungen im Orbit verträgt.
05.11.2024
EU-Klimadienst: 2024 wohl wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung
blue News fragt bei Experten nach // Trauen Sie künstlicher Intelligenz?