«In keiner Weise» gefährlichWie die Presse zum Mühleberg-Start über Atomkraft schrieb
Von Tobias Bühlmann
20.12.2019
Das Kernkraftwerk Mühleberg geht nach über 47 Jahren vom Netz. Als es gebaut wurde, galt die Atomkraft noch als klar «kalkuliertes Risiko», wie ein Blick in die Zeitungen aus jener Zeit zeigt.
Heute geht das Kernkraftwerk Mühleberg vom Netz – nach beinahe fünf Jahrzehnten im kommerziellen Betrieb. Es ist das erste Kernkraftwerk der Schweiz, das ausser Betrieb geht und abgebrochen wird.
Der Baustart für das Atomkraftwerk erfolgte im Jahr 1967. Mit der Inbetriebnahme für die kommerzielle Stromproduktion Anfang November 1972 war Mühleberg der dritte der heute noch betriebenen Reaktoren – nur die beiden Reaktorblöcke von Beznau gingen früher ans Netz.
Behörden informieren «nur zurückhaltend»
Während des Baus der Kraftwerke wurde bereits damals über Bedenken zu Strahlensicherheit und Umweltschutz debattiert. «Welche Sicherheit bieten die Atomkraftwerke vor Strahlengefährdung der Anwohnerschaft und vor Umweltverseuchung?», fragte beispielsweise der «Tages-Anzeiger» am 18. November 1970. Und bemängelt, dass die zuständigen Organe nur sehr zurückhaltend informiert hätten. Erst in letzter Minute hätte man das «heisse» Thema aufgegriffen.
Das Blatt zitierte Experten des Bundes, wonach die von Kernkraftwerken ausgehenden Strahlendosen der Bevölkerung «in keiner Weise» gefährlich werden können. Die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung «bewegt sich dank den aufwändigen Sicherheitsmassnahmen in einem ungefährlichen Rahmen».
Dies, obwohl sich auch vor 1970 bereits ernste Reaktorunfälle ereignet hatten, bei denen Strahlung freigesetzt wurde – einer davon in Lucens in der Westschweiz. Die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima lagen damals allerdings noch in ferner Zukunft. Letztlich sah der «Tages-Anzeiger» in der Nutzung der Atomkraft ein «kalkuliertes Risiko» – und das moderne Leben sei längst nicht mehr «risikofrei».
Schlecht für die Flüsse
Trotz der zurückhaltenden Information der Bevölkerung hatten Atomkraftwerke auch damals schon ein Imageproblem, denn ihr Name rückte sie verdächtig nahe an die zerstörerische Kraft der Atombombe. Mit Blick darauf schrieb das «Volksrecht» am 30. November 1970, dass beim Bau von Reaktoren mit offener Opposition der Bevölkerung gerechnet werden müsse – der Grund dafür liege «aber meistens in der mangelhaften Information».
Weiter im Vordergrund stand zu jener Zeit, als das Kernkraftwerk Mühleberg gebaut wurde, die Frage nach den schädlichen Auswirkungen auf die Aare, die zur Kühlung genutzt wurde. «In letzter Zeit konnte man denn auch deutlich eine Verlagerung der Argumentation vom Problemkreis Radioaktivität auf den der Gewässerverseuchung durch Erwärmung von Flusswasser feststellen», schrieb der «Tages-Anzeiger» am 22. Februar 1971.
Als die Aare fünf Grad wärmer wurde
Diesen Bedenken trug der Bund schliesslich Rechnung und empfahl dem Kanton Aargau kurz darauf mit einigem Nachdruck, den damals sich in Planung befindlichen Kernkraftwerken Kaiseraugst und Leibstadt die Konzession zur Kühlung per Flusswasser zu verweigern. Leibstadt wurde schliesslich mit Luftkühlung gebaut, Kaiseraugst scheiterte am Widerstand der Bevölkerung.
Trotzdem wuchs die Skepsis in der Schweizer Bevölkerung weiter – an der Frage «Atomkraft oder nicht?» erhitzten sich die Schweizer Gemüter «in einem für unsere Verhältnisse ungeahnten Ausmasse», schrieb «Die Tat» am 17. Juni 1972, also nur wenige Monate vor dem Moment, in dem Mühleberg in den regulären Betrieb überging. Und versuchte, die Schweizer Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sie mit dem Atomstrom leben müsse.
Am 28. Juli 1972 berichtete «Die Tat» dann, dass das Atomkraftwerk in Mühleberg noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme auf die volle Leistung von 300'000 Kilowattstunden hochgefahren worden sei. Das sei gegenüber den traditionellen Flusskraftwerken eine «gewaltige Leistungssteigerung».
Allerdings führe die Flusswasserkühlung dazu, dass sich die Aare an dieser Stelle um fünf Grad erwärme – ein Wert weit über den vom Bund vorgeschriebenen drei Grad. Denn man könne sich leicht vorstellen, welch ungeheuren Einfluss mehrere Kraftwerke am gleichen Fluss auf die Gewässer hätten: «Vier Atomkraftwerke dieses Ausmasses längs der Aare würden es theoretisch ermöglichen, dass man auch im Winter in diesem Fluss baden könnte.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
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Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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