Es ist vollbracht: US-Astronaut Buzz Aldrin steht auf der Mondoberfläche, im Hintergrund die Mondlandefähre «Eagle». Bis dahin war es ein langer Weg.
Kennedy und der Mond: Am 25. Mai 1961 verkündet John F. Kennedy sein Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts Amerikaner auf den Mond zu schicken.
1961 flog der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin vom Weltraumbahnhof Baikonur aus als erster Mensch ins Weltall.
Die Erde, wie sie am 24. Dezember 1968 über dem Mondhorizont aufging, aufgenommen aus der Apollo 8. Deren Besatzung – Jim Lovell, Frank Borman und William Anders – waren die ersten Menschen, die Weihnachten im Weltall feierten, etwa 370 Kilometer über Meer. (Archivbild)
Sie waren die ersten Menschen auf dem Mond: Die Besatzung von «Apollo 11», die Astronauten Neil Armstrong (von links), Michael Collins und Edwin Aldrin.
Ein Fussabdruck des US-amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond.
Am Ziel angekommen: US-Astronaut Buzz Aldrin, hier fotografiert von Neil Armstrong, gehörte im Juli 1969 zu den ersten Menschen auf dem Mond.
US-Astronaut Edwin «Buzz» Aldrin steht im Rahmen Apollo-11-Mission am 20. Juli 1969 auf dem Mond.
Von links nach rechts stehen die Astronauten der Apollo-Mission 10 Eugene Cernan, John Young und Thomas Stafford kurz vor dem Abflug vor der geöffneten Raumkapsel, welche sie in die Mondumlaufbahn bringen wird.
John Young auf dem Mond (1972).
Mondlandung 1971: Astronaut James Irwin steht neben der Mondlandefähre Apollo 15. Foto: NASA/AP
Neil Armstrong nutzte den Mond-Beutel, um damit Gesteinsproben zurück zur Erde zu bringen.
Die Oberfläche des Mondes. Dort und auf anderen Planeten können wertvolle Rohstoffe schlummern.
Die Aufnahme der Mondoberfläche zeigt in den eingefärbten Bereichen mögliche Vorkommen von Wasser im Mondmantel.
Die chinesische «Chang'e 4» setzte am frühen Donnerstagmorgen den 03.01.2019 um 3.26 Uhr am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten auf.
Ein am Computer generiertes Bild zeigt eine mögliche Basisstation auf dem Mond.
Als der lange Wettlauf zum Mond begann
Es ist vollbracht: US-Astronaut Buzz Aldrin steht auf der Mondoberfläche, im Hintergrund die Mondlandefähre «Eagle». Bis dahin war es ein langer Weg.
Kennedy und der Mond: Am 25. Mai 1961 verkündet John F. Kennedy sein Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts Amerikaner auf den Mond zu schicken.
1961 flog der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin vom Weltraumbahnhof Baikonur aus als erster Mensch ins Weltall.
Die Erde, wie sie am 24. Dezember 1968 über dem Mondhorizont aufging, aufgenommen aus der Apollo 8. Deren Besatzung – Jim Lovell, Frank Borman und William Anders – waren die ersten Menschen, die Weihnachten im Weltall feierten, etwa 370 Kilometer über Meer. (Archivbild)
Sie waren die ersten Menschen auf dem Mond: Die Besatzung von «Apollo 11», die Astronauten Neil Armstrong (von links), Michael Collins und Edwin Aldrin.
Ein Fussabdruck des US-amerikanischen Astronauten Edwin E. Aldrin auf dem Mond.
Am Ziel angekommen: US-Astronaut Buzz Aldrin, hier fotografiert von Neil Armstrong, gehörte im Juli 1969 zu den ersten Menschen auf dem Mond.
US-Astronaut Edwin «Buzz» Aldrin steht im Rahmen Apollo-11-Mission am 20. Juli 1969 auf dem Mond.
Von links nach rechts stehen die Astronauten der Apollo-Mission 10 Eugene Cernan, John Young und Thomas Stafford kurz vor dem Abflug vor der geöffneten Raumkapsel, welche sie in die Mondumlaufbahn bringen wird.
John Young auf dem Mond (1972).
Mondlandung 1971: Astronaut James Irwin steht neben der Mondlandefähre Apollo 15. Foto: NASA/AP
Neil Armstrong nutzte den Mond-Beutel, um damit Gesteinsproben zurück zur Erde zu bringen.
Die Oberfläche des Mondes. Dort und auf anderen Planeten können wertvolle Rohstoffe schlummern.
Die Aufnahme der Mondoberfläche zeigt in den eingefärbten Bereichen mögliche Vorkommen von Wasser im Mondmantel.
Die chinesische «Chang'e 4» setzte am frühen Donnerstagmorgen den 03.01.2019 um 3.26 Uhr am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten auf.
Ein am Computer generiertes Bild zeigt eine mögliche Basisstation auf dem Mond.
50 Jahre nach Buzz Aldrins ersten Schritten herrscht neuerliche Aufbruchstimmung: Der Mond liegt wieder voll im Trend, jeder will hin. Raumfahrtprogramme weltweit haben den Erdtrabanten im Visier.
Fünf Jahrzehnte nach dem ersten Mann auf dem Mond übt der Erdtrabant eine neue Faszination auf die Raumfahrer-Nationen dieser Welt aus. Die USA, die mit ihrer Apollo-11-Mission 1969 einen gigantischen Erfolg feierten, verfolgen den ehrgeizigen Plan, bis 2024 wieder Astronauten auf den Mond zu schicken. Und auch die Zahl staatlicher und privater unbemannter Missionen wächst.
«Der Mond ist das einzige Ziel im All, das für uns nicht nur ein Lichtpunkt ist, sondern das wir mit eigenen Augen sehen können», erklärt David Parker, Forschungsdirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, die Anziehungskraft des Erdtrabanten.
Seit 1972 hat kein Mensch mehr einen Fuss auf den Mond gesetzt. Das wiedererwachte Interesse erkläre sich «zum Teil durch den technologischen Fortschritt», der deutlich günstigere Missionen als früher ermögliche, sagt der Chef der französischen Raumfahrtbehörde Cnes, Jean-Yves Le Gall. Vor allem China und die USA hätten den Ehrgeiz, bemannte Missionen auf den Mond zu schicken. «Die USA sagen sich, wenn die Chinesen hinfliegen, müssen wir das auch», sagt Le Gall.
Unnützes Mondwissen
Nicht erst seit der Mondlandung vor 50 Jahren hat sich einiges an Fakten und unnützem Wissen zum Erdtrabanten angesammelt. «Bluewin» hat eine Auswahl zusammengetragen.
Das Wetter auf dem Mond ist nichts für Sensibelchen: Wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft, steigen die Temperaturen bis auf 130 Grad Celsius an. Auf der dunklen Seite wiederum wird es bis zu minus 160 Grad kalt.
Auf dem Mond ist es totenstill: Weil die Atmosphäre sehr dünn ist, überträgt sie keine Schallwellen. Man könnte auf dem Mond also gar nicht miteinander reden – sofern man denn erst das Problem löst, ohne Helm zu überleben.
Wegen der fehlenden Atmosphäre schlagen auch viele Asteroiden auf dem Mond ein, statt in dessen Lufthülle zu verglühen. Hunderttausende Krater überziehen die Oberfläche.
Diese Krater sind auch für die dunklen Stellen verantwortlich, die viele ein Gesicht erkennen lassen. Dieser Mann im Mond soll laut christlicher Überlieferung Kain sein, der nach dem Mord an seinem Bruder Abel sprichwörtlich auf den Mond geschossen wurde.
Die Menschen in asiatischen Ländern erkennen keinen Mann, sondern einen Hasen im Mond. Ein Mond-Rover, der von der chinesischen Sonde Chang’e-3 hochgetragen wurde, trägt deshalb den Namen «Jadehase».
Der Mond hat seit jeher Künstler inspiriert. Von Schriftsteller Mark Twain ist folgendes Zitat überliefert: «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt.»
Die vielzitierte «dunkle Seite des Mondes» gibt es übrigens gar nicht. So wird jeder Teil des Mondes im Verlauf eines Monats von der Sonne beschienen.
«The Dark Side Of The Moon», das Meilenstein-Album der Rockband Pink Floyd, tut das Seine, um den Irrglauben an eine immerdunkle Mondseite am Leben zu erhalten.
Der bekannte Astrophysiker Neil deGrasse Tyson würde sogar in der Zeit zurückreisen, um Pink Floyd davon zu überzeugen, das Album umzubenennen. «Ich habe Jahrzehnte damit zugebracht, diesen Fehler zu beheben», meinte er einmal.
Der Mann im Mond wendet uns immer sein Gesicht zu. Wir sehen nämlich immer nur dieselbe Seite des Mondes, die Rückseite ist von der Erde aus nie zu sehen.
Unser Mond ist der zweitdichteste der Milchstrass – nur Jupters Mond Io hat noch mehr Masse.
Erst zwölf Menschen waren bisher auf dem Mond – allesamt US-Astronauten. Als erster setzte am 21. Juli 1969 Neil Armstrong Fuss auf die Oberfläche. Als vorerst letzter war Harrison Schmitt im Dezember 1972 dort.
Eines der bekanntesten lunaren Lieder ist «Bad Moon Rising» von Creedence Clearwater Revival. Die Textzeile «there's a bad moon on the rise» wird so oft missverstanden als «there's a bathroom on the right», dass Bandsänger John Fogerty die falsche Version spasseshalber an Konzerten übernahm.
Der Mythos von Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln, ist uralt. Er könnte auf Fälle von Tollwut zurückgehen. (Im Bild: Heidi Klum im Werwolf-Kostüm.)
Nach dem Werwolf ist auch die Lykanthropie benannt – eine Wahnvorstellung, die Betroffene glauben lässt, sie würden sich in ein Tier verwandeln. Doch zurück zum Mond…
Moonshine heisst in den USA schwarzgebrannter Schnaps. Das Wort soll von Moonrakers stammen, einer Bezeichnung für Leute aus der englischen Grafschaft Wiltshire. Sie sollen im 18. Jahrhundert beim Alkoholschmuggel Talent bewiesen haben.
Auf dem Mond ist die Anziehungskraft sechsmal geringer als auf der Erde. Heisst: Wer auf der Erde 120 Kilo auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mond nur 20 Kilo. Rein optisch ändert sich leider trotz dieser Schlankheitskur nichts.
Zum Schluss: der Mondgruss. Das ist keine Form der abendlichen Verabschiedung, sondern eine Bewegungsabfolge im Yoga. Diese soll zu einer tiefen Entspannung führen, innere Blockaden lösen und Stress abbauen. In diesem Sinne: Gute Nacht!
Neuer Konkurrent
Als China im Jahr 2003 als weltweit dritte Nation nach den USA und der früheren Sowjetunion aus eigenen Kräften einen Menschen ins All schickte, wurde der US-Regierung bewusst, dass sie es mit einem neuen Konkurrenten zu tun bekommt. Der damalige Präsident George W. Bush reagierte prompt und versprach ein Jahr später eine Rückkehr von US-Astronauten zum Mond bis zum Jahr 2020.
Angesichts von enormen Kosten und Verzögerungen beendete Bushs Nachfolger Barack Obama allerdings 2010 das Mondprogramm «Constellation». Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten 2016 rückte der Mond wieder in den Mittelpunkt des Interesses. «Für Trump ist die Raumfahrt im Grunde eine Demonstration amerikanischer Macht, die auch bei seinen Wählern gut ankommt», sagt Xavier Pasco, Direktor der Stiftung für strategische Forschung in Paris.
Ähnlich sieht es Peking, das systematisch an seinem Raumfahrtprogramm arbeitet. Im Januar gelang es der Volksrepublik, die Sonde «Chang'e 4» auf die erdabgewandte Seite des Mondes zu bringen.
«An sich war es keine grosse Sache – aus symbolischer Sicht aber schon, weil kein Land zuvor das je getan hatte und es die Aufmerksamkeit der ganzen Welt weckte», sagt der ehemalige Professor des Instituts für Weltraumpolitik an der George Washington Universität, John Logsdon. Binnen eines Jahrzehnts will auch China eine bemannte Mission auf den Mond schicken.
Männer am Mond
Zusammen mit William A. Anders (Mitte) umkreisten James A. Lovell (rechts) und Frank Borman (links) bei der Appollo-8-Mission als erste Menschen den Mond.
In einer solchen Gemini-Kapsel verbrachten James Lovell und Frank Borman zwei Wochen im Weltall.
Der Start von Apollo 8 von Kap Kennedy. Frank Borman umrundete als Kommandant der Raumkapsel Apollo 8 Weihnachten 1968 zusammen mit William A. Anders und James A. Lovell erstmalig den Mond.
Die Crew der Apollo 8 Mission kurz vor dem Abflug ins Ungewisse (von links): James A. Lovell, William A. Anders und Frank Borman.
William Anders machte auf der Mondmission das legendäre Bild «Earthrise».
Der ehemalige NASA-Astronaut und damalige Präsident der US-Fluggesellschaft Eastern Airlines Frank Borman wird am 14. März 90.
Der ehemalige Astronaut James A. Lovell bei einer Preisverleihung im Jahr 2010.
Die Astronauten bedankten sich nach der erfolgreichen Wasserung im Pazifik bei der Crew der USS Yorktown, die sie wie geplant im Ozean an Bord holte.
James Lovell war insgesamt vier Mal im Weltall. 1966 fotografierte er bei der Gemini-12-Mission bei einem Ausseneinsatz seinen Kollegen Buzz Aldrin, der drei Jahre später als zweiter Mensch den Mond betrat.
Lovell hatte auch bei der legendären Apollo-13-Mission das Kommando: 1970 explodierte dabei ein Sauerstofftank des Raumfahrzeugs. Die Astronauten konnten durch ein spektakuläres Manöver gerettet werden.
Kein Wettlauf wie damals
Von einem «Wettrennen» mit den USA, wie die Welt es in den Zeiten des Kalten Krieg zwischen Washington und Moskau erlebte, kann Experten zufolge aber keine Rede sein. Peking sei von einem Weltraumprogramm wie Apollo «noch sehr weit entfernt», sagt Isabelle Sourbès-Verger, Forschungsdirektorin des staatlichen französischen Wissenschaftsinstituts (CNRS).
Russland spielt wegen fehlender Mittel derzeit nicht in der ersten Reihe mit, arbeitet aber an einem Programm für eine unbemannte Mission. An ihm ist auch Europa als Partner beteiligt. Europäische Experten steuern zudem das Servicemodul für das US-Raumschiff «Orion» bei.
Bisher ist nur den USA, Russland und China eine erfolgreiche Landung auf dem mehr als 384'000 Kilometer entfernten Erdtrabanten gelungen. Indien hofft, noch in diesem Jahr die vierte Nation zu werden. Den ersten Versuch einer Mondlandemission musste die ambitionierte Nation am Wochenenende allerdings kurz vor dem Start abbrechen.
Für Donald Trump ist der Mond nur Nebensache
Dass die Reise zum Mond alles andere als einfach ist, musste im April auch Israel erfahren. Die Raumsonde einer privaten Mission zerschellte bei der Landung auf der Oberfläche.
Hinzu kommt, dass bemannte Missionen sehr kostspielig sind. Um die Mondlandung bis zum Jahr 2024 zu schaffen, benötigt die Nasa ein deutlich grösseres Budget. Der US-Kongress sträubt sich noch, die zusätzlichen Gelder zu bewilligen.
US-Präsident Trump stellt die Nerven der Raumfahrtbehörde zusätzlich auf eine harte Probe. Erst vor kurzem schrieb er auf Twitter, letztendlich interessiere ihn der Mars mehr als der Mond.
NASA will 2024 wieder bemannt auf den Mond
NASA will wieder bemannt auf den Mond
Bis 2024 will die NASA wieder Menschen zum Mond schicken.
Designkonzepte existieren schon: Ein Fahrzeug, bestehend aus Lande- und Startteil, soll die Astronauten zum Erdtrabanten bringen.
Von der Erde sollen die Astronauten über eine «Gateway» genannte neuen Raumstation zum Mond gelangen.
Auch Japan hegt mit einem Mondrover Ambitionen.
Auf 13 Quadratmetern sollen in dem Rover Astronauten leben.
Der Rover soll eine Reichweite von mehr als 10'000 Kilometern besitzen.
Mit 6 Metern Länge, 5,2 Metern Höhe und 3,8 Metern Breite soll der Rover die Ausmasse von zwei Kleinbussen haben.
Die japanische Raumfahrtbehörde und Toyota wollen das Fahrzeug bis 2019 auf den Mond bekommen.
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