Postauto-Skandal Verfahren in Postauto-Affäre ausgedehnt

SDA

1.9.2019 - 12:36

Das Bundesamt für Polizei (Feldpol) weitet die Ermittlungen auf drei weitere ehemalige Kadermitarbeitende von PostAuto aus.
Das Bundesamt für Polizei (Feldpol) weitet die Ermittlungen auf drei weitere ehemalige Kadermitarbeitende von PostAuto aus.
Source: Keystone/Jean-Christophe Bott

Das Bundesamt für Polizei Fedpol hat die Ermittlungen in der Postauto-Betrugsaffäre ausgedehnt. Der ehemalige Präsident von Carpostal France, des Frankreich-Ablegers von Postauto, soll Bund und Kantone betrogen haben — zwei weitere Geschäftsleitungsmitglieder stehen ebenfalls unter Verdacht.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat in der Postauto-Affäre das Verwaltungsstrafverfahren auf drei weitere frühere Direktionsmitglieder ausgeweitet. Sie werden verdächtigt, in den Subventionsbetrug verwickelt zu sein.

Der Entscheid, das Verfahren auf drei weitere ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder auszudehnen, sei Ende August gefallen, bestätigte das Fedpol am Sonntag einen Bericht der «SonntagsZeitung».

Im Visier hat das Fedpol neu den ehemaligen Teilmarkleiter West von Postauto und späteren Präsidenten von CarPostal France, André Burri. Bei den beiden anderen handelt es sich um den ehemaligen Teilmarktleiter Ost sowie den ehemaligen Chef Markt Schweiz von Postauto. Sie stehen im Verdacht des Leistungsbetrugs, wie das Fedpol weiter schreibt.

Ermittlungen gegen sechs Ex-Kader

Damit wird nun gegen insgesamt sechs frühere Kadermitglieder der Postauto Schweiz AG ermittelt. Ende März 2019 hatte das Fedpol bereits ein Verwaltungsstrafverfahren gegen den ehemaligen Chef von Postauto Schweiz, Daniel Landolf, dessen Finanzchef und den früheren Finanzchef der Post, Pascal Koradi, eröffnet.

In allen Fällen gelte die Unschuldsvermutung, schreibt das Fedpol. Die Beschuldigten riskieren Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und Bussen von bis zu 30'000 Franken.

Die Postauto AG hatte ab 2007 und bis 2015 durch gesetzwidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im Regionalen Personenverkehr verschleiert und so Subventionen erschlichen. Im September 2018 zahlte die Postauto Schweiz AG insgesamt 205 Millionen Franken an Bund, Kantone und Gemeinden zurück.

Seither sind alle Mitglieder des Verwaltungsrats von Postauto von ihren Posten zurückgetreten und der Bereich wurde neu organisiert. Auch Post-Chefin Susanne Ruoff demissionierte im Zuge der Affäre am 10. Juni 2018. Sie übernehme die Gesamtverantwortung, sagte sie damals.

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