Millionäre im FokusUBS streicht Stellen – und stärkt das Geschäft mit Superreichen
tgab
4.7.2023
Die UBS streicht weltweit Zehntausende Stellen – ein Geschäftsbereich wird aber weiter ausgebaut: die Betreuung der Vermögen von Superreichen. Denn davon gibt es immer mehr.
tgab
04.07.2023, 14:05
04.07.2023, 14:39
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach der Übernahme der Credit Suisse baut die Schweizer Grossbank UBS Zehntausende Stellen ab.
Die Vermögensverwaltung von Superreichen wird aber weiter ausgebaut – vor allem in den USA.
Dort leben die meisten von ihnen, Tendenz weiter steigend.
Die Verwaltung privater Vermögen ist für Banken ein verlockendes Geschäft, es liefert stabilere Erträge als etwa Investmentbanking oder Handel. Am schnellsten wächst das Vermögen der Superreichen. Die meisten Banken konzentrieren sich deshalb auf dieses Segment. Auch bei der UBS gehört die Betreuung von Millionären und Milliardären zum Kerngeschäft.
Aus Bankensicht interessant sind Kunden mit einem investierbaren Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar. Und diese Personengruppe dürfte in den nächsten fünf Jahren um zehn Prozent wachsen, schätzt John Mathews, Leiter des UBS Wealth Managements in Nord- und Südamerika.
Zwar könnten nach der Notübernahme der Credit Suisse laut Insider-Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bis zu 35'000 Stellen wegfallen, doch das Geschäft mit den Superreichen will die UBS trotz Job-Kahlschlags weiter ausbauen.
Superreiche leben vor allem in den USA
«Wir haben uns darauf konzentriert, Berater zu gewinnen und zu halten, die in der Betreuung dieser Gruppe erfahren sind», sagte Mathews der Nachrichtenagentur Reuters. Einer Studie der Credit Suisse zufolge stieg die Zahl der Personen mit Nettovermögen von mehr als 50 Millionen Dollar zwischen 2019 und 2021 global um mehr als 50 Prozent auf 264'200 schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Mehr als die Hälfte von ihnen lebt in den USA.
In der ersten Jahreshälfte stellte die Grossbank allein in den USA 50 Vermögensberater an. «Die USA sind der grösste Vermögensmarkt der Welt, und in den vergangenen Jahren hat er ein beispielloses Wachstum erlebt», sagte UBS-Vermögensverwaltungschef Iqbal Khan zu Reuters. «Investitionen und der Ausbau unseres Geschäfts in dieser Region haben oberste Priorität.»
Am 12. Juni, dem Tag, an dem die UBS die Übernahme der Credit Suisse formell vollzogen hat, reiste Kahn nach Südkalifornien und traf sich dort mit vermögenden Kunden. Ausserdem leitete er persönlich eine interne Veranstaltung mit den leistungsstärksten Kundenberatern der Bank.
Seit der Integration der Credit Suisse ist die UBS nun die zweitgrösste Vermögensverwalterin der Welt, in Europa und Asien hat das Geldhaus sogar die führende Position inne.