Freizeit wird teurer Preise steigen um 1,4 Prozent – Elektronik dafür günstiger

Samuel Walder

16.10.2024

Preise für Kultur und Unterhaltung steigen in der Schweiz weiter an. 
Preise für Kultur und Unterhaltung steigen in der Schweiz weiter an. 
PantherMedia / Claudia Buchmann

Im September 2024 sind die Preise für Freizeitgüter in der Schweiz um 1,4 Prozent gestiegen. Während Reisen kurzfristig günstiger wurden, sind die Kosten für Kultur und Unterhaltung langfristig weiter gestiegen. 

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Comparis-Preisvergleich zeigt, dass Preise für Freizeitgüter steigen.
  • Elektronik ist günstiger als noch vor einem Jahr.
  • Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren erlebten die höchste Inflation von 1,9 %, jedoch vergünstigte sich das Leben im September im Vergleich zum Vormonat.

Im September 2024 sind die Preise für Freizeitgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent gestiegen. Das zeigt der Freizeit-Preisindex des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch. Er verdeutlicht, wie sich die Teuerung in den Bereichen Freizeit und Kultur sowie Gastronomie und Reisen in der Schweiz entwickelt hat.

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) weist eine aktuelle Jahresteuerung von 0,8 Prozent* aus. Kurzfristig haben sich die Freizeitgüter aber vergünstigt: Gegenüber August 2024 sind die Preise im Index-Warenkorb überproportional gesunken, nämlich um 1,7 Prozent (LIK: minus 0,3 Prozent).

Reisen ziehen Freizeit-Index kurzfristig nach unten

«Vor allem die Preise für Reisen unterliegen saisonalen Schwankungen. Das zieht den Freizeit-Index im Vergleich zum Vormonat nach unten», sagt Comparis-Experte Adi Kolecic. So bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 7,1 Prozent weniger als noch im August. Auch Pauschalreisen wurden günstiger, nämlich um 7,0 Prozent. Am deutlichsten ist der kurzfristige Preisrückgang bei der Parahotellerie mit minus 11,2 Prozent. Zur Parahotellerie zählen etwa Ferienwohnungen, Campingplätze oder Jugendherbergen.

Langfristig haben sich die Preise für Freizeit aber deutlich verteuert. Im Vergleich zum September 2019 stieg der Comparis-Freizeit-Preisindex um 7,6 Prozent (LIK: plus 6,0 Prozent).

Preiskampf im Elektronikhandel senkt die Preise

Wer im vergangenen Monat Geld für Radio- und Fernsehempfang ausgegeben hat, musste deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg um 7,8 Prozent. Das ist hauptsächlich auf die Preiserhöhungen bei Streaming-Diensten wie Netflix und Spotify zurückzuführen. Gestiegen sind auch die Preise für Bergbahnen und Skilifte, nämlich um 4,1 Prozent. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. Der Preisanstieg für Pauschalreisen (plus 3,4 Prozent) war der drittstärkste.

Günstiger hingegen wurden Elektronikartikel: Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Computer und Zubehör deutlich mehr als im September 2024. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 7,9 Prozent gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von Fernseh- und Audiovideogeräten, sie lagen 6,9 Prozent tiefer als noch im September 2023.

«Ein wichtiger Grund für die sinkenden Preise von Elektronikartikeln ist der harte Wettbewerb unter den Online-Händlern und grossen Elektronikmärkten. Zudem konnten durch die Verlagerung der Produktion nach Asien die Kosten gesenkt werden», so Kolecic. Langfristig ist der Preiszerfall bei den Elektronikartikeln noch ausgeprägter: Die Preise für Computer und Zubehör sind innert 5 Jahren um 22,6 Prozent gesunken. TV- und Audio-Video-Geräte sind 18,4 Prozent günstiger als im September 2019. In den letzten 20 Jahren sind die Elektronikpreise gar um etwa 80 Prozent gesunken.

«Mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets übernehmen zunehmend die Funktionen von klassischen Computern, aber auch teilweise von Fernsehern oder Audiogeräten. Das führt zu einer niedrigeren Nachfrage nach Elektronikartikeln», so der Comparis-Experte. Vor allem die Märkte für PCs und Unterhaltungselektronik waren in den letzten Jahren sehr volatil. «Während der Covid-Pandemie gab es wegen Homeoffice und Home-Entertainment einen grossen Nachfrageboom nach Elektronikartikeln. Danach waren vor allem die PC-Verkäufe stark rückläufig», sagt Kolecic.

Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren

Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Allerdings wurde für sie das Leben im September – verglichen mit dem Vormonat – günstiger, mit einem Minus von 1,5 Prozent.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare mit Kindern prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 108,0 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 1,2 Prozent betragen.