Konzernchef Roberto Cirillo Post soll Tageszeitungen am Nachmittag zustellen dürfen

SDA/dor

20.9.2023 - 04:35

Konzerngewinn der Post sinkt gegenüber dem Vorjahr

Konzerngewinn der Post sinkt gegenüber dem Vorjahr

Die Post hat im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von 295 Millionen Franken ausgewiesen. Das sind 157 Millionen Franken weniger als 2021. Auch der Krieg in der Ukraine hat das Ergebnis beeinflusst.

09.03.2023

Die Post soll Tageszeitungen nicht mehr zwingend bis 12.30 Uhr zustellen müssen, findet Post-Chef Roberto Cirillo. Für viele Leute mache es keinen Unterschied, wann Briefe und Zeitungen in ihren Briefkästen landeten.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweizer Post soll Tageszeitungen nicht mehr zwingend bis 12.30 Uhr zustellen müssen, sagt Post-Chef Roberto Cirillo in einem Interview.
  • Für viele Leute mache es keinen Unterschied, wann Briefe und Zeitungen zugestellt würden.
  • Die Politik müsse der Post einen entsprechenden Rahmen mit einer solchen Entscheidungsfreiheit vorgeben.
  • Zu den Anfang Monat bekanntgewordenen rund 40-Millionen-Franken-Sparplänen der Post, infolge derer auch Stellen wegfallen werden, äusserte sich der Post-Chef nicht.

«Heute sind viele Leute über Mittag gar nicht mehr zu Hause», sagte Post-Chef Roberto Cirillo als Begründung für eine mögliche Zustellung der Tageszeitungen am Nachmittag in einem Interview mit dem «Blick» (Mittwochausgabe). «Es macht für sie keinen Unterschied, wann wir die Briefe und Zeitungen einwerfen.» Die Post-Dienstleistungen müssten mit der Zeit gehen, sagte Cirillo weiter. «Wir müssen die Freiheit haben, uns an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten.»

Die Politik müsse der Post einen entsprechenden Rahmen mit einer solchen Entscheidungsfreiheit vorgeben. «Beispielsweise verlangen Bevölkerung und Firmen eine sichere und zuverlässige postalische Dienstleistung in digitaler Form, die genauso anerkannt wird wie ein eingeschriebener Brief», sagte Cirillo.

Anzahl zu streichender Stellen noch unklar

Zu den Anfang Monat bekanntgewordenen rund 40-Millionen-Franken-Sparplänen der Post, infolge derer auch Stellen wegfallen werden, äusserte sich der Post-Chef nicht. «Es werden Stellen wegfallen, ja», sagte er zwar. Aber er spekuliere nicht über die Zahl. «Wenn die Teams ihre Arbeit gemacht haben und die Konsultationsverfahren mit den Mitarbeitenden-Vertretungen abgeschlossen sind, kennen wir Anfang nächsten Jahres die Zahl.»

Bei der vor vier Jahren festgelegten Post-Strategie habe man noch nichts von der Corona-Pandemie und der Teuerung gewusst, so Cirillo. «Deshalb müssen wir rascher Effizienzmassnahmen umsetzen.»

Gewinn mehr als halbiert

Die Post will nicht nur bei den Personal-, sondern auch bei den Sachkosten ansetzen, etwa beim Aufwand für Systeme, wie sie Anfang September mitteilte. Die konkreten Massnahmen werden bis Ende Jahr erarbeitet. Sie sollen 2024 umgesetzt werden, so dass sie spätestens 2025 wirksam werden.

Der Gewinn der Post hatte sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode mehr als halbiert. Er belief sich noch auf 118 Millionen Franken – 141 Millionen Franken weniger als im Vorjahr.

SDA/dor