Textilhandel Neuer Verein fördert Kleiderrecycling in der Schweiz

klmu, sda

12.11.2024 - 14:06

Gebrauchte Sachen einfach in die Altkleidersammlung zu bringen, ist nicht immer die nachhaltigste Idee. (Archivbild)
Gebrauchte Sachen einfach in die Altkleidersammlung zu bringen, ist nicht immer die nachhaltigste Idee. (Archivbild)
Keystone

Ein neu gegründeter Verein plant, durch einen vorgezogenen Recyclingbeitrag das Kleiderrecycling in der Schweiz zu stärken. Sieben Unternehmen der Textilbranche sind beteiligt.

Sieben Unternehmen aus der Textil- und Bekleidungsbranche haben den Verein Fabric Loop ins Leben gerufen, um die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu fördern. Ziel ist es, durch einen vorgezogenen Recyclingbeitrag die Wiederverwendung, Reparatur und das Recycling von Textilien zu unterstützen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Calida, Mammut, Odlo, Pkz, Radys, Switcher und Workfashion.

Der Verein strebt ein umfassendes System an, das bereits bei der Produktion ansetzt. Durch die Einführung von Recyclingbeiträgen beim Kauf von Produkten sollen notwendige Infrastrukturen und Technologien finanziert werden. Die genaue Höhe dieser Beiträge steht noch nicht fest, da zunächst die Kosten für die Schliessung des Kreislaufs ermittelt werden müssen.

Harmonisierung mit der EU

Fabric Loop plant, das Schweizer System mit dem EU-Markt zu harmonisieren, um grenzüberschreitende Kooperationen zu ermöglichen. Langfristig sollen auch ausländische Onlineplattformen und alle Marktteilnehmer zur Finanzierung beitragen. Ab 2026 sollen in der EU flächendeckende Branchenlösungen eingeführt werden, die auch Schweizer Unternehmen betreffen, die in die EU exportieren.

Vorbild PET-Recycling

Das erfolgreiche PET-Recyclingsystem dient als Vorbild für das geplante Textilrecyclingsystem. «Wir möchten auf bestehenden Erfolgen aufbauen», erklärt Nina Bachmann vom Schweizer Branchenverband Swiss Textiles, der das Projekt unterstützt. Bevor die Branchenlösung umgesetzt werden kann, sind jedoch rechtliche und organisatorische Vorarbeiten notwendig. Der Verein plant, bis 2025 die Grundlagen zu erarbeiten, weitere Unternehmen zu gewinnen und das Geschäftsmodell zu entwickeln.

klmu, sda