Manor verlässt Zürcher BahnhofstrasseSwiss Life weist Schuld am Manor-Wegzug zurück
tjb/SDA
23.9.2019
Manor zieht von der Bahnhofstrasse in Zürich weg, der Konzern gibt den Kampf mit Vermieterin Swiss Life auf. Der Versicherer weist die Schuld von sich: Man subventioniere kein Unternehmen auf Kosten der eigenen Kunden.
Die Zürcher Innenstadt verliert ihr letztes klassisches Warenhaus: Der Manor an der Bahnhofstrasse wird Ende Januar 2020 geschlossen, wie der Konzern bekanntgegeben hat. Man habe den Kampf mit Swiss Life, der die Liegenschaft gehört, aufgegeben, sagte Manor-CEO Jérôme Gilg am Montag an einer Medienkonferenz. Zwar laufen noch mehrere juristische Verfahren, doch seien die Unwägbarkeiten zu gross.
Kaufangebot abgelehnt
Manor hat der Swiss Life auch angeboten, die Liegenschaft an der Zürcher Bahnhofstrasse abzukaufen. «Wir haben 535 Millionen Franken für den Kauf geboten», sagte Gilg. Weitere rund 100 Millionen Franken sollten zudem in die Renovierung des Hauses gesteckt werden. Trotzdem sei die Besitzerin nicht auf das Angebot eingestiegen. «Wir gehen darum davon aus, dass Swiss Life gar kein Interesse hatte, Manor an der Bahnhofstrasse zu halten», stellte Gilg fest.
Ab Februar wird es fürs Erste kein Manor-Warenhaus mehr geben in der Zürcher Innenstadt. Man suche weiter nach einem neuen Standort, doch brauche sein Unternehmen grosse Verkaufsflächen von mehreren tausend Quadratmetern, die direkt an grossen Passantenströmen gelegen seien. Diese Flächen sind sehr schwierig zu finden, so Gilg. Der Manor-CEO geht von «Monaten oder Jahren» aus, die es dauern wird, bis ein neuer Standort in der Zürcher Innenstadt eröffnet werden kann.
«Unrealistischer Kaufpreis»
Swiss Life, der die Manor-Liegenschaft gehört, weist die Verantwortung für die Schliessung des Warenhauses in der Zürcher Innenstadt in einer Stellungnahme zurück: «Es ist nicht die Aufgabe von Swiss Life, einen Konzern mit dem Geld unserer Versicherten zu subventionieren, indem wir auf eine marktübliche Miete verzichten.» Manor habe seit 2011 gewusst, dass der Mietvertrag für den heutigen Standort an der Bahnhofstrasse auslaufe, und doch habe das Unternehmen nicht rechtzeitig nach einem neuen Lokal gesucht.
Der von Manor gewünschte Verkauf der Liegenschaft sei nicht im Interesse von Swiss Life und den Versicherten des Unternehmens. Denn die Strategie des Versicherers baue auf regelmässigen Mieterträgen auf. Gerade mit den rekordtiefen Zinsen seien diese zentral, ein Verkauf sei daher nicht angezeigt, so Swiss Life. Zudem sei der Kaufpreis unrealistisch, man gehe von einem Wert deutlich über dem aus, was Manor geboten habe.
Sozialplan ist in Arbeit
Von der Schliessung in Zürich betroffen sind gegen 500 Mitarbeitende. 290 davon sind direkt bei Manor angestellt, 190 weitere bei eingemieteten Firmen. Um möglichst viele Mitarbeiter intern weiterbeschäftigen zu können, wurde in den 16 Warenhäusern, die in der Nähe liegen, bis auf Weiteres ein Einstellungsstopp verhängt. Zugleich beginnt das Unternehmen mit den Konsultationen für einen Sozialplan.
Nicht nur beim Warenhauskonzern selber, auch bei der Stadt Zürich ist das Bedauern über den Wegzug gross. Das sei ein grosser Verlust für die Zürcher Bahnhofstrasse, sagte die Zürcher Stadtentwicklerin Anna Schindler zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damit verschwinde das letzte ursprüngliche Warenhaus im Quartier. Die Behörden können trotz grossen Bedauerns nur wenig ausrichten: «Die Stadt kann dabei nur den Dialog suchen, regulativ einwirken kann sie leider nicht», sagte Schindler.
Bedauern auch bei der Stadt
Die Stadt habe stets versucht, Manor bei der Suche nach einem anderen Standort zu unterstützen, sagte die Stadtentwicklerin. Das Verschwinden des Warenhauses von der Zürcher Bahnhofstrasse geht einher mit der Entwicklung der Geschäfte an dieser Lage.
Von einem «Stich mitten ins Herz der Zürcher Innenstadt» spricht Esther Girsberger. Sie ist Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Manor Bahnhofstrasse, die sich um den Verbleib des Warenhauses am bisherigen Standort bemüht hat. Der Wegzug von Manor mache die Bahnhofstrasse in vielerlei Hinsicht ärmer – an Tradition, Geschäftsdurchmischung, Passantenaufkommen und damit auch an Anziehungskraft, heisst es in einer Mitteilung der IG.
Unia kritisiert Manor
Doch nicht alle stellen sich auf die Seite von Manor: Die Gewerkschaft Unia befürchtet eine Massenentlassung, schreibt sie in einer Mitteilung. Die Warenhausgruppe müsse ihre Verantwortung für die Angestellten wahrnehmen und Wege finden, wie sich die Betroffenen weiterbeschäftigen lassen.
Denn die Situation an der Bahnhofstrasse sei nicht neu: Die Warenhauskette habe genug Zeit gehabt, um Alternativen für das Personal zu finden. Die Situation hätte besser eigeschätzt werden müssen, um die angedrohte Massenentlassung zu verhindern, hiess es im Communiqué weiter.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
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Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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