Bisheriger Chef muss gehen Jetzt übernehmen Italiener die Macht bei Globus

Sven Ziegler

12.2.2025

Das Warenhaus Globus an der Bahnhofstrasse in Zürich. 
Das Warenhaus Globus an der Bahnhofstrasse in Zürich. 
KEYSTONE

Die Globus-Gruppe bekommt eine neue Führung: Der Italiener Pierluigi Cocchini wird Verwaltungsratspräsident und übernimmt damit das Steuer. Der bisherige CEO Franco Savastano muss gehen.

Sven Ziegler

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  • Pierluigi Cocchini übernimmt die Leitung der Globus-Gruppe.
  • Franco Savastano verlässt Globus nach einer Übergangsphase Ende März.
  • Die thailändische Central Group plant tiefere Synergien mit ihren europäischen Warenhäusern.

Die Globus-Gruppe stellt ihre Führungsspitze neu auf. Pierluigi Cocchini, bisher operativer Chef der italienischen Warenhauskette Rinascente, wird neuer Verwaltungsratspräsident von Globus. Wie die «Handelszeitung» berichtet, informierte das Unternehmen die Belegschaft am Mittwochmorgen über den Wechsel.

Cocchini übernimmt damit die strategische Leitung der Schweizer Warenhausgruppe und wird auch einen neuen Geschäftsführer suchen. Der bisherige CEO Franco Savastano verlässt das Unternehmen nach einer Übergangsphase Ende März.

Cocchini, der seit acht Jahren Rinascente führt und das Unternehmen modernisierte, ist bereits seit Monaten am Globus-Hauptsitz in Zürich aktiv. Laut «Handelszeitung» gibt er dort längst den Ton an. Der erfahrene Manager steigerte den Umsatz von Rinascente auf über eine Milliarde Euro – mehr als doppelt so viel wie Globus.

Strategische Neuausrichtung unter thailändischer Führung

Sein Vorgänger Savastano hatte in den letzten Jahren verschiedene Herausforderungen zu bewältigen. Neben der Umstrukturierung der Globus-Warenhäuser und der Neuausrichtung auf das Luxussegment musste er auch den Wirbel um den ehemaligen Miteigentümer René Benko meistern, dessen Finanzprobleme die Unternehmensstruktur veränderten. In der Folge übernahm die thailändische Central Group die Mehrheit an Globus.

Die Central Group, die neben Globus auch Rinascente, Selfridges und weitere europäische Warenhäuser besitzt, verfolgt eine andere Strategie. Ihr Ziel ist es, durch engere Verzahnung der Luxus-Kaufhäuser Synergien in zweistelliger Millionenhöhe zu realisieren. Dabei stehen vor allem Backoffice-Bereiche, Marketing, Einkauf und Online-Strategie im Fokus. Savastano hingegen sah in diesen Bereichen wegen nationaler Eigenheiten nur begrenzte Einsparpotenziale.

Wie die «Handelszeitung» weiter ausführt, plant Central-Group-Chef Tos Chirathivat weitreichende strukturelle Änderungen. Künftig sollen nicht nur Globus und Rinascente enger zusammenarbeiten, sondern auch die übrigen neun europäischen Warenhäuser der Gruppe stärker integriert werden. Die Steuerung soll dabei aus Mailand erfolgen, mit dem Schweizer Retail-Experten André Maeder als Koordinator.

Wie genau das ablaufen soll, ist aktuell noch unklar. Laut der «Handelszeitung» dürften in den kommenden Monaten weitreichende Änderungen anstehen.

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