Fachkräftemangel und SchwarzarbeitGriechenland führt die Sechs-Tage-Woche ein
SDA
30.6.2024 - 12:57
Ausbeutung oder gerechte Entlöhnung? Viele Griech*innen arbeiten bereits an sechs Tagen. Ein neues Gesetz gibt ihen Anrecht auf bessere Bezahlung dafür (Archivbild).
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Arbeitgeber in Griechenland können ihren Angestellten den Vorschlag unterbreiten, sechs anstatt bisher fünf Tage die Woche zu arbeiten. Diese erhalten dafür 40 bis 115 Prozent mehr Lohn.
30.6.2024 - 12:57
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Griechenland erlaubt die Sechs-Tage-Woche.
Beschäftigte in Griechenland erhalten für den sechsten Arbeitstag einen Aufschlag von 40 Prozent mehr Gehalt – an Sonn- und Feiertagen sogar 115 Prozent zusätzlich.
Das Gesetz soll Schwarzarbeit reduzieren, indem es das Recht auf extra bezahlte Überstunden etabliert, betont Arbeitsminister Adonis Georgiadis.
Das Angebot könnte sich für die Beschäftigten lohnen: Für den sechsten Arbeitstag erhalten Griech*innen qua Gesetz einen Aufschlag von 40 Prozent mehr Gehalt, handelt es sich dabei um Sonn- und Feiertage, gibt es sogar 115 Prozent zusätzlich. Damit könnten die Griechen künftig mehr arbeiten als ohnehin schon: Innerhalb der EU verzeichnen sie die meisten Wochenarbeitsstunden.
Gewerkschaften kritisieren das Gesetz trotz der geplanten Zusatzzahlungen als Ausbeutung, doch Arbeitsminister Adonis Georgiadis lässt sich nicht beirren: «Da vor allem in der Industrie ein grosser Mangel an Arbeitskräften herrscht, werden Überstunden geleistet – und die werden oft schwarz gezahlt», argumentierte er bei der Debatte zum Gesetz im Parlament. Mit der neuen Regelung hingegen erhalte jeder das Recht auf extra bezahlten Sondereinsatz. Schwarzarbeit werde der Riegel geschoben.
Der Fachkräftemangel in Griechenland ist vor allem auf die schwere Finanzkrise des Landes von 2010 bis 2018 zurückzuführen. Damals stand das Land kurz vor der Pleite und Hunderttausende gut ausgebildete junge Leute wanderten ab, um ihr Glück im Ausland zu suchen. Von diesem Brain-Drain hat sich Griechenland bis heute nicht erholt, auch wenn es mit der Wirtschaft aufwärtsgeht.
Der Mangel an Arbeitskräften trotz einer Arbeitslosenquote von aktuell rund 11 Prozent betrifft nicht nur Industriebetriebe und den IT-Sektor, sondern vor allem auch die Landwirtschaft und den Tourismus. Dort aber strebt die konservative griechische Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis andere Lösungen an. So wird versucht, Saisonkräfte für die Ernte sowie als Service- und Reinigungskräfte Menschen aus Ägypten, Indien und anderen Schwellenländern zu akquirieren.
Das neue Gesetz zur Sechs-Tage-Woche hingegen zielt auf Unternehmen ab, die zwölf oder auch 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche den Betrieb aufrechterhalten müssen – etwa Industriebetriebe, aber auch Telekommunikationsunternehmen und andere Dienstleister. Auch der öffentliche Sektor und Staatsunternehmen gehören zur Zielgruppe.
Die Mär von den arbeitsfaulen Griechen, wie sie während der Finanzkrise von zahlreichen internationalen Medien kolportiert wurde, wird dadurch einmal mehr widerlegt. Laut Statistikbehörde Eurostat führen die Griechen mit 39,8 Stunden die europäische Rangliste der Wochenarbeitsstunden an. Für Deutschland verzeichnet die Auflistung im Schnitt 34 Wochenstunden. Übertreiben sollen es jedoch auch die Griechen nicht, wie das neue Gesetz aus Athen festlegt: 48 Stunden pro Woche sind das Maximum.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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