Mehrere Strafverfahren und Luxus-Lifestyle Dubioser Geschäftsmann mischt bei den Sugus-Häusern mit

Sven Ziegler

16.12.2024

Die «Sugus-Häuser» sind nicht nur in Zürich derzeit ein grosses Thema. Dem Gemeinderat dienten sie als Grund, um mehr Geld für den Kauf von Liegenschaften zu sprechen. (Archivbild)
Die «Sugus-Häuser» sind nicht nur in Zürich derzeit ein grosses Thema. Dem Gemeinderat dienten sie als Grund, um mehr Geld für den Kauf von Liegenschaften zu sprechen. (Archivbild)
sda

Der Verwalter der Sugus-Häuser in Zürich präsentiert sich als erfolgreicher Immobilienunternehmer. Doch der Mann steht nun im Zentrum eines möglichen Millionenskandals.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Hunderte Mieter*innen sollen ihr Dach über dem Kopf verlieren.
  • Der Verwalter der Sugus-Häuser steht nun im Zentrum eines möglichen Millionenskandals.
  • Der Mann war in den letzten 20 Jahren in mindestens 16 Konkursverfahren verwickelt.

Ein Immobilienunternehmer und Verwalter der Sugus-Häuser in Zürich, steht wegen seines Geschäftsgebarens massiv in der Kritik. Recherchen der NZZ zeigen, dass hinter seinem luxuriösen Lifestyle – Maserati, Jacht und Golfturniere – ein System aus Konkursen, unbezahlten Rechnungen und offenen Strafverfahren steckt.

Gegen ihn wird unter anderem wegen ungetreuer Geschäftsführung und Veruntreuung ermittelt. Der mutmassliche Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Franken.

Der Mann war in den letzten 20 Jahren in mindestens 16 Konkursverfahren verwickelt, schreibt die NZZ. Seine Firmen, oft in der Immobilienbranche tätig, gingen reihenweise pleite, während Handwerker und Gläubiger auf unbezahlten Rechnungen sitzen blieben.

Beispiele wie das «Loch von Kestenholz», eine unvollendete Überbauung im Kanton Solothurn, oder das Mehrfamilienhaus in Derendingen, geprägt von Baumängeln und Umweltproblemen, zeigen das Muster: «Er zahlt seine Rechnungen nicht, zerstört Existenzen, meldet Konkurs an und macht einfach weiter», sagt ein geschädigter Handwerker.

Strafverfahren und Steuerschulden

Der Zürcher Unternehmer steht aktuell unter Verdacht, fiktive Rechnungen erstellt und sich persönlich bereichert zu haben. Laut einem Urteil des Bundesstrafgerichts droht ein Gesamtschaden von 5,4 Millionen Franken. Zudem soll er dem Steueramt mehrere Hunderttausend Franken schulden.

Obwohl er inzwischen in Kroatien gemeldet ist, ist er weiterhin in der Schweiz aktiv – als Verwalter der Sugus-Häuser in Zürich, die durch Massenkündigungen negative Schlagzeilen machten. Rund 200 Mieter sollen auf die Strasse gestellt werden.

Firmengeflecht und verschleppte Zahlung

Der Immobilienverwalter inszeniert sich als charismatischer Unternehmer mit einem Faible für Luxus und Sport. Doch die NZZ zeigt: Hinter dem Glamour steht ein Netzwerk aus Firmengeflechten, verschleierten Betreibungen und verschleppten Zahlungen.

Seine Geschäftspartner berichten von einem Mann, der Vertrauen gewinnt, um es anschliessend zu missbrauchen. «Manche merken erst nach Jahren, dass sie hinters Licht geführt wurden», so ein früherer Geschäftspartner.

Der Mann und sein Anwalt weisen alle Vorwürfe zurück. «Es wird und wurde nie jemand betrogen», erklärt er in einer Stellungnahme. Die Konkurse seiner Firmen seien rechtlich korrekt abgewickelt worden, und die Forderungen seien unberechtigt. Der Druck auf ihn steigt jedoch: Nicht nur die Medien, sondern auch die Öffentlichkeit – wie bei einer Demonstration gegen die Massenkündigungen in Zürich – stellen sein Vorgehen zunehmend infrage.