Minus 10 Prozent CS-Aktie ist auf Talfahrt

mmi

9.2.2023

Die Credit Suisse schafft es nicht aus den Negativschlagzeilen: Nach Verkündung des rekordverdächtigen Geschäfsverlusts im Jahr 2022 taucht der Aktienkurs zu Mittag minus 10 Prozent.
Die Credit Suisse schafft es nicht aus den Negativschlagzeilen: Nach Verkündung des rekordverdächtigen Geschäfsverlusts im Jahr 2022 taucht der Aktienkurs zu Mittag minus 10 Prozent.
Keystone

Die Aktien der Credit Suisse sind am Donnerstag mit deutlich schwachen Werten in den Handel gestartet. Doch in gewissen Bereichen sind sie noch tiefer als befürchtet gefallen.

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Pünktlich zur Börsenöffnung um 9:00 Uhr verloren die CS-Papiere 3 Prozent, nur um 20 Minuten später weitere 2,5 Prozent zu verlieren, dies in einem wenig bewegten Gesamtmarkt (SMI +0,1 Prozent). Zu Mittag sackte der Aktienkurs nochmals ab. Die Aktien verloren 10 Prozent und kosteten nun weniger als drei Franken.

«Ein schwaches viertes Quartal beschliesst ein schreckliches Jahr 2022», heisst es bei der Bank Vontobel in einem ersten Kurzkommentar. 2022 sei eindeutig eines der schlimmsten Jahre in der 167-jährigen Geschichte der Bank gewesen. Sie habe nun in sieben der letzten neun Quartalen Verluste verzeichnet, und auch für dieses Jahr erwarte die Bank einen «substantiellen» Vorsteuerverlust.

Beim Vorsteuerergebnis und beim Reinergebnis fällt der Verlust laut Analystenkommentaren auf den ersten Blick zwar etwas geringer aus als befürchtet. Allerdings wird die Qualität der Zahlen angeprangert, da das Ergebnis sowohl im Kerngeschäft Wealth Management als auch im Investment Banking schwächer gewesen sei als erwartet. Selbst die Schweizer Universalbank habe die Analystenschätzungen verfehlt, heisst es.

Viele Kundengelder abgeflossen

Vor allem aber kommt der massive Abfluss von Kundengeldern im vierten Quartal sehr schlecht an. Insgesamt zogen die Kunden Netto-Gelder von weit über 100 Milliarden Franken ab, wobei der grösste Teil schon im Oktober geschah, als im Internet Gerüchte über eine bedrohliche Schieflage der Bank zirkulierten. Da Kundengelder das Fundament für Erträge sind, wird sich der Abfluss noch länger negativ auswirken.

Kostenreduktionen seien deshalb auch von hoher Wichtigkeit, da die Erträge im 2023 wohl weiter rückläufig sein werden, heisst es bei der ZKB. So oder so wird der laufende Umbau noch länger dauern. Möglicherweise, so die Bank Vontobel, bringe das Jahr 2024 eine Trendwende, wenn auch mit wahrscheinlich immer noch geringen Gewinnen.

*SDA/mmi