Banken, Polizei, Lohn 9 wichtige Änderungen, die du im August kennen solltest

Sven Ziegler

30.7.2024

Bei den Banken gibt es künftiger weniger Zins.
Bei den Banken gibt es künftiger weniger Zins.
Bild: Keystone

Im August 2024 stehen in der Schweiz wieder zahlreiche Änderungen an. blue News zeigt dir die Neuerungen und Anpassungen, die anstehen.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im August 2024 treten in der Schweiz wieder Änderungen und Anpassungen in Kraft.
  • So sinken die Zinsen bei diversen Banken.
  • Zudem steht eine Totalrevision bei der gymnasialen Maturität an.
  • blue News hat alle Änderungen im Überblick. 

Im August 2024 stehen in der Schweiz erneut verschiedene Änderungen an, welche auch Einfluss auf dein Leben haben können. Unter anderem gibt es Neuerungen bei den Zinsen der Banken und bei den Lehrlingslöhnen. 

Bei blue News gibt es die grosse Übersicht über alle Änderungen im August 2024.

Geldüberweisungen in Echtzeit kommen

Wer Geld überweisen will, kann dies ab August rund um die Uhr und am Wochenende tun. Und das Geld kommt in Echtzeit beim Empfänger an. Dies verspricht das neue Zahlungssystem mit dem Namen «SIC5». 

Mitte Januar haben die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Börsenbetreiberin SIX das System offiziell in Betrieb genommen. Nun führen es die Banken schrittweise ein.

Kernelement von «SIC5» sind die sogenannten «Instant-Payment-Services», kurz IPS. Damit werden innerhalb der Schweiz Geldüberweisungen in Echtzeit möglich – sprich elektronische Zahlungen rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche und in Sekundenschnelle.

Noch sind zu Beginn nicht alle Banken dabei. Laut der «Handelszeitung» bieten ab August lediglich die UBS, Raiffeisen, die Berner Kantonalbank und die Hypothekarbank Lenzburg das Rundum-Paket.

Totalrevision der gymnasialen Maturität

Die Totalrevision der Rechtsgrundlagen für die gymnasiale Maturität tritt in Kraft. In den Schweizer Gymnasien sollen die Unterrichtssprache und das Fach Mathematik gestärkt, Wirtschaft und Recht sowie Informatik zusätzlich als Grundlagenfächer angeboten und die Auswahl der Schwerpunktfächer erweitert werden.

Auch eine verbindliche Mindestzahl von vier Schuljahren bis zur Matura wird neu gesetzlich festgeschrieben. Die Kantone haben für die Umsetzung maximal zehn Jahre Zeit. Das sieht der neue Rahmenlehrplan für gymnasiale Maturitätsschulen vor.

Zudem sollen Schülerinnen- und Schüleraustausche gefördert werden. Die Gymnasien müssen ab dem 1. August weiter auch mindestens drei Prozent der Unterrichtszeit dem interdisziplinären Arbeiten widmen.

Banken senken Zinsen

Die SNB hat im Juni den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt. Nun ziehen die Banken teilweise nach. 

Unter den grossen Banken ist hier vor allem Raiffeisen zu nennen. Jedoch gibt die Raiffeisen-Gruppe nur eine Empfehlung an die einzelnen Genossenschaften ab, die in der konkreten Ausgestaltung dann aber frei sind.

Die Gruppe empfiehlt für Mitglieder-Sparkonten nur noch eine Verzinsung von 0,70 nach zuvor 1,10 Prozent. Für Einlagen über 100’000 Franken sinkt der Zins auf 0,45 von 0,70 Prozent. Auch auf andere Typen von Sparkonten beträgt der Rückgang bis zu 0,5 Prozentpunkte.

Auch die Migros Bank und die Hypothekarbank Lenzburg senken die Zinsen per 1. August, wie sie in Mitteilungen schreiben. Auch bei den Kantonalbanken gibt es teilweise Anpassungen auf die Zinsen. 

VBZ-Chauffeure dürfen Musik hören

Gute Nachricht für Angestellte der Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ: Sie dürfen bei der Arbeit weiterhin Musik hören. Der einjährige Pilotbetrieb sei erfolgreich verlaufen, finden die VBZ. Ab 1. August ist Musik im Tram- oder Busführerstand darum definitiv erlaubt.

Voraussetzung ist, dass die Musik nur in «begrenzter Lautstärke» läuft. Verboten sind zudem längere Sprachbeiträge wie Podcasts oder Liveübertragungen von Sportanlässen, weil dies die Chauffeusen und Chauffeure zu stark ablenken würde.

VBZ-Chauffeure dürfen künftig Musik hören. 
VBZ-Chauffeure dürfen künftig Musik hören. 
Bild: Keystone

Untersagt sind auch Kopfhörer und das Herumtippen auf dem Handy während der Fahrt. Die Playlist muss also schon vor Schichtbeginn ausgewählt werden.

Die VBZ hoffen, mit der Musik-Erlaubnis als Arbeitgeberin attraktiver zu werden. Seit einigen Jahren kämpfen sie mit Fachkräftemangel, weshalb zeitweise auch Tram- und Buslinien eingestellt werden mussten.

Kurzarbeit länger möglich

Ab dem 1. August können Unternehmen für ihre Beschäftigten neu maximal achtzehn anstatt zwölf Monate Kurzarbeitsentschädigung geltend machen. Aufgrund des markanten Energiepreisanstieges zu Beginn der russischen Invasion der Ukraine mussten vor allem energieintensive Branchen auf Kurzarbeitsentschädigung zurückgreifen.

Zwar seien in der Zwischenzeit die Energiepreise wieder gesunken, teilte der Bundesrat Mitte Juni des laufenden Jahres mit. Die konjunkturelle Lage bleibe aber in diversen Branchen schwierig. Durch die Verlängerung der Höchstbezugsdauer hätten Unternehmen, welche die reguläre Höchstbezugsdauer bereits erreicht haben oder demnächst erreichen würden, mehr Zeit, um sich an die schwierige Ausgangslage anzupassen, hiess es weiter.

Auch hätten die betroffenen Unternehmen mehr Zeit, um allenfalls neue Absatzmärkte zu erschliessen oder neue Produkte zu lancieren. Das verbessere ihre Planungssicherheit. Weiter solle mit der entsprechenden Änderung der Verordnung über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung auch einem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegengewirkt werden.

Ausweitung der Krisenvorsorge

Die vom Bundesrat neu geschaffene Verordnung über die Koordination des Verkehrs in Ausnahmesituationen (VKOVA) tritt am 1. August in Kraft. Die Verordnung ermöglicht laut der Landesregierung ein strukturiertes Krisenmanagement für alle Bereiche des Verkehrs und somit einen möglichst effizienten Einsatz aller Verkehrsträger im Krisenfall.

Neu werden nebst dem öffentlichen Verkehr, dem Schienengüterverkehr und dem Verkehr auf den Nationalstrassen auch der private Strassengüterverkehr und der Luftverkehr in die Krisenvorsorge einbezogen.

Bei der Bewältigung einer Krisensituation spiele der Verkehr eine wichtige Rolle, teilte der Bundesrat Mitte Juni mit Bezug auf seine Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie und die Vorbereitung auf eine mögliche Strommangellage mit.

Basler Polizei erhält unabhängige Anlaufstelle

Als Folge der aufgedeckten Misere im Basler Polizeikorps wird eine unabhängige Anlaufstelle für Polizistinnen und Polizisten eingerichtet. 

Die externe Anlaufstelle wird für die Bereiche Mobbing, Diskriminierung und sexuelle Belästigung ihren Dienst ab 1. August vorerst befristet aufnehmen. Damit beauftragt wird die Fachstelle Mobbing und Belästigung aus Zürich.

Coop erhöht Löhne für Lernende

Bei Coop steigen die Löhne für Lernende. 
Bei Coop steigen die Löhne für Lernende. 
Bild: Keystone

Ab August 2024 steigen die Löhne bei Coop für Lernende um je 100 Franken. Im ersten Lehrjahr also auf 1000, im zweiten auf 1200, im dritten auf 1400 und im vierten auf 1600 Franken. Jedes Jahr stellt die Coop-Genossenschaft mehr als 1000 Lernende ein, wie es heisst.

Über die vergangenen zehn Jahre hinweg hat Coop die Löhne gemäss Mitteilung um 9,5 Prozent erhöht. Zudem übernimmt die Genossenschaft zwei Drittel der Pensionskassenbeiträge.

Lehrlinge im Aargau erhalten mehr Lohn

Die Lehrlinge beim Kanton Aargau erhalten ab August höhere Löhne. Der Kanton wolle damit als Arbeitgeber für die junge Generation attraktiver werden, teilte die Staatskanzlei Ende Juni mit.

Die Lohnansätze würden dabei nach den Empfehlungen der Berufsverbände angehoben und vereinheitlicht. Neu sind die Löhne bei Lehrberufen mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) einheitlich, wie es in der Mitteilung heisst. Im ersten Lehrjahr beträgt der Lohn 820 Franken, im zweiten 1030 Franken, in dritten 1500 Franken und im vierten 1700 Franken.

Ausnahme sind die dreijährigen Lehren für Landwirte und Forstwarte, deren Lohnansätze etwas höher sind und bereits bei 1300 respektive 900 Franken beginnen, wie in der «Verordnung über die Löhne besonderer Personalkategorien» festgehalten ist.

Mit Material der SDA.