Massive Einschränkungen Was du jetzt zur weltweiten IT-Störung wissen musst

dpa

19.7.2024 - 11:44

An zahlreichen Flughäfen geht nichts mehr.
An zahlreichen Flughäfen geht nichts mehr.
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Fluggesellschaften und Spitäler kämpfen in vielen Ländern mit Computerproblemen. Wie kam es dazu? Was du jetzt wissen musst. 

dpa

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Computerproblem legt das öffentliche Leben teilweise lahm. 
  • Zahlreiche Flughäfen und Fluggesellschaften stellten den Betrieb ein.
  • Probleme wurden aus zahlreichen Ländern gemeldet.

Computerprobleme stören vielerorts auf der Welt unter anderem den Luftverkehr. blue News liefert dir den Überblick über das, was man bisher weiss und die Aspekte, die noch unklar sind.

Alle Infos zum Ausfall findest du laufend in unserem Ticker.

Was ist alles betroffen?

In der Schweiz kam es zu massiven Einschränkungen. Swissport etwa war von der weltweiten IT-Panne vom Freitag stark betroffen. Die global tätige Servicegesellschaft mit Sitz in Opfikon nahe dem Flughafen Zürich meldet den Ausfall der meisten Abfertigungseinrichtungen in der Schweiz. Das Check-in muss deshalb weitgehend von Hand durchgeführt werden.

Am Flughafen Zürich waren zudem keine Landungen mehr möglich. Nur Flüge, die bereits unterwegs waren, durften noch landen.

In Basel kam es ebenfalls zu Einschränkungen, allerdings vor allem in der Bodenabfertigung. Genf verzeichnete keine Einschränkungen.

In Deutschland musste der Flughafen in Berlin ausgerechnet zu Beginn der Ferienzeit den Betrieb aussetzen. Auch in Hamburg war der Flugverkehr massiv gestört.

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. In Norddeutschland sagten mehreren Kliniken geplante Operationen ab. In Grossbritannien war ein System zur Buchung von Arztterminen im Gesundheitsdienst NHS lahmgelegt. Aber auch der britische Fernsehsender Sky News und die Londoner Börse London Stock Exchange kämpften mit Problemen.

Wo überall gibt es Störungen?

Probleme wurden aus zahlreichen Ländern gemeldet. Am stärksten betroffen sind unter anderem die USA, Indien und Australien.

War es eine Cyberattacke?

Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Hinweise darauf.

Wodurch kam es dann zu den Störungen?

Eine eindeutige Antwort darauf gab es zunächst nicht. In den ersten Stunden tasteten sich IT-Experten nur allmählich zur Ursache des Problems vor. Ein zentrale Theorie: Ein Auslöser könnte ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike gewesen sein. Das wiederum habe Software unter anderem des Software-Riesen Microsoft gestört. Das jüngste Update werde gerade wieder zurückgenommen, sagte ein Crowdstrike-Sprecher dem US-Sender CNBC.

Wie lange wird es noch dauern?

Nach einigen Stunden gab es erste Zeichen, dass sich die Lage normalisiert. Allerdings ist die Lage nach wie vor instabil. Immer wieder wird gemeldet, dass Systeme nach dem Aufstarten wieder abstürzen. 

Was macht Crowdstrike?

Die amerikanische Firma spielt eine zentrale Rolle beim Schutz gegen IT-Bedrohungen und sichert unter anderem Websites ab. Eines ihrer Produkte mit dem Namen Falcon dient dazu, bösartige Aktivitäten im Datenverkehr zu entdecken. Laut Medienberichten könnte ein fehlerhaftes Falcon-Update die Störungen ausgelöst haben.

Wie gross ist der finanzielle Schaden durch die Ausfälle?

Das dürfte sich erst nach Wochen oder Monaten abschätzen lassen. Denn neben den sofortigen Kosten könnten auch spätere Nachforderungen durch betroffene Kunden noch eine Rolle spielen. Die Aktie von Crowdstrike bekam die Probleme im vorbörslichen Handel mit einem Minus von zeitweise mehr als 20 Prozent zu spüren.

Wie kann es dazu kommen, dass Probleme bei einem Anbieter auf so breiter Front zu spüren sein können?

Ein Grund ist die Konzentration in der Tech-Industrie. Ein Service-Anbieter bedient oft tausende Unternehmen. Probleme bei ihm schlagen dann auf breiter Front durch. So haben in der Vergangenheit Fehler von IT-Sicherheitsfirmen schon Dutzende Websites auf einmal lahmgelegt.

Mit Material der SDA

dpa