Der nächste Skandal «Vertrauter» von Prinz Andrew gilt als mutmasslicher Spion

dpa/AFP/tpfi

13.12.2024 - 22:13

Prinz Andrew gilt wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal als schwarzes Schaf der Royal Family. 
Prinz Andrew gilt wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal als schwarzes Schaf der Royal Family. 
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Seit seiner Zeit als Handelsbotschafter soll der Bruder von König Charles enge Beziehungen nach China pflegen. Eine davon steht nun besonders im Fokus.

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  • Ein Vertrauter von Prinz Andrew soll ein chinesischer Spion sein.
  • In vielen britischen Medien stand der neue Skandal um den Bruder von König Charles III. am Freitag auf der Titelseite.
  • Demnach stand der mutmasslich für China spionierende Geschäftsmann Andrew so nah, dass er unter anderem zum Geburtstag des Prinzen eingeladen war.

Ein Vertrauter von Prinz Andrew darf nicht nach Grossbritannien einreisen, weil er als chinesischer Spion gilt. Ein Gericht in London bestätigte eine Entscheidung der Regierung aus dem Jahr 2023.

Der Bruder von König Charles III. hatte den Geschäftsmann zu seinem Berater ernannt und ihm Verbindungen zur königlichen Familie versprochen, wie die Zeitung «Times» berichtete. Der mutmassliche Spion sei zur Geburtstagsfeier des 64-Jährigen auf Schloss Windsor 2020 eingeladen sowie ermächtigt worden, in Andrews Namen nach Investoren in China zu suchen.

In einer Mitteilung seines Büros betonte Andrew, er habe auf Anraten der britischen Regierung jeden Kontakt zu dem Mann eingestellt, als Zweifel laut geworden seien. Auch vorher habe er nie sensible Themen mit ihm besprochen, hiess es britischen Medien zufolge.

«Äusserst peinlicher Fall»

Der Sicherheitspolitiker Tom Tugendhat von der Konservativen Partei nannte den Fall in der BBC «äusserst peinlich». Der Buckingham-Palast wollte sich nicht äussern und verwies darauf, dass Andrew kein «Working Royal» sei und nicht im Namen der königlichen Familie auftrete.

«H6», wie der Mann genannt wird, hatte Einspruch gegen das Einreiseverbot eingelegt. Dies wies eine Berufungskommission nun zurück. Das chinesische Aussenministerium wies die Unterstellungen zurück. Die Volksrepublik lehne die Verwendung von «Spionage» zur Verunglimpfung Chinas entschieden ab, hiess es. Peking forderte die «betroffene Seite» auf, politische Manöver gegen China einzustellen. 

Andrew ist schwarzes Schaf der Royals

Andrew hat aus seiner Zeit als Handelsgesandter der britischen Regierung von 2001 bis 2011 noch enge Beziehungen nach China. Er gilt wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den US-Unternehmer Jeffrey Epstein als schwarzes Schaf der Royals und zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit. 

Der mutmassliche Spion habe «ein beträchtliches, man könnte sogar sagen ungewöhnliches Mass an Vertrauen von einem ranghohen Mitglied der königlichen Familie gewonnen, das bereit war, mit ihm geschäftliche Aktivitäten einzugehen», betonte Richter Charles Bourne in seinem Urteil. Der Herzog von York habe wegen seiner schwierigen privaten Lage unter starkem Druck gestanden. «Es ist offensichtlich, dass der Druck auf den Herzog ihn anfällig für den Missbrauch dieser Art von Einfluss machen könnte.»