Zwei Tote bei Schüssen in Nachtclub vor Pride-Parade in Oslo
Ein Mann hat mutmasslich zwei Menschen vor einem Osloer Gay Club erschossen und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Der Verdächtige ist in Polizeigewahrsam und war dem Inlandsgeheimdienst bekannt. Die Polizei ermittelt wegen Terrorverdachts.
25.06.2022
In der Nacht auf Samstag hat eine Person vor einem Gay Club in Oslo zwei Menschen erschossen und mehr als ein Dutzend verletzt. Der mutmassliche Täter war bereits im Visier der Polizei.
Der mutmassliche Schütze von Oslo war dem Inlandsgeheimdienst bekannt. Zivilisten haben geholfen, ihn nach der Attacke festzunehmen. Bislang habe er keien Aussage zu seinen Motiven gemacht. Er verweigere die Zusammenarbeit mit den Behörden, schreibt der Spiegel.
Schüsse vor einem Club in Oslo haben am frühen Samstagmorgen zwei Menschen das Leben gekostet. Polizeisprecher Tore Barstad sagte, 14 Menschen hätten Verletzungen erlitten, acht von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei gehe nicht davon aus, dass weitere Menschen an der Tat beteiligt waren. Diverse Medien wie beispielsweise «Der Spiegel» berichten, dass die Polizei inzwischen von einem Terrorakt ausgehe.
Das Motiv für die Tat war nach Angaben von Barstad zum Zeitpunkt seiner Stellungnahme nicht bekannt. Es sei nicht klar, ob die Schüsse in Zusammenhang mit einer Homosexuellen-Parade standen, die am Samstag in Oslo stattfinden sollte, sagte der Sprecher. Der Club namens «London Pub» ist besonders unter Homosexuellen beliebt. Die Polizei stehe in Kontakt mit den Organisatoren der Veranstaltung und prüfe, welche Massnahmen zum Schutz notwendig seien.
Der Journalist Olav Rønneberg vom Rundfunksender NRK sagte, sei Zeuge der Tat gewesen. «Ich sah, wie ein Mann mit einer Tasche auf das Gelände kam», sagte er NRK. «Er nahm eine Waffe in die Hand und begann zu schiessen. Zuerst habe er gedacht, der Mann habe ein Luftgewehr bei sich. Dann zersprang das Glas der Bar nebenan und ich wusste, dass ich in Deckung gehen musste.» Fernsehbilder zeigten, wie Menschen in Panik vor den Schüssen flüchteten.
In Norwegen sind tödliche Angriffe mit Schusswaffen selten. In der Vergangenheit kam es jedoch zu tödlichen Angriffen, darunter einer der schlimmsten Terrorangriffe in Europa überhaupt. 2011 erschoss ein Rechtsextremist auf der Insel Utøya 69 Menschen, nachdem er in Oslo eine Bombe getötet und acht Menschen getötet hatte.
dpa