Vier Schweizer an Bord Wikingerschiff kentert vor Norwegen – eine Frau ertrinkt

SDA

30.8.2024 - 10:22

Eine Fünf-Meter-Welle hat ein nachgebautes Wikingerschiff vor Norwegen kentern lassen. 
Eine Fünf-Meter-Welle hat ein nachgebautes Wikingerschiff vor Norwegen kentern lassen. 
NRK

Am Dienstag ist vor Norwegen ein nachgebautes Wikingerschiff gekentert. Eine 29-jährige US-Amerikanerin ist dabei ertrunken. An Bord sind auch vier Schweizer gewesen, einer von ihnen als Skipper und Expeditionsleiter.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Dienstag ist vor Norwegen ein nachgebautes Wikingerschiff in einem Sturm gekentert.
  • Eine 29-jährige US-Amerikanerin ist dabei gestorben.
  • Unter den fünf Überlebenden sind vier Schweizer, einer von ihnen war der Skipper und Leiter der Expedition.

Wie die Wikinger wollte ein sechsköpfiges Team von den Färöer-Inseln nach Norwegen segeln und rudern. Ein Sturm hat ihrer Expedition ein Ende gesetzt. Eine Welle habe das nachgebaute Wikingerschiff namens «Naddodur» zum Kentern gebracht. Die einzige Frau an Bord hat die Havarie nicht überlebt.

Von den fünf Überlebenden sind vier Schweizer, unter ihnen der Skipper, und ein Färinger. Die Verstorbene ist Berichten zufolge eine 29-jährige Archäologin aus den USA.

Die zuständige Polizei geht nun von einem Unglück aus. Eine grosse Welle habe das Boot mit den sechs Abenteurern, darunter auch vier Schweizer, zum Kentern gebracht.

Polizei: Kein Fehler, sondern tragisches Unglück

Basierend auf Befragungen der fünf Überlebenden sind die Ermittelnden zur Einschätzung gelangt, dass es sich um «ein tragisches Unglück» handle und niemand für den Tod der betroffenen Person strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne. Aus diesem Grund würden keine weiteren Nachforschungen eingeleitet, die Polizei schliesse den Fall ab, heisst es in einer Mitteilung.

Die Naddoddur ist am vergangenen Wochenende im Süden der Färöer-Inseln in See gestochen. Ziel der Reise war Norwegen. Skipper und Expeditionsleiter war der Schweizer Andy Fitze Je nach Quelle werden die sechs als Forscher*innen oder als Abenteurer*innen bezeichnet.

Vor der westnorwegischen Küste ist das offene und motorlose Boot bei stürmischer See mit bis zu fünf Meter hohen Wellen dann am Dienstag gekentert.

Bis zu fünf Meter hohe Wellen

Bei der Polizei berichteten die Überlebenden nach Angaben der Behörde von kräftig wechselnden Witterungsbedingungen auf See. Das Wetter sei plötzlich deutlich schlechter geworden als vorhergesagt. Die Crew habe das Grosssegel eingeholt und ein kleineres gehisst, als das Boot durch eine grosse Welle von hinten zum Kentern gebracht worden sei. Alle sechs Besatzungsmitglieder seien im Wasser gelandet, die Frau habe festgesteckt. Die anderen konnten sie demnach zwar befreien, sie aber nicht mehr reanimieren.

Wie Aufnahmen des NRK und des färöischen Rundfunksenders KVF zeigten, wurde das knapp zehn Meter lange Holzschiff mittlerweile von einem Schiff der Küstenwache in den Hafen von Måløy etwa 170 Kilometer nördlich von Bergen geschleppt und dort an Land gebracht. In dem färöischen Ort Tvøroyri, wo das Boot seine Reise begonnen hatte, wurde nach KVF-Angaben ein Gedenken an einem Steg abgehalten.

SDA