DeutschlandCarolabrücke: Arbeiten kommen gut voran
SDA
14.9.2024 - 12:14
Die Abriss- und Räumarbeiten nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden kommen gut voran. «Wir arbeiten wirklich mit Hochdruck gegen die Zeit», sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen. In der Nacht seien die Arbeiten ununterbrochen fortgesetzt worden. «Wir kommen recht gut voran.»
14.09.2024, 12:14
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Ziel sei es weiterhin, die Beräumungsarbeiten bis Sonntag durchgeführt zu haben. «Denn der Pegel steigt weiter, und wenn dieser Bereich hier überflutet ist, dann können wir hier nicht mehr arbeiten», erklärte Klahre mit Blick auf das für die Elbe erwartete Hochwasser.
Ein Teil der Carolabrücke, die nahe der Dresdner Altstadt die Elbe überspannt, war in der Nacht zum Mittwoch eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Betroffen von dem Einsturz war der sogenannte Brückenzug C, auf dem die Strassenbahn fuhr sowie ein Geh- und Radweg lag.
Über die benachbarten – noch stehenden – Brückenzüge A und B verlief der Autoverkehr. Klahre zufolge werden dort – parallel zu den Abrissarbeiten am Brückenzug C – aktuell Probebohrungen vorbereitet, um festzustellen, wie sich diese Teile verhalten. Es gehe dabei auch um die Ursachenforschung für den Einsturz. Dafür werde wahrscheinlich ein Gerüst aufgebaut.
Bergepanzer «Büffel» eingetroffen
Am Freitagabend waren zwei Bergepanzer des Typs «Büffel» der Bundeswehr zur Unterstützung an der Unglücksstelle eingetroffen. Dafür sei er dankbar, sagte Klahre. «Wir fahren hier auf Sicht.» Wenn der Pegelstand steige, müsse man gegebenenfalls Technik zurücknehmen – der Boden sei wegen des Regens bereits morastig, Geräte könnten sich festfahren. «Deswegen ist die Unterstützung der Bundeswehr auch so unglaublich wichtig.»
«Die Bundeswehr ist angefordert worden, per Amtshilfeverfahren, hier bei den Bergungsarbeiten und Abbrucharbeiten der zivilen Kräfte zu unterstützen», sagte Oberstleutnant Robert Habermann, Sprecher der Bundeswehr in Sachsen. «Wir sind mit circa 30 Soldatinnen und Soldaten aus mitteldeutschen Standorten sofort hier an den Einsatzort geeilt.»
Bundeswehr unterstützt bei Ausfall ziviler Technik
Aufgabe sei es, im Fall einer Havarie der zivilen Abbruchtechnik sofort zur Stelle zu sein und Personenschäden zu verhindern, so Habermann. Es könne zum Beispiel dazu kommen, dass einer der Bagger aufgrund der Witterungs- und Untergrundbedingungen ins Schlingern gerate, umfalle oder ins Fussbett rutsche. «Wir versuchen wirklich alles Menschenmögliche, um uns auf alle Szenarien vorzubereiten, die uns hier begegnen können», sagte Klahre.
Nach Angaben der Bundeswehr kann der 1.500 PS starke «Büffel» mit seiner Krananlage 30 Tonnen heben. Das Fahrgestell entspricht demnach dem eines Kampfpanzers Leopard 2. Der Panzer ist in der Lage, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Erdreich abzutragen. Auch Gewässerdurchfahrten sind möglich.
Hochwasser an der Elbe erwartet
An der Elbe wird laut Landeshochwasserzentrum voraussichtlich am Samstagabend am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet. «Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen», so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbe-Pegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.
Was hat das erneute Hochwasser mit dem Klima zu tun?
Berlin, 17.09.2024: Schon wieder gibt es schwere Unwetter und Hochwasser – erst in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich, jetzt auch in Deutschland. Welche Rolle spielt der Klimawandel dabei?
Im Zuge des Klimawandels steigt Experten zufolge die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen.
Dass wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, führt beispielsweise zu heftigeren Niederschlägen. Durch den Klimawandel nimmt das Potenzial für Starkniederschläge daher grundsätzlich zu.
Einer Schnellanalyse zufolge hat der Klimawandel wahrscheinlich auch an der aktuellen Starkregenepisode in Mitteleuropa grossen Anteil. Die natürliche Klimavariabilität allein könne die Intensität des beobachteten Ereignisses nicht erklären. Das teilt das Forschungskonsortium Climameter mit.
Grund für die jetzige Lage ist laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes ein Tiefdruckgebiet – ein sogenanntes Vb-Tief -, das sich mit extrem warmer Luft über dem Mittelmeer vollgesogen hat. Dieses habe sich dann über der kalten Mitte und dem Osten Europas abgeregnet.
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Mindestens elf Tote durch Hochwasser in Europa: In Teilen von Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien bleibt die Lage weiterhin angespannt. Es regnet unaufhörlich weiter. Neben den elf Toten berichten tschechische Behörden auch von mindestens sieben Vermissten.
Obwohl die Situation im Osten Deutschlands bisher weniger dramatisch ist, steigen auch hier die Wasserstände weiter an. An der Elbe in Dresden lag der Pegelwert am Morgen bei 5,54 Metern, so das Landeshochwasserzentrum. Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages die Sechs-Meter-Marke überschritten wird. Dann gilt die zweithöchste Alarmstufe drei. Überschwemmungen in bebauten Gebieten sind möglich. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern.
Auch in Bayern bleibt die Hochwasserlage an einigen Orten angespannt, und neuer Regen ist vorhergesagt.
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