WetterBund ruft höchste Lawinen-Gefahrenstufe in Teilen der Alpen aus
bas, sda
28.1.2021 - 11:15
In Teilen der Schweizer Alpen wurde die Lawinen-Gefahrenstufe auf 5 erhöht. Mehrere Bahnstrecken mussten deshalb am Donnerstagmorgen gesperrt werden.
In der Schweiz herrscht gebietsweise die höchste Lawinen-Gefahrenstufe. Das WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung SRF warnte vor sehr grosser Lawinengefahr am nördlichen Alpenkamm vom Lötschental bis zum Tödi sowie im Binntal und im südlichen Obergoms.
Die Warnung bezog sich auf alle Expositionen oberhalb von rund 1800 Metern. Die Schneedecke sei verbreitet instabil. Es seien viele sehr grosse spontane Lawinen zu erwarten, die bis in Tallagen vorstossen könnten. Von Skitouren, vom Freeriden und von Schneeschuhwanderungen wurde abgeraten. Auch exponierte Verkehrswege und exponierte Siedlungen seien gefährdet.
Mehr #Neuschnee als erwartet. Gebietsweise Gefahrenstufe 5. Viele spontane #Lawinen, auch sehr grosse. Bitte unbedingt Weisungen der lokalen Sicherheitsdienste befolgen. pic.twitter.com/8pM83TyDs9
Laut dem Lawineninstitut sind seit Mittwochmorgen in den Bergen 60 bis 80 Zentimeter Neuschnee gefallen. Im Verlaufe des Donnerstags wurden weitere 30 bis 60 Zentimeter erwartet.
Keine Züge zwischen Brienz und Interlaken
Mehrere Bahnstrecken in der Schweiz sind wegen Lawinengefahr und Schnee am Donnerstagmorgen gesperrt. Zwischen Brienz und Interlaken im Berner Oberland fahren keine Züge, und nach einem Lawinenniedergangs ist die Bahnverbindung nach Zermatt VS gesperrt.
Zermatt ist voraussichtlich noch bis 12.00 Uhr nicht erreichbar. Die Strecke Täsch-Zermatt ist unterbrochen, wie die Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) am Morgen mitteilte. Um 10.00 Uhr sollte die Lage neu beurteilt werden. Zermatt ist damit nicht erreichbar, eine Ersatzbeförderung ist laut der Bahnverkehrsinformation nicht möglich.
Ebenso sind wegen Lawinengefahr die Bahnstrecken an der Furka und über den Oberalppass bis Tschamut-Selva GR unterbrochen. Auf beiden Abschnitten gibt es kein Ersatz-Verkehrsmittel. Zwischen Fiesch und Niederwald im Goms fahren wegen starkem Schneefall ebenfalls keine Züge. Auf diesem Streckenabschnitt können aber Ersatzbusse fahren.
Auf der SBB-Linie zwischen Göschen UR und Faido TI verspäteten sich die Züge wegen des starken Schneefalls.
Oberhalb der Bahnstrecke Interlaken-Brienz im Berner Oberland ging am frühen Donnerstagmorgen im sogenannten Hirscherengraben eine Lawine nieder, die bis in den Gleisbereich vordrang. Die Gleise blieben aber unbeschädigt, wie die Bahnbetreiberin, die Zentralbahn, mitteilte.
Sie geht davon aus, dass die Strecke bis Sonntag gesperrt bleibt. Zwischen Brienz und Interlaken verkehren Bahnersatzbusse. Wie der TCS am Donnerstagmorgen auf seiner Internetseite meldete, ist auch die Hauptstrasse am rechten Brienzerseeufer an zwei Stellen wegen Lawinengefahr gesperrt, nämlich bei Niederried und bei Kienholz.
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