UmweltWasser in Alpenflüssen stammt kaum aus frischem Regen
ceel
27.8.2024 - 08:21
Frisches Regenwasser macht nur einen kleinen Teil des Wassers in Alpenflüssen aus. Wie eine Analyse eines schweizerisch-österreichisches Forschungsteams zeigt, liegt in den Flüssen der Alpen der Anteil von Wasser, das älter als einen Monat ist, bei rund 93 Prozent.
27.08.2024, 08:21
SDA
Ein Grossteil des Wassers in den Flüssen alpiner Regionen stamme aus unterirdischem Wasser, also aus dem Wasser, das in den Böden und im Grundwasser gespeichert war, wie die Forschenden in der Studie im Fachblatt «Hydrology and Earth System Sciences» zeigten.
Diese Kenntnisse zu Herkunft und Alter des Wassers seien entscheidend, um das Gefährdungspotenzial von Wasserressourcen abzuschätzen zu können, betonte die an der Studie beteiligte österreichische Universität für Bodenkultur (Boku) in einer Mitteilung zur Studie. Neben Forschenden der Boku waren auch Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) an der Studie beteiligt.
Selbst bei Hochwasser dominiert Altwasser
Selbst bei Hochwasser war der Analyse zufolge im Schnitt noch mehr als 70 Prozent des Wassers in den Flüssen älter als einen Monat. Vielmehr wird bei Starkregen älteres, länger nahe an den Flussläufen gespeichertes Wasser durch den nachkommenden Niederschlag oder Schmelzwasser verdrängt und freigesetzt.
Wie alt Wasser ist, lässt sich mit modernen wissenschaftlichen Methoden über die Messung der Zusammensetzung der stabilen Isotope darin abschätzen. Für seine Studie hat das Team um Marius Floriancic von der ETH Zürich und Christine Stumpp von der Boku auf über mehrere Jahre lang durchgeführte Isotopenanalysen von Regen- und abfliessendem Wasser zurückgegriffen. In der Schweiz wurden unter anderem die Aare, die Rhone, die Sense und die Sitter analysiert.
Was hat das erneute Hochwasser mit dem Klima zu tun?
Berlin, 17.09.2024: Schon wieder gibt es schwere Unwetter und Hochwasser – erst in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich, jetzt auch in Deutschland. Welche Rolle spielt der Klimawandel dabei?
Im Zuge des Klimawandels steigt Experten zufolge die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen.
Dass wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, führt beispielsweise zu heftigeren Niederschlägen. Durch den Klimawandel nimmt das Potenzial für Starkniederschläge daher grundsätzlich zu.
Einer Schnellanalyse zufolge hat der Klimawandel wahrscheinlich auch an der aktuellen Starkregenepisode in Mitteleuropa grossen Anteil. Die natürliche Klimavariabilität allein könne die Intensität des beobachteten Ereignisses nicht erklären. Das teilt das Forschungskonsortium Climameter mit.
Grund für die jetzige Lage ist laut einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes ein Tiefdruckgebiet – ein sogenanntes Vb-Tief -, das sich mit extrem warmer Luft über dem Mittelmeer vollgesogen hat. Dieses habe sich dann über der kalten Mitte und dem Osten Europas abgeregnet.
18.09.2024
Es regnet weiter: Zahl Hochwasser-Toten in Europa steigt
Breslau/Prag, 16.09.2024
Mindestens elf Tote durch Hochwasser in Europa: In Teilen von Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien bleibt die Lage weiterhin angespannt. Es regnet unaufhörlich weiter. Neben den elf Toten berichten tschechische Behörden auch von mindestens sieben Vermissten.
Obwohl die Situation im Osten Deutschlands bisher weniger dramatisch ist, steigen auch hier die Wasserstände weiter an. An der Elbe in Dresden lag der Pegelwert am Morgen bei 5,54 Metern, so das Landeshochwasserzentrum. Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages die Sechs-Meter-Marke überschritten wird. Dann gilt die zweithöchste Alarmstufe drei. Überschwemmungen in bebauten Gebieten sind möglich. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern.
Auch in Bayern bleibt die Hochwasserlage an einigen Orten angespannt, und neuer Regen ist vorhergesagt.
17.09.2024
Hochwasser bei Deutschlands Nachbarn: Lage spitzt sich zu
Hochwasser bei Deutschlands Nachbarn: Lage spitzt sich zu
14.09.2024
Was hat das erneute Hochwasser mit dem Klima zu tun?
Es regnet weiter: Zahl Hochwasser-Toten in Europa steigt
Hochwasser bei Deutschlands Nachbarn: Lage spitzt sich zu