Wilderei-Verdacht Wallis reicht Strafanzeige wegen getötetem Luchs ein

SDA, gbi

13.1.2023 - 10:13

Ein Luchs ist im Kanton Wallis mutmasslich gewildert worden. Im Bild ein ausgewachsenes Tier in einem Zoo. (Archivbild)
Ein Luchs ist im Kanton Wallis mutmasslich gewildert worden. Im Bild ein ausgewachsenes Tier in einem Zoo. (Archivbild)
Keystone

Der Kanton Wallis hat wegen einer mutmasslichen Wilderei eines Luchses Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Im Körper des Tieres waren Metallsplitter entdeckt worden.

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Ein Luchs war im Oktober in der Region Crans-Montana tot aufgefunden worden. Laut dem Autopsiebericht wurden Splitter einer Kugel im Kadaver gefunden. Auf Basis dieses Berichts des Instituts für Tierpathologie der Universität Bern habe die kantonale Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) Strafanzeige eingereicht, teilte der Kanton Wallis am Freitag mit.

Die entdeckten Metllsplitter stimmten mit denen eines Kugelschusses überein, ihre Lokalisation und Ausmass deuteten ausserdem auf einen direkten Zusammenhang mit dem Tod des Tieres hin. Der Luchs sei eine streng geschützte Tierart und seine Wilderei stelle ein Vergehen dar, welches von Amtes wegen verfolgt werde.

Die Raubkatze war Mitte Oktober in einem Geröllfeld auf der Strecke der Suone von Rho von einem Spaziergänger gefunden worden, der anschliessend die Wildhüter alarmierte, wie DJFW-Vorsteher Nicolas Bourquin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Wilderei-Verdachtsfall auch im Unterwallis

Die Dienststelle hatte bereits im November 2021 eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen der mutmasslichen Wilderei eines Luchses in Vernayaz im Unterwallis eingereicht. Das Tier war nach einer Kollision mit einem Fahrzeug tot auf der Autobahn A9 aufgefunden worden. Der Autopsiebericht zeigte indes, dass die Raubkatze früher bereits eine Kugel abbekommen hatte.

Eine im Juni 2021 veröffentlichte Studie der Universität Bern war zum Schluss gekommen, dass nur die Wilderei die schwache Luchspopulation im Wallis im Vergleich zu den Waadtländer oder Berner Voralpen erklären könne. Die Forscherinnen und Forscher stellten eine ungewöhnlich niedrige Dichte der Raubkatze im Kanton fest, die nur 12 bis 20 Prozent des erwarteten Bestandes betrug.