Verkehrschaos zu Ostern Viasuisse befürchtet Rekordstau vor dem Gotthard

uri

4.4.2023

Am Karfreitag ist ein Rekordstau möglich. Im vergangenen Jahr staute sich die Blechlawine bis auf 22 Kilometer. Im Bild der Autobahnabschnitt bei Beckenried NW vor dem Seelisberg.
Am Karfreitag ist ein Rekordstau möglich. Im vergangenen Jahr staute sich die Blechlawine bis auf 22 Kilometer. Im Bild der Autobahnabschnitt bei Beckenried NW vor dem Seelisberg.
Archivbild: Keystone

Osterzeit ist Stauzeit, denn wie jedes Jahr rollt eine massive Blechlawine Richtung Süden. Allerdings könnte es in diesem Jahr noch dicker kommen als sonst: Sogar ein Rekordstau ist möglich. 

uri

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  • Aufgrund verschiedener Faktoren sind dieses Jahr extreme Staus im Osterreiseverkehr möglich.
  • Richtung Süden wird der Höhepunkt voraussichtlich am Gründonnerstag zwischen 12 Uhr und Mitternacht erreicht. 
  • Bei der Rückreise dürfte man am Ostermontag zwischen 12 und 22 Uhr vor dem Gotthard-Südportal im Stau stehen.

Viasuisse rechnet dieses Jahr mit Spitzenwerten beim Verkehrsaufkommen. Zu erwarten sei «wahrscheinlich ein Rekordstau», teilte der Verkehrsinformationsdienst laut der Nachrichtenagentur SDA-Keystone mit.

Bereits im vergangenen Jahr kam es zum zweitgrössten Stau vor dem Gotthard-Tunnel seit dessen Eröffnung im Jahr 1980. An Karfreitag stauten sich die Autos vor dem Nordportal auf 22 Kilometern, als nach der Pandemie Tausende in den Süden reisten. Nur zu Ostern 1998 war ein Stau mit 25 Kilometern noch länger, wie der Touring Club Schweiz TCS berichtet. Damals war es zu einem heftigen Wintereinbruch gekommen.

Schon am Mittwoch staut es sich 

Der Grund für den Pessimismus in diesem Jahr liegt im Zusammentreffen einiger Faktoren: So gelten in Italien erstmals seit Beginn der Pandemie keine Coronaregeln mehr. Hinzu kommt, dass der Beginn der Schulferien nicht nur in vielen Kantonen, sondern auch in einigen deutschen Bundesländern auf das Osterwochenende am 8./9. April fällt.

Vor dem Osterurlaub kommt der Stau

Vor dem Osterurlaub kommt der Stau

In zehn Bundesländern beginnen am Wochenende die Osterferien – der ADAC rechnet deshalb mit vielen Staus auf den Autobahnen. Vor allem am Freitagnachmittag und am Samstag dürfte es auf den Autobahnen in den Ballungsräumen und auf den wichtigen Reiserouten eng werden.

03.04.2023

Mit massiven Staus rechnet der Bund unterdessen bereits ab Mittwoch. Vor allem auf den Nord-Süd-Achsen A2 Gotthard und A13 San Bernardino soll es dann bereits zu hohem Verkehrsaufkommen und Zeitverlusten kommen. «Um möglichst flüssig vorwärtszukommen, empfiehlt es sich, am frühen Mittwoch- oder Gründonnerstagmorgen loszufahren», heisst es in der Verkehrsprognose des Bundes.

Höhepunkt am Donnerstag zwischen 12 Uhr und 0 Uhr 

Die grösste Reisewelle Richtung Süden ist gemäss TCS aber am Gründonnerstag zu erwarten. Dann sei bereits «frühmorgens vor 8 Uhr (…) mit dem Staubeginn zu rechnen.» Mit dem Höhepunkt der Blechlawine sei dann zwischen 12 Uhr und Mitternacht zu rechnen, wobei sich der Stau vor dem Nordportal in Göschenen wahrscheinlich gar nie auflösen werde.

Mit einem anwachsenden Stau ist am Karfreitag ab spätestens 6 Uhr morgens zu rechnen. In der Folge brauche man dann «starke Nerven» zwischen 8 Uhr und 20 Uhr. Erst danach sei dann eine Auflösung des Staus auf der Alpennordseite möglich. All jene, die zudem nach Italien weiterwollen, müssen sich gemäss der TCS-Prognose beim Grenzübergang Chiasso-Brogeda erneut gedulden.

Rückreise-Staus in der gesamten Woche

Auch bei der Rückreise muss man sich schon ab Ostersonntag wieder auf Staus einstellen, wobei die Tendenz dann immerhin etwas «geringer eingestuft wird» als am Ostermontag, so der TCS. Die grössten Behinderungen seien nämlich dann zwischen 12 Uhr und 22 Uhr vor dem Südportal in Airolo zu erwarten.

Zu langen Wartezeiten und Staus könne es aber auch am Dienstag zwischen 12 und 20 Uhr kommen – und man habe damit auch immer wieder in der gesamten Woche zu rechnen. Eine möglichst staufreie Rückreise in Richtung Norden ist laut TCS am ehesten dann drin, wenn man am frühen Vormittag oder am späten Abend nach 22 Uhr fährt.

Der Bund warnt vor Behinderungen: Autobahnen

  • A1 Härkingen – Wangen a.A
  • A1/A6 in der Region Bern A1 Genf (Grenzübergang Bardonnex)
  • A9 Region Lausanne
  • A2 Basel
  • A2 Diegten – Härkingen
  • A2/A14 Region Luzern (ab Stans-Nord/Rückreise)
  • A2 Erstfeld – Biasca (Gotthard-Strassentunnel)
  • A2 Chiasso (Grenzübergang nach Italien)
  • A3 Walenstadt – Reichenburg
  • A6 Bern – Thun
  • A8 Brienz – Interlaken – Spiez
  • A8 Sarnen – Verzweigung Lopper
  • A9 Vallorbe (Grenzübergang) A9 Vevey – Martigny
  • A12 Châtel-St-Denis – Verzweigung La Veyre / Vevey
  • A13 Sarganserland – Rothenbrunnen
  • A13 Andeer – Mesocco
  • A28 Landquart – Klosters

Hauptstrassen

  • Spiez – Kandersteg (Hinreise)
  • Gampel – Goppenstein (Rückreise)
  • Raron – Brig
  • Diverse Hauptstrassen im Berner Oberland, in Graubünden und in den Walliser Seitentälern und weitere Grenzübergänge

Autoverladestationen

  • Wartezeiten bei der Hinreise zwischen 8 Uhr und 16 Uhr: 
    An der Furka in Realp, am Lötschberg in Kandersteg und am Vereina in Klosters-Selfranga.
  • Wartezeiten bei der Rückreise zwischen 11 Uhr und 18 Uhr: Die Furka in Oberwald, den Lötschberg in Goppenstein und den Vereina in Lavin-Sagliains.

Empfehlungen für Alternativrouten des TCS

  • Reisende aus dem Grossraum Zürich und der Ostschweiz nutzen die Umfahrung über die San-Bernardino-Route (A13), sobald am Gotthardtunnel die Wartezeit über eine Stunde steigt.
  • Autoreisende aus dem Mittelland können mit dem Autozug durch den Lötschberg oder den Simplon fahren.
  • Für Westschweizer stellt der Grosse St. Bernhard eine ideale Alternative dar. Allerdings ist die Fahrt hier dann, anders als Im Gotthard-Tunnel kostenpflichtig.

Generelle Empfehlungen des Astra, um den Verkehr flüssig zu halten

  • Auch bei Stau ist die Autobahn nicht zu verlassen, um das untergeordnete Strassennetz nicht zusätzlich zu belasten.
  • Immer eine Rettungsgasse bilden, sobald der Verkehr ins Stocken gerät.
  • Beim Spurabbau das Reissverschlussprinzip anwenden.
  • An Baustellen gleichmässig und mit der signalisierten Geschwindigkeit fahren.
  • Abstand halten und fahren. Im dichten Verkehr sollten beide Spuren genutzt werden.