TikTok-Aktion vermutetKinobesucher randalieren bis zum Filmabbruch
SDA/AFP/tpfi
5.3.2023 - 16:00
In einem Kino in der westdeutschen Stadt Essen haben Besucher randaliert und den Abbruch der Filmvorführung provoziert. Gäste seien während der Vorstellung aufgestanden und über die Sitze geklettert, teilte die Polizei in der Ruhrgebietsstadt am Sonntag mit.
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05.03.2023, 16:00
05.03.2023, 22:16
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Die Gäste hätten bei dem Vorfall am Samstagabend zudem Snacks durch den Kinosaal geworfen. Das Personal habe den Film gestoppt und die rund 440 Zuschauer aus dem Saal beordert. «Da die Stimmung aufgeheizt war und noch knapp 40 Besucher das Kino nicht verlassen wollten, rückten mehrere Streifenwagen der Polizei an», hiess es in der Mitteilung weiter. Die Beamten hätten das Hausrecht des Kinos durchgesetzt.
Die Randale steht der Polizei zufolge möglicherweise in Zusammenhang mit einem Trend auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok. «Hierbei zeigen einige Personen ein derart asoziales Verhalten, welches dazu führen soll, einen Kinofilm abbrechen zu lassen», erläuterten die Essener Beamten. «Dass man hierdurch vielen anständigen Leuten den Abend vermiest, scheint die angehenden 'Social Media-Stars' und Möchtegern-'Influencer' nicht im Geringsten zu interessieren», kritisierte die Polizei.
Grosseinsatz der Polizei
Straftaten wurden den Angaben zufolge bei dem Vorfall in Essen nicht festgestellt. Es könnten aber Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden.
Ein ähnlicher Vorfall wie in Essen wurde auch aus einem Kino in Bremen gemeldet. Mehrere junge Besucher hätten einander am Samstagabend mit Popcorn und Nachos beworfen, teilte die Polizei in der Hansestadt mit. Es sei zu «Rangeleien und Tumulten» innerhalb und ausserhalb des Kinos gekommen. Die Filmvorführungen wurden abgebrochen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit einem «Grossaufgebot» im Einsatz.
Krawalle bei US-Film «Creed III»
Auch im Nachbarland Frankreich gab es Randale in Kinos. Seit dem Erscheinen des US-Films «Creed III» gab es laut Medienberichten bereits mehrere Polizeieinsätze wegen Zusammenstössen zwischen Jugendlichen in französischen Kinos. Auch der Vorfall in Essen ereignete sich laut Polizei während einer Vorführung von «Creed III», die Bremer Polizei machte keine Angaben zum gezeigten Film.
Am Samstagnachmittag kam es unter anderem zu einer Prügelei in einem Grosskino der südostfranzösichen Stadt Saint-Étienne. Nach Angaben von Polizei und Kinobetreiber wurde die Vorstellung abgebrochen und der Saal geräumt. Von 300 Zuschauern habe die Polizei 20 festgenommen, teilte ein Mitarbeiter des Kinos der Nachrichtenagentur AFP mit.
«Wir waren nicht in der Lage, die Ruhe wiederherzustellen», fügte er hinzu. Die Polizei habe eingreifen müssen, um die Zusammenstösse zu beenden, bei denen Flaschen geworfen worden seien. Eine Flasche habe einen Sicherheitsmitarbeiter am Kopf getroffen, erklärte der Kino-Vertreter. Am selben Tag gab es auch in den nordostfranzösischen Städten Thionville und Charleville-Mézières Festnahmen wegen Randale in Kinos.