Internationale Norm übernommen Südkorea verjüngt sich durch geänderte Alterszählung

sda/tjnj

28.6.2023

Weil die Alterszählung an internationale Standards angeglichen wird, werden Südkoreaner*innen offiziell ein bis zwei Jahre jünger. (Symbolbild)
Weil die Alterszählung an internationale Standards angeglichen wird, werden Südkoreaner*innen offiziell ein bis zwei Jahre jünger. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Michele Limina

Früher waren Südkoreaner*innen bei Geburt bereits ein Jahr alt. Das nächste Alter wurde dann kollektiv mit dem Jahreswechsel erreicht. Diese Zählweise ist nun durch die internationale Norm ersetzt worden.

sda/tjnj

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Südkorea galt ein Mensch bei seiner Geburt bislang als ein Jahr alt.
  • Statt am eigenen Geburtstag wurde Bevölkerung zudem zum Jahreswechsel kollektiv ein Jahr älter.
  • Diese Zählweise weicht nun der internationalen Norm, nach der man bei Geburt null Jahre alt ist und mit jedem Geburtstag älter wird.

Südkorea hat seine traditionelle Altersberechnung ersetzt, wonach jedes Kind schon bei der Geburt ein Jahr alt ist und zum Jahreswechsel und nicht an seinem Geburtstag ein Jahr älter wird.

Seit Mittwoch gilt offiziell in dem noch stark von konfuzianistischen Werten geprägten Land die international übliche Berechnungsmethode. Dadurch werden jetzt viele Südkoreaner in der Regel ein oder zwei Jahre jünger. Das Parlament hatte Ende des vergangenen Jahres die entsprechenden Gesetze geändert.

Internationale Norm bereits verbreitet

Die internationale Norm, nach der jemand null Jahre bei Geburt ist, werde in Südkorea schon seit langem bei der Alterzählung wie etwa bei Verwaltungsangelegenheiten angewandt, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Die Berechnung des «koreanischen Alters» ist dagegen im täglichen gesellschaftlichen Umgang noch weit verbreitet. Im Extremfall wird in dieser traditionellen Zählung ein Mensch, der am 31. Dezember geboren wurde, bereits am Neujahrstag und damit nur einen Tag später zwei Jahre alt.

Zählweise sorgte für Verwirrung

Mit der jetzigen Änderung soll auch verhindert werden, dass bei der Vermischung von internationaler und traditioneller Zählung Verwirrung entsteht.

Das sei bisher ein nicht unübliches Problem gewesen, wenn Südkoreaner etwa ins Ausland reisen, um dort zu arbeiten oder zu studieren, berichtete der südkoreanische Sender Arirang. So könnten beispielsweise Südkoreaner*innen ihr Alter mit 18 angeben, wenn sie in Wirklichkeit erst 16 Jahre nach der Zählung in dem Gastland seien.