Blockschläge häufen sichMassiver Regen bringt Rutschung in Brienz wieder in Fahrt
uri
27.7.2023
So weit rutschte die Brienzer Insel über Nacht
Nur kurz vor Brienz ist der Schuttstrom in der Nacht zum Erliegen gekommen: Die Felsmassen türmen sich nun bis zu 12 Meter hoch auf.
16.06.2023
Massive Regenfälle haben den Berg oberhalb von Brienz wieder stärker in Bewegung versetzt: Die Intensität von Stein- und Blockschlägen hat deutlich zugenommen und auch die Rutschgeschwindigkeit der Insel ist erhöht.
uri
27.07.2023, 12:47
27.07.2023, 13:16
uri
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die zuletzt starken Niederschläge haben die Rutschung am Berg über Brienz GR wieder beschleunigt.
Auch Stein- und Blockschläge haben wieder deutlich zugenommen.
Laut den Behörden besteht für das Dorf aber keine «unmittelbare Gefahr».
In Brienz GR haben die Rutschgeschwindigkeit der Insel und auch die Stein- und Blockschläge oberhalb des Dorfes wieder deutlich zugenommen, wie die Gemeinde Albula/Alvra mitteilt.
«Seit Anfang Juli sind auf dem Brienzer Rutsch rund 85 Millimeter Regen gefallen», schreibt die Gemeinde. Der starke Niederschlag am letzten Freitag, bei dem 14 Millimeter innerhalb von rund zwei Stunden niedergingen, habe dabei einen Geschwindigkeitsschub bei der Rutschung der Insel ausgelöst. Ebenfalls hätten Stein- und Blockschlägen markant zugenommen.
— Gemeinde Albula/Alvra (@AlbulaAlvra) July 27, 2023
Die jüngsten Messdaten würden vor allem eine Beschleunigung im obersten Bereich der neuen Schuttablagerung in der «Insel Ost» und im zentralen Bereich der «Front» erkennen lassen. «Für das Dorf Brienz/Brinzauls besteht keine unmittelbare Gefahr» hiess es auf Twitter. Die Lage werde an sieben Tagen in der Woche beobachtet.
Am 3. Juli hatten die Gemeindebehörden für Mitternacht die Evakuierung des Dorfes nach 52 Tagen aufgehoben. Experten gingen davon aus, dass die Bewohner zumindest für einige Wochen Ruhe haben. Was danach komme, sei aber ungewiss, wie es damals hiess.
Eine künftige Gefährdung für das Dorf könnte vom Bereich «Plateau» hoch über dem Dorf ausgehen, sagte Christian Gartmann vom Gemeindeführungsstab damals. Hier könnten gemäss dem Geologieteam des Frühwarndienstes zwei bis vier Millionen Kubikmeter sprödes Gestein abrutschen oder abstürzen.
Die Prognose war bewusst in der Möglichkeitsform gehalten. «Im Moment gibt es überhaupt keine Hinweise auf eine Verschärfung der Situation», betonte Gartmann.
Mit dieser Ungewissheit könne die Dorfbevölkerung wohl gut umgehen. «Dass es immer wieder Felsabbrüche gibt und es am Berg rumpelt, ist für sie im Prinzip der Normalzustand», sagte der Mediensprecher. Der Hang über und unter Brienz/Brinzauls sei seit Menschengedenken in Bewegung.