Alarmstufe Rot in Italien Geologen warnen jetzt vor Erdrutschen

SDA/tpfi

21.5.2023 - 10:33

Unwetter in Italien treffen auch Landwirtschaft hart

Unwetter in Italien treffen auch Landwirtschaft hart

Erst die Dürre, jetzt die Flut: Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle haben in der norditalienischen Region Emilia Romagna schwere Schäden angerichtet, auch in der Landwirtschaft.

20.05.2023

In Italien lässt der Regen nach, die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt: Viele Strassen sind komplett verschwunden – und beim aufgeweichten Boden drohen weitere Erdrutsche.

21.5.2023 - 10:33

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen in Italien gibt es weiter keine Entwarnung: Nun drohen Erdrutsche.
  • Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima vorzeitig verlassen, um die Entwicklungen vor Ort zu beobachten.
  • Die Überschwemmungen verursachten bis Samstag bereits mehr als 300 Erdrutsche und beschädigten oder versperrten über 500 Strassen.

Nach den dramatischen Überschwemmungen wegen heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna gibt es noch keine Entwarnung. In Teilen dieses Gebiets und auch auf der Mittelmeerinsel Sizilien gilt weiter die höchste Alarmstufe Rot, wie der Zivilschutz am späten Samstagabend mitteilte.

Der Regen sei zwar schwächer geworden und Aufräumarbeiten liefen, doch nun warnen Geologen vor Erdrutschen. Viele Strassen seien etwa völlig verschwunden und müssten komplett neu gebaut werden, zitiert die Nachrichtenagentur Ansa den Geologen Paride Antolini.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird Medienberichten zufolge bereits gegen Mittag in der Stadt Forlì erwartet, die schwere Schäden zu beklagen hat. Sie verliess den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima vorzeitig, um die Entwicklungen von Italien aus zu beobachten.

Bislang mindestens 14 Menschen gestorben

«Mein Gewissen verlangt von mir, zurückzukehren», sagte sie vor ihrer Abreise vor Journalisten. Sie wolle «persönlich arbeiten, um die notwendigen Antworten zu geben». Es sind Treffen mit Behördenvertretern und freiwilligen Helfern vor Ort geplant.

Mindestens 14 Menschen sind infolge der Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. Wegen der Erdrutsche seien zudem viele Häuser und Bauernhöfe isoliert.

Bagger versuchen den Ort Monterenzio in der Emilia-Romagna am 20. Mai 2023 vom Schlamm zu befreien.
Bagger versuchen den Ort Monterenzio in der Emilia-Romagna am 20. Mai 2023 vom Schlamm zu befreien.
Bild: Keystone

Bis Samstag mussten mehr als 36'000 Menschen ihre Häuser verlassen. Seit Beginn der Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu knapp 4000 Einsätzen aus, wie es am Sonntagmorgen hiess. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Rave, Forlì-Cesena sowie Rimini.

In zwei Tagen so viel Regen wie sonst in einem halben Jahr

In der Emilia-Romagna war am Dienstag und Mittwoch so viel Regen niedergegangen wie sonst in einem halben Jahr. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer, in rasender Geschwindigkeit überflutete das Wasser Felder, Strassen und Häuser. 

Die Überschwemmungen verursachten bis Samstag bereits mehr als 305 Erdrutsche und beschädigten oder versperrten über 500 Strassen in der Region.

Der Bürgermeister der Stadt Bologna, Matteo Lepore, sagte am Samstag, es werde «Monate, und mancherorts vielleicht Jahre» dauern, bis die Strassen und Infrastruktur repariert seien.

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